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Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1)

Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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Eisennieten beschlagen war. »Diese Sachen haben meinem Sohn gehört«, erklärte sie. »Er starb im Alter von sieben Jahren.«
    »Mein Beileid, Mylady.« Plötzlich hatte Arya ein schlechtes Gewissen und schämte sich. »Es tut mir leid, dass ich das Eichelkleid zerrissen habe. Es war sehr hübsch.«
    »Ja, Kind. Und das bist du auch. Sei tapfer.«

DAENERYS
    Mitten auf dem Platz des Stolzes war ein Brunnen aus rotem Ziegel, dessen Wasser nach Schwefel schmeckte, und in der Mitte des Brunnens stand eine monströse Harpyie aus gehämmerter Bronze. Zwanzig Fuß hoch bäumte sie sich auf und hatte das Gesicht einer Frau mit goldenem Haar, Elfenbeinaugen und spitzen Elfenbeinzähnen. Gelbes Wasser ergoss sich aus ihren schweren Brüsten. Doch an Stelle von Armen hatte sie die Flügel einer Fledermaus oder eines Drachen, die Beine gehörten einem Adler, und hinter sich trug sie den gekrümmten, giftigen Schwanz eines Skorpions.
    Die Harpyie von Ghis, dachte Dany. Das Alte Ghis war vor fünftausend Jahren gefallen, wenn sie sich richtig erinnerte. Seine Legionen waren unter der Macht des jungen Valyria zerschmettert worden, seine Ziegelmauern wurden geschleift, seine Straßen und Gebäude durch Drachenflammen in Schutt und Asche gelegt, und all seine Felder waren mit Salz, Schwefel und Schädeln bedeckt worden. Die Götter von Ghis waren tot, und ebenso sein Volk; diese Astapori waren Mischlinge, sagte Ser Jorah. Sogar die Sprache von Ghis war größtenteils verloren gegangen; in den Sklavenstädten sprach man das Hochvalyrisch der Eroberer, beziehungsweise das, was hier daraus geworden war.
    Dennoch hatte das Symbol des Alten Imperiums hier überdauert, wenngleich an den Krallen dieses Bronzeungeheuers eine schwere Kette hing, mit offenen Handschellen an jedem Ende. Die Harpyie von Ghis hielt einen Blitzstrahl in ihren Krallen. Dies ist die Harpyie von Astapor.

    »Sag der Hure aus Westeros, sie soll den Blick senken«, beschwerte sich der Sklavenhändler Kraznys mo Nakloz bei dem Sklavenmädchen, welches für ihn sprach. »Ich handele mit Fleisch, nicht mit Metall. Diese Bronze da steht nicht zum Verkauf. Sag ihr, sie soll sich die Soldaten anschauen. Sogar die trüben violetten Augen einer Wilden von den Inseln der Abenddämmerung müssten erkennen, wie prächtig meine Geschöpfe sind.«
    Kraznys’ Hochvalyrisch war vom typischen Knurren der Menschen in Ghis verzerrt und hier und dort mit Wörtern aus dem Sklavenhändlerjargon durchsetzt. Dany verstand ihn durchaus, doch sie lächelte und sah das Sklavenmädchen verständnislos an, als frage sie sich, was er gesagt haben könnte.
    »Der Gute Herr Kraznys fragt, ob sie nicht prächtig sind?« Für jemanden, der nie in Westeros gewesen war, beherrschte das Mädchen die Gemeine Zunge hervorragend. Kaum älter als zehn war es, hatte ein rundes flaches Gesicht, dunkle Haut und die goldenen Augen, die man oft in Naath fand. Das Friedliche Volk nannte man diese Menschen. Sie gaben die besten Sklaven ab, darin stimmten alle überein.
    »Sie könnten meinen Bedürfnissen durchaus genügen«, antwortete Dany. Auf Ser Jorahs Vorschlag hin sprach sie in Astapor nur Dothraki und die Gemeine Zunge. Mein Bär ist klüger, als er scheint. »Erzählt mir etwas über ihre Ausbildung. «
    »Der Frau aus Westeros gefallen sie, aber sie spricht kein großes Lob aus, weil sie den Preis drücken will«, erklärte die Übersetzerin ihrem Herrn. »Sie möchte wissen, wie sie ausgebildet wurden.«
    Kraznys mo Nakloz nickte. Dem Geruch nach musste dieser Sklavenhändler in Himbeeren gebadet haben, und sein spitzer rot-schwarzer Bart glänzte ölig. Er hat größere Brüste als ich, ging es Dany durch den Kopf. Sie konnte sie durch die meergrüne Seide der goldgesäumten Tokar sehen, die er sich
um den Körper und eine Schulter geschlungen hatte. Mit der linken Hand hielt er die Tokar an Ort und Stelle, während er ging, derweil er mit der Rechten eine kurze Lederpeitsche umklammerte. »Sind die Schweine in Westeros alle so unwissend? «, beschwerte er sich. »In der ganzen Welt weiß man, dass die Unbefleckten Meister des Speeres, des Schildes und des Kurzschwertes sind.« Er lächelte Dany breit an. »Sag ihr, was sie wissen will, Sklavin, und beeil dich, es ist heiß.«
    Das zumindest ist keine Lüge. Ein Paar einander sehr ähnlicher Sklavenmädchen stand hinter ihnen und hielt einen gestreiften Baldachin aus Seide über ihre Köpfe, doch selbst im Schatten war Dany schwindlig, und Kraznys

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