Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1)
Lied, wie mein alter Meister zu sagen pflegte, als er mir das Spielen beibrachte. Anderen gefällt meine Weise vielleicht besser. Der Königin womöglich. Oder Eurem Hohen Vater.«
Tyrion rieb sich die Narbe auf seiner Nase, und sagte: »Mein Vater hat keine Zeit für Sänger, und meine Schwester ist nicht so großzügig, wie man denken könnte. Ein weiser Mann könnte durch Schweigen mehr verdienen als durch ein Lied.« Eindeutiger vermochte er es nicht auszudrücken.
Symon schien auch rasch zu begreifen. »Mein Preis wird Euch bescheiden vorkommen, Mylord.«
»Gut zu wissen.« Diese Angelegenheit würde man nicht mehr mit dreißig Golddrachen aus der Welt schaffen können, fürchtete Tyrion. »Sagt ihn mir.«
»Auf König Joffreys Hochzeit wird es einen Sängerwettstreit geben«, sagte der Mann.
»Und Jongleure, Narren und Tanzbären.«
»Nur einen einzigen Tanzbären, Mylord«, entgegnete Symon, der Cerseis Vorbereitungen anscheinend mehr Interesse entgegengebracht hatte als Tyrion, »aber sieben Sänger. Galyeon von Cuy, Bethyna Feinfinger, Aemon Costayn, Alaric von Eysen, Hamisch der Harfner, Collio Quaynis und Orland von Altsass werden um die vergoldete Laute mit Silbersaiten streiten ... aber unerklärlicherweise hat den Meister von allen noch keine Einladung erreicht.«
»Lasst mich raten. Symon Silberzunge?«
Symon lächelte bescheiden. »Ich bin bereit, meine Überlegenheit vor König und Hof unter Beweis zu stellen. Hamisch ist alt und vergisst oft seine Verse. Und Collio mit diesem schrecklichen Tyroshi-Akzent! Wenn Ihr ein Wort von dreien versteht, dürft Ihr Euch glücklich schätzen.«
»Meine süße Schwester hat dieses Fest vorbereitet. Selbst wenn ich Euch diese Einladung verschaffen könnte, würde es seltsam aussehen. Sieben Königreiche, sieben Gelübde, sieben Herausforderungen, siebenundsiebzig Speisen ... aber acht Sänger? Was soll der Hohe Septon denken?«
»Ich habe Euch nicht für einen so frommen Mann gehalten, Mylord.«
»Um Frömmigkeit geht es nicht. Gewisse Formen müssen gewahrt werden.«
Symon trank einen Schluck Wein. »Immerhin ... das Leben eines Sängers ist nicht ohne Gefahren. Wir gehen unserem Gewerbe in Bierhäusern und Weinstuben nach, vor ungebärdigen Trunkenbolden. Wenn einem der Sieben Eurer Schwester
ein Unglück zustoßen sollte, hoffe ich, dass Ihr es in Erwägung ziehen werdet, mich seinen Platz einnehmen zu lassen. « Er lächelte verschlagen und unmäßig zufrieden mit sich selbst.
»Sechs Sänger wären gewiss ebenso ungünstig wie acht. Ich werde mich nach der Gesundheit von Cerseis Sieben erkundigen. Falls einer von ihnen unpässlich ist, wird mein Bronn Euch finden.«
»Sehr gut, Mylord.« Symon hätte die Sache damit auf sich beruhen lassen können, rot im Gesicht vor Triumphgefühl fügte er jedoch hinzu: »Ich werde an dem Abend von König Joffreys Hochzeit singen. Sollte es geschehen, dass man mich zu Hofe ruft, werde ich natürlich meine besten Kompositionen zum Besten geben, Lieder, die ich schon tausendmal gesungen habe und die sicherlich jedem gefallen. Sollte ich jedoch in einer trostlosen Weinschenke singen müssen ... nun, das wäre die richtige Gelegenheit, mein neues Lied auszuprobieren. Denn Hände aus Gold sind immer so kalt, doch die Hand einer Frau, die ist warm.«
»Das wird nicht notwendig sein«, versprach Tyrion. »Darauf gebe ich Euch mein Wort als Lennister ... Bronn wird Euch bald aufsuchen.«
»Sehr gut , Mylord.« Der beleibte Sänger mit der Halbglatze griff erneut zu seiner Holzharfe.
Bronn wartete mit den Pferden am Ende der Gasse. Er half Tyrion in den Sattel. »Wann bringe ich den Mann nach Dämmertal? «
»Gar nicht.« Tyrion wendete sein Pferd. »Lass ihm drei Tage, dann erzählst du ihm, Hamisch der Harfner hätte sich den Arm gebrochen. Sag ihm, seine Kleidung sei für den Hof nicht gut genug, also müsse er sich sofort ein neues Gewand beschaffen. Er wird gleich mit dir kommen.« Tyrion schnitt eine Grimasse. »Vielleicht möchtest du seine Zunge haben, wie ich gehört habe, ist sie aus Silber. Der Rest von ihm sollte nie gefunden werden.«
Bronn grinste. »In Flohloch gibt es eine Suppenküche, die einen schmackhaften Eintopf auf den Tisch bringt. Mit allen möglichen Arten Fleisch, ist mir zu Ohren gekommen.«
»Sorg dafür, dass ich dort niemals einkehre.« Tyrion trieb sein Pferd in den Trab. Er sehnte sich nach einem Bad, je heißer, desto besser.
Sogar dieses bescheidene Vergnügen wurde ihm
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