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Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1)

Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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weiter auf sie losgegangen.
    Es wird nicht ausreichen, dachte Sam. Crasters flache Palisaden aus Schlamm und schmelzendem Schnee würden die Wiedergänger kaum aufhalten, die waren schließlich die viel steileren Hänge der Faust hinaufgestiegen und über die Ringmauer ins Lager geschwärmt. Und statt dreihundert Brüdern, die sich ihnen in Reih und Glied entgegenstellten, würden die Wiedergänger es nun mit einundvierzig erschöpften Überlebenden zu tun haben, von denen neun zu schwer verletzt waren, um kämpfen zu können. Vierundvierzig hatten sich aus dem Sturm bis zu Craster gerettet, der Rest von den etwas über sechzig Männern, die sich von der Faust freigekämpft hatten; drei von ihnen waren ihren Verletzungen erlegen und Bannen würde bald der vierte sein.
    »Glaubst du, die Wiedergänger haben sich zurückgezogen? «, fragte Sam Grenn. »Warum kommen sie nicht und machen uns den Garaus?«

    »Sie kommen nur, wenn es kalt ist.«
    »Ja«, erwiderte Sam, »aber bringt die Kälte die Wiedergänger oder bringen die Wiedergänger die Kälte?«
    »Wen schert das schon?« Grenn ließ mit seiner Axt die Späne fliegen. »Beide kommen immer gemeinsam, nur das zählt. He, jetzt, wo wir wissen, dass Drachenglas sie tötet, trauen sie sich vielleicht überhaupt nicht mehr an uns ran. Möglicherweise haben sie jetzt Angst vor uns!«
    Sam wünschte nur, er könnte das glauben, allerdings dachte er, wenn man tot wäre, hätte die Angst nicht mehr Bedeutung als Schmerz oder Liebe oder Pflicht. Er schlang die Arme um die Knie und schwitzte unter den dicken Schichten aus Wolle, Leder und Fell. Der Drachenglasdolch hatte dieses bleiche Ding im Wald schmelzen lassen, das stimmte wohl ... Grenn jedoch redete so, als würde er bei den Wiedergängern genauso wirken. Das wissen wir doch gar nicht, überlegte er. Eigentlich wissen wir überhaupt nichts. Wenn nur Jon hier wäre. Er mochte Grenn, aber er konnte sich nicht so richtig mit ihm unterhalten. Jon würde mich nicht Töter nennen, ganz bestimmt nicht. Und ich könnte mit ihm über Goldys Kind reden. Jon war jedoch mit Qhorin Halbhand losgeritten, und seitdem hatte man nichts mehr von ihm gehört. Er hatte auch einen Drachenglasdolch, doch hat er daran gedacht, ihn zu benutzen? Liegt er jetzt schon tot und gefroren in irgendeiner fernen Schlucht ... oder schlimmer noch, wandert er tot umher?
    Er konnte nicht verstehen, warum die Götter ihm Jon Schnee und Bannen nahmen und ihn feige und unbeholfen, wie er nun einmal war, allein zurückließen. Er hätte auf der Faust sterben sollen, wo er sich dreimal in die Hose gepisst und zudem noch sein Schwert verloren hatte. Und im Wald wäre er wirklich gestorben, wenn der Kleine Paul nicht vorbeigekommen und ihn getragen hätte. Ich wünschte, das alles wäre nur ein Traum. Dann könnte ich einfach aufwachen. Wie schön das wäre, auf der Faust der Ersten Menschen aufzuwachen und all die Brüder um sich herum vorzufinden, sogar
Jon und Geist. Oder besser noch, in der Schwarzen Festung jenseits der Mauer aufzuwachen, in den Gemeinschaftsraum zu gehen und sich eine Schüssel mit Drei-Finger-Hobbs dickem Weizenbrei zu holen, in dessen Mitte ein großer Löffel voll Butter schmölze, und dazu einen Klecks Honig. Schon bei der Vorstellung begann sein leerer Magen zu knurren.
    »Schnee.«
    Sam blickte sich nach der Stimme um. Lord Kommandant Mormonts Rabe kreiste um das Feuer und schlug mit den breiten schwarzen Schwingen.
    »Schnee«, krächzte der Rabe. »Schnee, Schnee.«
    Wo immer der Rabe auftauchte, war Mormont nicht fern. Der Lord Kommandant kam auf seinem kleinen Pferd zwischen den Bäumen hervor, an seiner Seite ritten der alte Dywen und Ronnel Harlehm, der Grenzer mit dem Fuchsgesicht, der auf Thoren Kleinwalds Platz befördert worden war. Die Speerträger am Tor riefen sie an, doch der Alte Bär erwiderte nur schroff: »Wer, bei den Sieben Höllen, glaubt ihr denn, kommt hier? Haben die Anderen eure Augen geholt?« Er ritt zwischen den Torpfosten hindurch; auf dem einen saß ein Widder- und auf dem zweiten ein Bärenschädel. Dann zügelte er sein Pferd, hob die Faust und pfiff. Der Rabe flatterte zu ihm.
    »Mylord«, hörte Sam Ronnel Harlehm sagen, »wir haben nur zweiundzwanzig Pferde, und die Hälfte davon wird die Mauer vermutlich nicht erreichen.«
    »Das weiß ich«, knurrte Mormont. »Trotzdem müssen wir uns auf den Weg machen. Craster hat mir das sehr deutlich zu verstehen gegeben.« Er blickte nach Westen, wo ein

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