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Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1)

Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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Kaschemme ist im Keller des letzten Hauses.«
    Tyrion schwang sich von seinem Pferd. »Pass auf, dass niemand hineingeht oder verschwindet, während ich drin bin. Es wird nicht lange dauern.« Er schob die Hand in den Mantel, um sich zu vergewissern, dass sich das Gold noch in seiner Geheimtasche befand. Dreißig Drachen. Ein verdammtes Vermögen für einen Mann wie ihn. Rasch watschelte er durch die Gasse, denn er wollte die Angelegenheit schnell hinter sich bringen.
    Die Weinkaschemme war ein übler Ort, dunkel und feucht, die Wände waren weiß von Salpeter, die Decke so niedrig, dass Bronn sich hätte ducken müssen, um sich nicht den Kopf an den Balken zu stoßen. Tyrion Lennister hatte damit kein Problem. Zu dieser Stunde war der Schankraum leer bis auf eine alte Jungfer, die auf einem Hocker hinter dem roh gezimmerten Brettertresen saß. Sie reichte ihm einen Becher sauren Weins und sagte: »Hinten.«
    Im Hinterzimmer war es sogar noch düsterer. Flackernd brannte eine Kerze auf einem niedrigen Tisch neben einem Krug Wein. Der Mann dahinter sah nicht sehr gefährlich aus; er war klein obzwar für Tyrion jeder Mann groß war -, hatte — spärliches braunes Haar, rosige Wangen und eine kleine Wampe, die gegen die Knochenknöpfe seines Hirschhautwamses drückten. In seinen zarten Händen hielt er eine zwölfsaitige Holzharfe, die tödlicher war als ein Langschwert.

    Tyrion setzte sich ihm gegenüber. »Symon Silberzunge.«
    Der Mann neigte den Kopf. Oben war er kahl. »Mylord Hand«, antwortete er.
    »Ihr irrt Euch. Mein Vater ist die Hand des Königs. Ich bin nicht einmal mehr ein Finger, fürchte ich.«
    »Gewiss werdet Ihr wieder aufsteigen. Ein Mann wie Ihr. Meine süße Lady Shae verriet mir, dass Ihr Euch jüngst vermählt habt. Hättet Ihr nur eher nach mir geschickt. Es wäre mir eine Ehre gewesen, auf Eurem Fest zu singen.«
    »Das Letzte, was meine Gemahlin braucht, sind noch mehr Lieder«, erwiderte Tyrion. »Was Shae betrifft, so wissen wir beide, dass sie keine Dame ist, und ich wäre Euch sehr dankbar, wenn Ihr ihren Namen nie wieder laut aussprecht.«
    »Wie die Hand befiehlt«, sagte Symon.
    Beim letzten Mal, als Tyrion den Mann gesehen hatte, hatte noch ein scharfes Wort genügt, um den Sänger zum Schwitzen zu bringen, aber irgendwo musste der Mann ein bisschen Mut aufgetrieben haben. Höchstwahrscheinlich in dem Krug . Oder war Tyrion vielleicht selbst für diese neue Verwegenheit verantwortlich? Ich habe ihm gedroht, doch das hatte nie irgendwelche Folgen, also glaubt er, ich könne ihm nichts anhaben. Er seufzte. »Mir wurde gesagt, Ihr seid ein begabter Sänger.«
    »Ihr seid zu freundlich, Mylord.«
    Tyrion schenkte ihm ein Lächeln. »Ich glaube, es ist an der Zeit, Eure Musik in die Freien Städte zu bringen. In Braavos, Pentos und Lys leben viele große Musikliebhaber, denen Ihr Freude bereiten könntet. Sie sind größzügig gegenüber denen, die sie erfreuen.« Er nippte an seinem Wein. Es war ein übles Gesöff, immerhin war es stark. »Eine Reise durch alle Neun Städte wäre das Beste. Ihr wollt doch niemanden des Vergnügens berauben, Euch singen zu hören. Ein Jahr in jeder Stadt sollte genügen.« Er griff in seinen Mantel, in dem das Gold verborgen war. »Da der Hafen gesperrt ist, werdet Ihr nach Dämmertal reisen müssen, um ein Schiff zu nehmen, doch mein Bronn wird ein Pferd für Euch suchen, und
es wäre mir eine Ehre, wenn Ihr mir gestattet, Eure Reisekosten zu übernehmen ... «
    »Aber Mylord«, widersprach der Mann, »Ihr habt mich noch nie singen hören. Bitte lauscht mir einen Augenblick.« Geschickt fuhren seine Finger über die Saiten der Holzharfe, und leise Musik erfüllte den Keller. Symon begann zu singen.
    Er ritt durch die Straßen der Stadt
Vom Hohen Hügel kam er herab.
Durch Straßen und Gassen ging es hinab,
Das Seufzen einer Frau hielt ihn in Trab.
Denn sie war sein heimlicher Schatz
Sein Glück und sein Verdruss,
Eine Kette und eine Burg sind doch nichts
Verglichen mit ihrem Kuss.
    »Es geht noch weiter«, sagte der Mann, nachdem er geendet hatte. »Oh, viel weiter. Vor allem der Kehrreim ist hübsch, finde ich. Denn Hände aus Gold sind immer so kalt, doch die Hand einer Frau, die ist warm ...«
    »Genug.« Tyrion zog seine Hand aus der Tasche ... leer. »Dieses Lied möchte ich kein zweites Mal hören. Nie wieder. «
    »Nein?« Symon Silberzunge legte seine Harfe zur Seite und trank einen Schluck Wein. »Wie schade. Dennoch hat jeder Mann sein

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