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Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1)

Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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Mormont folgte ihr in Kettenhemd und Überwurf und starrte jeden finster an, der ihr zu nahe kam. Rakharo und Jhogo beschützten die Sänfte. Dany hatte befohlen, das Dach zu entfernen, damit die Drachen auf der Plattform angekettet werden konnten. Irri und Jhiqui ritten neben ihnen und taten ihr Möglichstes, um die drei ruhig zu halten. Dennoch schlug Viserions Schwanz hin und her, und er stieß erregt Rauch aus den Nüstern. Rhaegal spürte ebenfalls, dass etwas nicht stimmte. Dreimal versuchte er sich in die Luft zu schwingen, wurde jedoch stets von der schweren Kette in Jhiquis Hand zurückgehalten. Drogon hatte sich zu einer Kugel zusammengerollt und Flügel und Schwanz eng angelegt. Nur an seinen Augen sah man, dass er nicht schlief.
    Der Rest ihres Volkes schloss sich an: Groleo und die anderen Kapitäne und deren Mannschaften, und die dreiundachtzig Dothraki, die von den hunderttausend geblieben waren, welche einst in Drogos Khaleesi geritten waren. Die Ältesten und Schwächsten hatte sie im Inneren der Kolonne postiert, zusammen mit den stillenden Müttern, den Schwangeren, den kleinen Mädchen und den Jungen, die noch zu klein waren,
um ihr Haar zu flechten. Die Übrigen – ihre Krieger – ritten außen und trieben die trostlose Herde voran, wenig mehr als hundert hagere Pferde, die die Rote Wüste und das schwarze Salzmeer überlebt hatten.
    Ich hätte mir ein Banner nähen lassen sollen, dachte sie, während sie ihre zerlumpte Bande an Astapors gewundenem Fluss entlangführte. Sie schloss die Augen und stellte sich vor, wie es ausgesehen hätte: fließende schwarze Seide und darauf der rote dreiköpfige Drache der Targaryen, der goldene Flammen spie. Ein Banner, wie es Rhaegar getragen haben mag. An den Ufern des Flusses war es seltsam ruhig. Der Wurm, so nannten die Astapori den Strom. Er war breit und langsam und voller Biegungen und kleiner bewaldeter Inseln. Auf einer davon entdeckte sie spielende Kinder, die zwischen eleganten Marmorstatuen hin und her liefen. Auf einer anderen Insel küssten sich zwei Liebende im Schatten großer grüner Bäume und zeigten nicht mehr Scham als die Dothraki bei ihrer Hochzeit. Da die beiden keine Kleider trugen, konnte Dany nicht unterscheiden, ob es sich um Sklaven oder Freie handelte.
    Der Platz des Stolzes mit seiner großen Bronzeharpyie war zu klein, um alle Unbefleckten zu fassen, die sie gekauft hatte. Daher hatte man sie auf dem Platz der Strafe versammelt, der vor Astapors Haupttor lag, damit sie direkt aus der Stadt marschieren konnten, nachdem Daenerys den Befehl übernommen hatte. Hier gab es keine Bronzestatuen, nur ein hölzernes Podest, auf dem aufsässige Sklaven gefoltert, gehäutet und gehängt wurden. »Die Guten Herren haben es so platziert, dass neue Sklaven, die in die Stadt kommen, als Erstes die Gepeinigten sehen«, erklärte ihr Missandei, als sie den Platz betraten.
    Auf den ersten Blick dachte Dany, die Haut dieser Sklaven sei gestreift wie die Pferde von Jogos Nhai. Dann trieb sie ihre Silberne näher heran und sah das rote Fleisch unter den wimmelnden schwarzen Streifen. Fliegen. Fliegen und Maden. Man
hatte die rebellischen Sklaven gehäutet, wie man einen Apfel schält, in einem einzigen langen Streifen. Der Arm eines Mannes war von den Fingern bis zum Ellbogen schwarz von Fliegen, und darunter rot und weiß. Dany zügelte ihr Pferd neben ihm. »Was hat dieser hier getan?«
    »Er hat die Hand gegen seinen Besitzer erhoben.«
    Mit flauem Magen wendete Dany ihre Silberne und trabte auf die Mitte des Platzes und auf das Heer zu, das sie so teuer erstanden hatte. Reihe um Reihe um Reihe standen sie da, ihre steinharten Halbmänner mit Herzen aus Ziegeln; acht Tausendschaften und sechs Hundertschaften mit den bronzenen Stachelhelmen der voll ausgebildeten Unbefleckten, und fünf Tausendschaften und ein paar weitere hinter ihnen, deren Kopf unbedeckt war, die aber dennoch mit Speer und Kurzschwert bewaffnet waren. Die am weitesten hinten waren noch Knaben, und trotzdem standen sie so aufrecht und still da wie der Rest.
    Kraznys mo Nakloz und seine Gefährten waren vollzählig erschienen, um sie zu begrüßen. Andere hochgeborene Astapori warteten in Grüppchen hinter ihnen und nippten an Wein aus Silberkelchen, derweil Sklaven Tabletts mit Oliven, Kirschen und Feigen herumreichten. Der ältere Grazdan saß in einer Sänfte, die von vier riesigen kupferhäutigen Sklaven getragen wurde. Ein halbes Dutzend berittene Lanzenträger hielten an

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