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Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1)

Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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alles. Am schlimmsten jedoch war der Geruch, dachte er. Wäre es nur ein ekliger Gestank gewesen, hätte er ihn wohl ertragen, aber sein brennender Bruder roch
so sehr nach gebratenem Schwein, dass Sam das Wasser im Munde zusammenlief, und das fand er so schrecklich, dass er davonstürzte, als der Vogel »Ende« kreischte. Er rannte hinter die Halle und übergab sich in die Grube.
    Dort hockte er noch auf den Knien, als der Schwermütige Edd zu ihm trat. »Wühlst du nach Würmern, Sam? Oder ist dir nur übel?«
    »Übel«, antwortete Sam schwach und wischte sich den Mund mit dem Handrücken ab. »Der Geruch ...«
    »Hätte nie gedacht, dass Bannen so gut riechen könnte.« Edd klang so verdrießlich wie immer. »Beinahe hätte ich mir eine Scheibe von ihm abgeschnitten. Wenn wir etwas Apfelsoße hätten, dann hätte ich es sogar wirklich getan. Schwein schmeckt am besten mit Apfelsoße, finde ich.« Edd knüpfte seine Hose auf und zog seinen Pimmel hervor. »Stirb lieber nicht, Sam, sonst könnte ich mich vielleicht nicht zurückhalten. An dir wird viel mehr Kruste sein, als an Bannen jemals war, und einem Stück Kruste konnte ich noch nie widerstehen. « Er seufzte, während seine gelbe Pisse einen dampfenden Bogen machte. »Beim ersten Morgenlicht reiten wir los, hast du es schon gehört? Egal ob Sonne oder Schnee, meint der Alte Bär.«
    Sonne oder Schnee. Sam blickte besorgt zum Himmel. »Schnee?«, quiekte er. »Wir ... reiten? Alle?«
    »Also nein, einige werden zu Fuß gehen müssen.« Er schüttelte sich. »Na ja, Dywen meint, wir sollten lernen, auf toten Pferden zu reiten, wie es die Anderen tun. Er behauptet, so würde man Futter sparen. Wie viel wird so ein totes Tier schon fressen?« Edd schnürte sich die Hose wieder zu. »Kann nicht behaupten, dass mir diese Idee gefällt. Nachdem sie erst einmal herausgefunden haben, wie man ein totes Pferd lenkt, sind wir vermutlich als Nächste an der Reihe. Und ich gehöre bestimmt zu den Ersten. ›Edd‹, werden sie sagen, ›sterben ist keine Entschuldigung dafür, sich für immer hinzulegen, also steh auf und nimm diesen Speer, du bist heute Nacht für die
Wache eingeteilt.‹ Na, ich sollte vielleicht nicht so schwarzsehen. Vielleicht bin ich schon tot, bevor sie herausgefunden haben, wie es geht.«
    Vielleicht sterben wir alle, und früher, als uns recht ist, dachte Sam, während er umständlich auf die Beine kam.
    Nachdem Craster erfahren hatte, dass seine unerwünschten Gäste am folgenden Morgen aufbrechen würden, wurde er beinahe freundlich. »Wurde auch höchste Zeit«, sagte er. »Ihr gehört nicht hierher, habe ich euch doch gesagt. Trotzdem will ich euch anständig mit einem Festschmaus verabschieden. Nun, mit einem Essen jedenfalls. Meine Frauen können die Pferde braten, die ihr geschlachtet habt, und ich treibe noch etwas Bier und Brot auf.« Er lächelte und zeigte seine braunen Zähne. »Es gibt doch nichts Besseres als Bier und Pferdefleisch. Wenn ihr sie nicht reiten könnt, esst sie, sage ich euch.«
    Seine Frauen und Töchter holten die Bänke und die langen Holztische hervor, kochten und bedienten die Männer. Abgesehen von Goldy konnte Sam die Frauen kaum auseinanderhalten. Manche waren alt, einige jung, und ein paar noch Mädchen, aber viele waren sowohl Crasters Frauen als auch seine Töchter, und sie sahen sich alle ähnlich. Während sie ihre Arbeit erledigten, unterhielten sie sich leise, mit den Männern in Schwarz wechselten sie jedoch nicht ein einziges Wort.
    Craster besaß nur einen einzigen Stuhl. Darauf saß er selbst, in ein ärmelloses Wams aus Schaffell gekleidet. Seine dicken Arme waren mit weißem Haar bedeckt, und um ein Handgelenk trug er einen gedrehten Reif aus Gold. Lord Kommandant Mormont setzte sich rechts von ihm auf die Bank, während sich die Brüder dicht an dicht drängten; ein Dutzend blieb draußen, bewachte das Tor und hütete die Feuer.
    Sam fand einen Platz zwischen Grenn und dem Waisen Oss, und sein Magen rumorte. Von dem gebratenen Pferdefleisch tropfte das Fett, während Crasters Frauen die Spieße
über dem Feuer drehten, und bei diesem Duft wurde ihm der Mund wässrig, was ihn jedoch an Bannen erinnerte. Obwohl er schrecklich hungrig war, würde er sich wieder übergeben müssen, wenn er auch nur einen Bissen versuchte. Wie konnten sie die treuen Pferde essen, die sie so weit getragen hatten? Als Crasters Frauen die Zwiebeln brachten, schnappte er sich rasch eine. Die eine Seite war schwarz gefault,

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