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Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1)

Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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seine Schulden. Seine fehlende Hand pochte und brannte und stank. Wenn ich Königsmund erreiche, lasse ich mir eine neue Hand schmieden, eine goldene Hand, und eines Tages werde ich Vargo Hoat damit die Kehle herausreißen.
    Tage und Nächte verschwammen in einem nebelhaften Dunst. Er schlief im Sattel, drückte sich an Brienne, der Gestank seiner verwesenden Hand stieg ihm in die Nase, und Nachts lag er schlaflos auf dem harten Boden und war wach in einem Albtraum gefangen. Obwohl er vollkommen entkräftet
war, fesselten sie ihn jedes Mal an einen Baum. Dies tröstete ihn ein wenig, denn offensichtlich fürchteten sie ihn selbst jetzt noch.
    Brienne wurde stets neben ihm angebunden. Sie lag da wie eine tote Kuh in ihren Fesseln und sprach kein Wort. Das Mädel hat in ihrem Inneren eine Festung erbaut. Bald werden diese Kerle sie vergewaltigen, aber hinter den Mauern kann man sie nicht berühren. Jaimes Mauern hingegen waren eingestürzt. Sie hatten ihm die Hand genommen, seine Schwerthand, und ohne sie war er ein Nichts. Die andere war zu nichts nütze. Seit er laufen gelernt hatte, war sein linker Arm sein Schildarm gewesen, mehr nicht. Seine Rechte hatte ihn zum Ritter gemacht; seine Rechte machte ihn zum Mann.
    Eines Tages hörte er Urswyck etwas über Harrenhal sagen, und er erinnerte sich daran, dass dies ihr Ziel war. Darüber musste er laut lachen, und das brachte Timeon dazu, ihm mit einer langen dünnen Peitsche ins Gesicht zu schlagen. Der Striemen blutete, wegen seiner Hand spürte er es jedoch kaum. »Warum habt Ihr gelacht?«, fragte ihn das Mädel abends im Flüsterton.
    »In Harrenhal haben sie mir den weißen Mantel gegeben«, flüsterte er zurück. »Auf Whents großem Turnier. Er wollte uns allen seine große Burg und seine tollen Söhne vorführen. Ich wollte sie ebenfalls vorführen. Gerade fünfzehn war ich, aber an diesem Tag hätte mich niemand besiegen können. Aerys hat mich nicht am Tjost teilnehmen lassen.« Erneut lachte er. »Er hat mich fortgeschickt. Aber jetzt komme ich zurück.«
    Sie hörten das Lachen. In dieser Nacht war es Jaime, der die Tritte und die Prügel bekam. Er spürte sie kaum, bis Rorge mit dem Stiefel den Stumpf traf, danach verlor er das Bewusstsein.
    In der folgenden Nacht kamen sie schließlich, drei der Schlimmsten: Shagwell, der nasenlose Rorge und der fette Dothraki Zollo, derjenige, der ihm die Hand abgeschlagen
hatte. Zollo und Rorge stritten sich darum, wer als Erster dran sei, als sie näher kamen ... darüber, dass der alte Narr zuletzt an der Reihe wäre, schienen sie sich einig zu sein. Shagwell schlug vor, sie sollten gemeinsam anfangen, einer von vorn, einer von hinten. Zollo und Rorge gefiel dieser Einfall, allerdings begannen sie zu streiten, wer die Vorderseite und wer die Rückseite bekäme.
    Die werden sie ebenfalls zum Krüppel machen, jedoch innerlich, wo es niemand sieht. »Mädel«, flüsterte er, während Zollo und Rorge sich gegenseitig verfluchten, »gebt ihnen das Fleisch, und zieht Euch selbst in weite Ferne zurück. Dann ist es schneller vorüber, und sie haben weniger Spaß daran.«
    »An dem, was ich ihnen gebe, werden sie überhaupt keinen Spaß haben«, erwiderte sie trotzig im Flüsterton.
    Stures, dummes tapferes Miststück. Sie würde sich umbringen lassen, er wusste es. Und was kümmert mich das? Wäre sie nicht so dickschädelig gewesen, hätte ich meine Hand noch. Trotzdem hörte er sich selbst flüstern: »Lasst ihnen, was sie wollen, und verkriecht Euch in Eurem Innern.« Das hatte er getan, als die Starks vor seinen Augen gestorben waren, als Lord Rickard in seiner Rüstung kochte und sein Sohn sich bei dem Versuch, ihn zu retten, selbst strangulierte. »Denkt an Renly, wenn Ihr ihn je geliebt habt. Denkt an Tarth, an Berge und das Meer, Teiche, Wasserfälle oder was immer Ihr auf Eurer Saphirinsel habt, denkt an ... «
    Inzwischen hatte Rorge den Streit gewonnen. »Du bist das hässlichste Weib, dass ich je gesehen habe«, sagte er zu Brienne, »aber glaub bloß nicht, ich könnte dich nicht noch mehr verunstalten. Willst du eine Nase wie meine? Wehr dich, und du bekommst eine! Und zwei Augen sind viel zu viel. Ein Schrei, und ich drücke dir eins aus und zwinge dich, es zu essen, und danach ziehe ich dir deine verdammten Zähne einen nach dem anderen.«
    »O ja, tu das, Rorge«, bettelte Shagwell. »Ohne Zähne sieht sie aus wie meine liebe alte Mutter.« Er kicherte. »Und meine
liebe alte Mutter wollte ich schon immer mal

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