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Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1)

Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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versagt; sobald er in seine Gemächer zurückgekehrt war, teilte ihm Podrick Payn mit, er sei in den Turm der Hand gerufen worden. »Seine Lordschaft möchte Euch sehen. Die Hand. Lord Tywin.«
    »Ich erinnere mich daran, wer die Hand ist, Pod«, sagte Tyrion. »Zwar habe ich meine Nase eingebüßt, aber nicht meinen Verstand.«
    Bronn lachte. »Reißt dem Jungen doch nicht gleich den Kopf ab.«
    »Warum nicht? Er benutzt ihn nie.« Tyrion fragte sich, was er nun wieder verkehrt gemacht hatte. Oder besser, was ich nicht getan habe. Wurde er zu Lord Tywin gerufen, hatte das immer einen unangenehmen Grund; sein Vater schickte nie nach ihm, um lediglich mit ihm zu essen oder einen Becher Wein zu trinken, so viel stand fest.
    Als er das Solar seines Hohen Vaters einige Augenblicke später betrat, hörte er eine Stimme sagen: »... Kirschholz für die Scheiden, bezogen mit rotem Leder und verziert mit einer Reihe Löwenkopfnieten aus reinem Gold. Vielleicht Granate als Augen ... «
    »Rubine«, bestimmte Lord Tywin. »Granaten fehlt das Feuer. «
    Tyrion räusperte sich. »Mylord. Ihr habt nach mir geschickt? «
    Sein Vater blickte auf. »Das habe ich. Komm, schau dir dies an.« Ein in Öltücher gewickeltes Bündel lag auf dem Tisch zwischen ihnen, und Lord Tywin hielt ein Langschwert in der Hand. »Ein Hochzeitsgeschenk für Joffrey«, erklärte er
Tyrion. Das Licht, das durch die rautenförmigen Fensterscheiben hereinfiel, ließ die Klinge schwarz und rot schimmern, als Lord Tywin sie drehte, um die Schneide zu begutachten, während Knauf und Querstange golden aufloderten. »Nach all diesem Geplapper über Stannis und sein magisches Schwert erschien es mir am besten, Joffrey ebenfalls etwas Außergewöhnliches zu schenken. Ein König sollte eine königliche Waffe tragen.«
    »Das ist viel zu viel Schwert für Joff«, antwortete Tyrion.
    »Er wird schon noch wachsen. Hier, nimm es einmal in die Hand.« Er reichte Tyrion die Waffe mit dem Heft voraus.
    Das Schwert war wesentlich leichter, als er erwartet hatte. Als er es in der Hand drehte, entdeckte er den Grund dafür. Nur ein Metall konnte so dünn geschmiedet werden und dabei ausreichende Härte bewahren, um damit zu kämpfen, und diese Riffeln, dieser Stahl, der viele tausend Male in sich gefaltet war, war unverkennbar. »Valyrischer Stahl?«
    »Ja«, sagte Lord Tywin im Brustton tiefer Zufriedenheit.
    Endlich, Vater? Valyrische Stahlklingen waren selten und kostbar, denn von ihnen gab es auf der ganzen Welt nur noch etwa tausend, von denen sich vielleicht zweihundert in den Sieben Königslanden befanden. Seinen Vater hatte es schon immer verdrossen, dass keine davon dem Hause Lennister gehörte. Die alten Könige des Felsens von Casterlystein hatten solch eine Waffe besessen, doch das Großschwert Lichtbrüller war verschollen, als der zweite König Tommen es auf seiner Narrenreise nach Valyria zurückgetragen hatte. Er war niemals zurückgekehrt; und auch nicht Onkel Gery, der jüngste und tollkühnste der Brüder seines Vaters, der sich vor gut acht Jahren auf die Suche nach dem verlorenen Schwert gemacht hatte.
    Wenigstens dreimal hatte Lord Tywin versucht, verarmten niedrigeren Häusern valyrische Langschwerter abzukaufen, doch seine Angebote waren stets mit großer Bestimmtheit abgewiesen worden. Die geringeren Lords hätten ihre
Töchter gern an einen Lennister abgetreten, wenn einer sie gefragt hätte, die alten Familienschwerter hielten sie jedoch in Ehren.
    Tyrion fragte sich, wo das Metall für dieses Schwert herstammte. Einige wenige Meisterwaffenschmiede konnten alten valyrischen Stahl aufarbeiten, aber das Geheimnis seiner Herstellung war mit dem Untergang des alten Valyria verloren gegangen. »Die Farben sind seltsam«, merkte Tyrion an, während er das Schwert im Sonnenlicht drehte und wendete. Valyrischer Stahl war meist dunkelgrau, ja, fast schwarz, was hier ebenfalls zutraf. Doch in den Faltungen entdeckte er auch ein tiefes Rot. Die beiden Farben berührten einander nicht, jede Falte war deutlich einer von ihnen zugeordnet, sodass sich ein Muster ergab wie Wellen aus Nacht und Blut an einer stählernen Küste. »Wie habt Ihr das hinbekommen? So etwas habe ich noch nie gesehen.«
    »Ich auch nicht, Mylord«, sagte der Waffenschmied. »Ich gestehe, diese Farben lagen nicht ganz in meiner Absicht, und ich weiß nicht, ob ich diesen Vorgang wiederholen könnte. Euer Hoher Vater bat mich um das Scharlachrot des Hauses Lennister, und mit dieser Farbe

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