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Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1)

Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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zurück, und einen Herzschlag lang fürchtete sie, die Männer hätten sie erwischt. Eine Füchsin sprang aus dem Gebüsch, als sie vorbeipreschte, aufgeschreckt von ihrer wilden Flucht. Der Wildwechsel führte sie erneut zu einem Bach. Oder war es der gleiche? War sie im Kreis geritten? Ihr blieb keine Zeit, lange darüber nachzudenken, hörte sie doch die Pferde ihrer Verfolger, die durch die Bäume hinter ihr krachten. Dornen zerkratzten ihr das Gesicht wie die Katzen, die sie in Königsmund gejagt hatte. Spatzen stoben von den Zweigen einer Erle auf. Doch die Bäume standen jetzt weniger dicht, und plötzlich hatte sie den Wald hinter sich gelassen. Breite, ebene Felder erstreckten sich vor ihr, mit Unkraut und wildem Weizen bewachsen, durchnässte, zertrampelte Erde. Arya gab dem Pferd die Fersen und ließ es in Galopp fallen. Lauf, dachte sie, lauf nach Schnellwasser, lauf nach Hause. Hatte sie die Männer abgehängt? Sie wagte einen raschen Blick, und dort war Harwin, sechs Meter hinter ihr, und er holte auf. Nein,
schoss es ihr durch den Kopf, nein, das darf er nicht, nicht er, das ist nicht gerecht.
    Beide Pferde waren mit Schaum bedeckt, und ihre Kräfte ließen nach, als er sich neben sie schob und nach ihrem Zaumzeug griff. Arya keuchte inzwischen selbst heftig. Sie wusste, dass der Kampf zu Ende war. »Ihr reitet wie ein Nordmann, Mylady«, sagte Harwin, nachdem er beide Pferde zum Stehen gebracht hatte. »Eure Tante war genauso, die Lady Lyanna. Aber mein Vater hatte das Amt des Pferdemeisters inne, vergesst das nicht.«
    Sie warf ihm einen tief verletzten Blick zu. »Ich dachte, du wärst der Mann meines Vaters.«
    »Lord Eddard ist tot, Mylady. Jetzt gehöre ich zum Blitzlord und zu meinen Brüdern.«
    »Welchen Brüdern?« Der alte Hullen hatte keine weiteren Söhne gezeugt, an die Arya sich erinnern konnte.
    »Anguy, Zit, Tom Sieben, Hans und Grünbart, sie alle. Wir wünschen Eurem Bruder Robb nichts Schlechtes, Mylady ... dennoch kämpfen wir nicht für ihn. Er hat eine eigenes Heer, und viele große Lords beugen das Knie vor ihm. Das gemeine Volk hat nur uns.« Er sah sie forschend an. »Versteht Ihr, was ich Euch sage?«
    »Ja.« Sie begriff nur allzu gut, dass er nicht Robbs Mann war. Und sie seine Gefangene. Ich hätte bei Heiße Pastete bleiben sollen. Wir hätten das kleine Boot genommen und wären den Fluss hinauf nach Schnellwasser gesegelt. Als Jungtaube war sie besser dran gewesen. Niemand hätte Jungtaube gefangen genommen oder Nan oder Wiesel oder Arry den Waisenjungen. Ich war ein Wolf, und jetzt bin ich wieder nur eine dumme kleine Dame.
    »Werdet Ihr von nun an friedlich mit uns reiten«, fragte Harwin sie, »oder muss ich Euch fesseln und quer über Euer Pferd legen?«
    »Ich reite friedlich mit«, antwortete sie mürrisch. Fürs Erste.

SAMWELL
    Schluchzend machte Sam den nächsten Schritt. Das ist der letzte, der allerletzte, ich kann nicht weiter, ich kann nicht. Trotzdem bewegten sich seine Füße erneut. Erst der eine, dann der andere. Sie machten einen Schritt ... erst einen, und daraufhin noch einen ..., und er dachte: Das sind nicht meine Füße, die gehören jemand anders, jemand anders geht hier, ich kann es nicht sein.
    Als er an sich herabschaute, sah er, wie sie durch den Schnee stolperten; formlos und schwerfällig. Seine Stiefel waren schwarz gewesen, er konnte sich leise daran erinnern, doch der Schnee hatte sich daran festgesetzt, und jetzt waren es unförmige weiße Kugeln. Wie zwei Klumpfüße aus Eis.
    Das würde nicht aufhören mit dem Schnee. Die Verwehungen reichten bis über seine Knie, und eine Kruste bedeckte seine Unterschenkel wie zwei weiße Beinschienen. Ruckartig schleppte er sich voran. Der schwere Rucksack, den er trug, ließ ihn aussehen, als habe er einen Buckel. Und so müde war er, so müde. Ich kann nicht mehr. Mutter, hab Erbarmen, ich kann nicht mehr.
    Alle vier oder fünf Schritte musste er nach unten greifen und seinen Schwertgurt hochziehen. Das Schwert hatte er auf der Faust verloren, doch die Scheide hing noch schwer am Gürtel. Er hatte zwei Messer; den Dolch aus Drachenglas, den Jon ihm geschenkt hatte, und den aus Stahl, mit dem er sein Fleisch schnitt. All dieses Gewicht zerrte an ihm, und sein Bauch war so groß und rund, dass der Gürtel hinunterrutschen und ihm um die Knöchel baumeln würde,
wenn Sam vergaß, ihn hochzuziehen, gleichgültig, wie fest er gezurrt war. Sam hatte einmal versucht, ihn oberhalb seines Wanstes zu

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