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Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1)

Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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mit seinen drei Begleitern fast auf gleicher Höhe. Erroks vier blieben deutlich zurück. Die Stelle,
wo sie aufstiegen, sah glatt und eben aus und war mit einer Schicht Schmelzwasser überzogen, das feucht glänzte, wenn die Sonne darauf schien. Griggs Bereich sah dunkler aus und zeigte mehr Unebenheiten: einen langen horizontalen Vorsprung, wo ein Block nicht sauber auf den darunter gesetzt worden war, kleine Spalten und Risse, und dort, wo Wind und Wasser sich Löcher ins Eis gefressen hatten, sogar so große Kamine, dass ein Mann sich in ihnen verstecken konnte.
    Bald führte Jarl seine Männer wieder nach oben. Seine Gruppe und Griggs kamen nun fast Seite an Seite voran, während Errok fünfzig Meter hinter ihnen lag. Mit den Hirschhornbeilen schlugen und hackten sie auf das Eis ein, und glitzernde Scherben rieselten hinunter auf die Bäume. Steinhämmer versenkten Nägel, die als Sicherungen für die Seile dienten, tief in der Mauer; die Eisennägel gingen jedoch aus, bevor die Hälfte des Wegs hinter ihnen lag, und dann mussten die Kletterer mit Pflöcken aus Horn und angespitztem Knochen vorlieb nehmen. Die Männer traten die Dorne ihrer Stiefel in die harte, unnachgiebige Wand, wieder und wieder und wieder und wieder, um mit den Füßen Halt zu finden. Ihre Beine müssen längst taub sein, dachte Jon nach der vierten Stunde. Wie lange stehen sie das noch durch? Ebenso unruhig wie der Magnar schaute er zu und lauschte auf das ferne Klagen eines Kriegshorns der Thenns. Doch die Hörner blieben stumm, und von der Nachtwache war keine Spur zu sehen.
    Zur sechsten Stunde hatte Jarl wieder einen Vorsprung vor Grigg der Ziege gewonnen, und seine Männer vergrößerten diesen mehr und mehr. »Mankes Schoßhündchen scheint sich dringend ein Schwert zu wünschen«, meinte der Magnar und beschattete die Augen. Die Sonne stand hoch am Himmel, das obere Drittel der Mauer glänzte kristallblau und reflektierte das Licht so hell, dass es in den Augen schmerzte. Jarls Trupp und Griggs Männer waren in der Grelle verschwunden,
während Erroks Gruppe sich noch im Schatten befand. Statt weiter nach oben zu klettern, schoben sie sich in etwa hundertfünfzig Metern Höhe seitwärts und strebten auf einen Kamin zu. Jon beobachtete sie, wie sie Zug um Zug weiter vorankamen, als er das Geräusch hörte ... ein plötzliches Krachen, das sich das Eis entlangzuwälzen schien und dem ein Schreckensruf folgte. Dann war die Luft von Splittern und Schreien und fallenden Männern erfüllt, als sich eine Schicht Eis von einem Fuß Stärke und fünfzig Fuß Breite löste, taumelnd, berstend, grollend in die Tiefe rutschte und alles in seinem Weg mit sich riss. Sogar am Fuß des Bergrückens krachten ein paar Stücke durch die Bäume und rollten ein Stück den Hügel hinunter. Jon packte Ygritte, drückte sie auf den Boden und warf sich über sie, um sie zu schützen, und einen von den Thenns traf ein Eisstück im Gesicht und brach ihm die Nase.
    Als sie wieder nach oben schauten, waren Jarl und seine Gruppe verschwunden. Männer, Seile, Nägel ... nichts war in über zweihundert Metern Höhe von ihnen geblieben. Wo die Kletterer noch einen Augenblick zuvor gehangen hatten, klaffte eine Wunde in der Mauer, in der das Eis so glatt und weiß wie polierter Marmor in der Sonne glänzte. Weit, weit unten zeigte sich ein schwacher roter Fleck, wo jemand auf einen gefrorenen Vorsprung gekracht war.
    Die Mauer verteidigt sich selbst , dachte Jon, während er Ygritte wieder auf die Beine zog.
    Sie fanden Jarl in einem Baum, aufgespießt auf einem abgebrochenen Ast und noch immer an die drei anderen gebunden, die zerschmettert neben ihm lagen. Einer lebte noch, doch Beine und Rückgrat waren gebrochen, und die meisten Rippen ebenso. »Erbarmen«, flehte er, als sie ihn fanden. Einer der Thenns schlug ihm mit einer großen Steinkeule den Schädel ein. Der Magnar erteilte Befehle, und seine Männer begannen Brennstoff für einen Scheiterhaufen zu sammeln.
    Die Toten brannten bereits, als Grigg die Ziege die Krone
der Mauer erreichte. Als Erroks Vierertrupp oben eintraf, waren von Jarl und seiner Gruppe nur noch Knochen und Asche übrig.
    Inzwischen ging die Sonne unter, daher verschwendeten die Kletterer keine Zeit mehr. Sie entrollten die langen Hanfseile, die sie sich um die Brust geschlungen hatten, banden sie aneinander und warfen ein Ende herunter. Der Gedanke, über hundertfünfzig Meter an diesem Seil in die Höhe steigen zu müssen, erfüllte

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