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Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1)

Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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ein zerquetschter Apfel, rot und geschwollen, und er hatte schlechte Laune.
    »Nein«, widersprach ein anderer Dörfler. »Er ist geflohen. «
    Der Königsmörder. Arya spürte, wie sich ihre Nackenhaare aufstellten. Sie hielt den Atem an und lauschte.
    »Stimmt das wirklich?«, fragte Tom Sieben.
    »Ich glaube das nicht«, sagte der einäugige Mann mit dem rostigen Topfhelm. Die anderen Räuber nannten ihn Hans im Glück, obwohl es Arya nicht sehr glücklich erschien, ein Auge zu verlieren. »Ich habe diesen Kerker auch schon schätzen gelernt. Wie konnte er entkommen?«
    Darauf antworteten die Dorfbewohner mit einem Achselzucken. Grünbart strich sich den dicken grau-grünen Bart und sagte: »Die Wölfe werden in Blut ertrinken, wenn der
Königsmörder wieder auf freiem Fuß ist. Das muss Thoros erfahren. Der Herr des Lichts wird ihm den Lennister in den Flammen zeigen.«
    »Hier brennt ein hübsches Feuerchen«, meinte Anguy und lächelte.
    Grünbart lachte und zog den Bogenschützen am Ohr. »Sehe ich wie ein Priester aus, Schütze? Wenn Pello aus Tyrosh in ein Feuer späht, versengt ihm die Glut den Bart.«
    Zit ließ seine Knöchel knacken. »Lord Beric würde trotzdem gern Jaime Lennister einfangen ... «
    »Und ihn hängen, Zit?«, fragte eine der Frauen aus dem Dorf. »Es wäre einen Schande, einen so schönen Mann baumeln zu lassen.«
    »Natürlich erst nach der Verhandlung!«, sagte Anguy. »Lord Beric gewährt ihnen zuerst eine Verhandlung, das wisst ihr doch.« Er lächelte. »Dann hängt er sie auf.«
    Alle lachten. Tom strich mit den Fingern über seine Harfe und stimmte ein leises Lied an.
    Die Brüder aus dem Königswald
Waren eine geächtete Bande.
Der Wald, der war für sie die Burg,
doch sie streiften durch die Lande.
Keines Mannes Gold war sicher von ihnen,
Keine Maid gefeit vor Schande,
Oh, die Brüder aus dem Königswald,
Diese furchtbare, geächtete Bande.
    Warm und trocken saß Arya in einer Ecke zwischen Gendry und Harwin und lauschte dem Gesang eine Weile, dann schloss sie die Augen und dämmerte in den Schlaf hinüber. Sie träumte von zu Hause; nicht von Schnellwasser, sondern von Winterfell. Es war auch kein schöner Traum. Sie stand allein vor der Burg und steckte bis zu den Knien im Schlamm. Vor sich sah sie die grauen Mauern, doch als sie zu den Toren
gehen wollte, schien jeder Schritt mühsamer zu werden als der vorherige, und die Burg verblich vor ihr, bis das Bauwerk eher an Rauch denn an Granit erinnerte. Und Wölfe waren da, hagere graue Gestalten, die zwischen den Bäumen um sie herum dahinpirschten und deren Augen leuchteten. Wenn sie zu ihnen hinüberblickte, erinnerte sie sich an den Geschmack von Blut.
    Am nächsten Morgen verließen sie die Straße und zogen querfeldein. Der Wind wehte in Böen und wirbelte braunes Laub um die Hufe der Pferde, doch wenigstens regnete es nicht. Als die Sonne hinter einer Wolke hervorkam, wurde es so hell, dass Arya ihre Kapuze aufsetzte, um ihre Augen zu schützen.
    Und wie aus heiterem Himmel zügelte sie ihr Pferd. »Wir reiten wirklich in die falsche Richtung!«
    Gendry stöhnte. »Schon wieder das Moos?«
    »Sieh nur mal zur Sonne«, sagte sie. »Wir reiten nach Süden! « Arya wühlte in ihrer Satteltasche nach der Karte, damit sie es ihnen zeigen konnte. »Wir hätten den Trident nicht verlassen sollen. Seht.« Sie entrollte die Karte auf ihrem Bein. Alle schauten sie jetzt an. »Hier ist Schnellwasser, zwischen den Flüssen.«
    »Zufällig«, erwiderte Hans im Glück, »wissen wir recht genau, wo Schnellwasser liegt. Jeder von uns.«
    »Ihr geht nicht nach Schnellwasser«, verkündete Zit ihr offen.
    Ich war schon fast da, dachte Arya. Ich hätte ihnen die Pferde überlassen sollen. Dann wäre ich den Rest des Wegs zu Fuß gegangen . Nun erinnerte sie sich an ihren Traum und biss sich auf die Lippe.
    »Also, nun schau nicht so beleidigt, Kind«, sagte Tom Siebensaiten. »Dir wird kein Leid geschehen, darauf hast du mein Wort.«
    »Das Wort eines Lügners!«
    »Niemand hat gelogen«, sagte Zit. »Wir haben euch nichts
versprochen. Außerdem haben wir nicht zu bestimmen, was mit Euch geschieht.«
    Zit war nicht der Anführer, und auch nicht Tom; das war Grünbart, der Tyroshi. Arya wandte sich zu ihm. »Bring mich nach Schnellwasser, und du wirst belohnt werden«, versuchte sie es verzweifelt.
    »Kleines«, antwortete Grünbart, »ein Bauer wird ein Eichhörnchen einfach in seinen Kochtopf tun, wenn er jedoch ein Goldhörnchen

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