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Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1)

Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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findet, bringt er es seinem Lord, oder wenn nicht, wird er sich später wünschen, er hätte es getan.«
    »Ich bin kein Eichhörnchen«, widersprach Arya.
    »O doch.« Grünbart lachte. »Ein kleines Goldhörnchen, das dem Blitzlord vorgeführt wird, ob es nun will oder nicht. Er weiß, was mit dir zu geschehen hat. Ich möchte wetten, er wird dich zu deiner Mutter zurückschicken, genau wie es dein Wunsch ist.«
    Tom Siebensaiten nickte. »Ja, das klingt ganz nach Lord Beric. Er wird schon das Rechte tun, pass nur auf.«
    Lord Beric Dondarrion. Arya erinnerte sich an alles, was sie auf Harrenhal gehört hatte, von den Lennisters und auch vom Blutigen Mummenschanz. Lord Beric, der Schatten der Wälder. Lord Beric, der von Vargo Hoat getötet worden war, und davor von Ser Amory Lorch und zweimal vom Reitenden Berg. Wenn er mich nicht nach Hause schickt, werde ich ihn vielleicht ebenfalls töten. »Warum muss ich zu Lord Beric?«, fragte sie leise.
    »Wir bringen ihm alle unsere hochgeborenen Gefangenen«, antwortete Anguy.
    Gefangene. Arya holte tief Luft, um ihr Innerstes zur Ruhe zu bringen. Ruhig wie stilles Wasser. Sie betrachtete die Geächteten auf ihren Pferden und drehte den Kopf ihres Tieres. Jetzt, schnell wie eine Schlange, dachte sie und rammte ihrem Ross die Fersen in die Flanken. Genau zwischen Grünbart und Hans im Glück flog sie hindurch und erhaschte noch einen Blick auf Gendrys erschrockenes Gesicht, während seine
Stute ihr auswich. Dann war sie auf offenem Feld und preschte davon.
    Nach Norden oder Süden, Osten oder Westen, das spielte nun keine Rolle mehr. Sie konnte den Weg nach Schnellwasser später suchen, nachdem sie die anderen abgeschüttelt hatte. Arya beugte sich weit im Sattel vor und trieb das Pferd zum Galopp an. Hinter ihr fluchten die Geächteten und riefen ihr hinterher, sie solle zurückkommen. Sie verschloss ihre Ohren davor, doch als sie über die Schulter schaute, folgten ihr vier, Anguy, Harwin und Grünbart nebeneinander, während Zit mit seinem großen gelben Mantel, der beim Reiten wild flatterte, ein Stück hinter ihnen lag. »Flink wie ein Reh«, drängte sie ihr Pferd. »Lauf, lauf.«
    Arya jagte über die braunen, mit Unkraut überwachsenen Felder, durch hüfthohes Gras und trockene Laubhaufen, die aufstoben und aufwirbelten, wenn ihre Stute hindurchgaloppierte. Auf ihrer linken Seite war Wald, bemerkte sie. Dort kann ich sie abhängen. Ein ausgetrockneter Graben zog sich an einer Seite des Feldes entlang, doch sie setzte darüber hinweg, ohne die Geschwindigkeit zu verringern, und landete in einem Hain aus Ulmen, Eiben und Birken. Ein rascher Blick nach hinten verriet ihr, dass Anguy und Harwin ihr weiter dicht auf den Fersen waren. Grünbart war zurückgefallen, und Zit konnte sie nicht mehr sehen. »Schneller«, sagte sie zu dem Pferd, »du schaffst es, du schaffst es.«
    Sie ritt zwischen zwei Ulmen hindurch und hielt nicht inne, um nachzusehen, auf welcher Seite das Moos wuchs. Sie setzte über einen verrotteten Baumstamm hinweg und schlug einen weiten Bogen um einige umgestürzte Bäume, deren abgebrochene Zweige wie Zähne in die Luft ragten. Dann ging es einen sanften Hang hinauf und auf der anderen Seite wieder hinunter, langsamer und dann wieder schneller, und die Hufeisen ihres Pferdes schlugen Funken auf den Feuersteinen unter ihren Füßen. Oben auf dem Hügel schaute sie sich um. Harwin hatte sich vor Anguy gedrängt, beide
folgten dichtauf. Grünbart war noch weiter zurückgefallen und schien aufzugeben.
    Ein Bach versperrte ihr den Weg. Spritzend jagte sie durch das mit nassem braunem Laub vermischte Wasser. Die Blätter blieben an den Beinen ihres Pferdes kleben, als es auf der anderen Seite herausstieg. Das Unterholz wurde jetzt dichter, der Boden war voller Wurzeln und Steine, sodass sie langsamer werden musste, trotzdem ritt sie so schnell, wie sie es nur wagte. Vor ihr lag der nächste Hügel, diesmal ein steilerer. Hinauf trabte sie und wieder hinunter. Wie groß ist dieser Wald?, fragte sie sich. Sie hatte das schnellere Pferd, so viel war ihr klar, denn sie hatte eines von Roose Boltons besten aus dem Stall von Harrenhal gestohlen, doch in diesem Gelände nutzte ihr seine Schnelligkeit nichts. Ich muss wieder hinaus auf offenes Feld. Ich brauche eine Straße. Stattdessen entdeckte sie einen Wildwechsel. Der war schmal und holprig, jedoch immerhin etwas. Sie preschte darauf entlang, Zweige schlugen ihr ins Gesicht. Einer riss ihr die Kapuze

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