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Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1)

Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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könnten wir ihn doch mitnehmen, und ... «
    »Meinen Sohn. Von meinem Blut. Glaubst du, den würde ich euch Krähen überlassen?«
    »Ich dachte nur ... « Ihr habt keine Söhne, Ihr setzt sie aus. Goldy hat es mir erzählt, Ihr lasst sie im Wald, deshalb habt Ihr nur Frauen hier, und Töchter, die heranwachsen, um Eure Frauen zu werden.
    »Halt den Mund, Sam«, befahl Lord Kommandant Mormont. »du hast genug gesagt. Zu viel. Geh hinein.«
    »M-mylord ...«
    »Hinein!«
    Mit rotem Gesicht schob sich Sam durch die Hirschhäute in das Dämmerlicht der Halle. Mormont folgte ihm nach drinnen. »Was für ein Riesennarr bist du eigentlich?«, fragte der alte Mann ihn drinnen voll unterdrückter Wut. »Selbst wenn Craster uns das Kind gäbe, wäre es tot, ehe wir die Mauer erreichen. Wir können ein Neugeborenes genauso dringend gebrauchen wie noch mehr Schnee. Oder hast du Milch für es in deinen großen Brüsten? Oder möchtest du die Mutter vielleicht auch mitnehmen?«
    »Sie möchte mitkommen«, sagte Sam. »Sie hat mich angefleht... «
    Mormont hob die Hand. »So einen Unsinn werde ich mir
gar nicht erst anhören, Tarly. Euch wurde immer wieder eingeschärft, euch von Crasters Frauen fernzuhalten.«
    »Sie ist seine Tochter«, wandte Sam schwach ein.
    »Geh und schau nach Bannen. Sofort. Bevor ich richtig wütend werde.«
    »Ja, Mylord.« Zitternd eilte Sam davon.
    Am Feuer traf er jedoch Riese an, der gerade einen Fellmantel über Bannens Kopf zog. »Er hat gesagt, ihm sei kalt«, sagte der kleine Mann. »Hoffentlich ist er jetzt irgendwohin gegangen, wo es warm ist.«
    »Seine Wunden ...«, begann Sam.
    »Vergiss seine Wunden.« Dolch stieß die Leiche mit dem Fuß an. »Sein Fuß war verletzt. Ich kannte einen Mann in meinem Dorf, der einen Fuß verloren hatte. Der ist neunundvierzig geworden.«
    »Die Kälte«, meinte Sam. »Ihm war nie warm.«
    »Er hat nichts zu essen gekriegt«, sagte Dolch. »Nichts Anständiges. Dieser Bastard Craster hat ihn verhungern lassen.«
    Sam blickte sich ängstlich um, doch Craster war nicht in die Halle zurückgekehrt. Sonst wäre es womöglich zu einer unschönen Auseinandersetzung gekommen. Der Wildling hasste Bastarde, obwohl die Grenzer behaupteten, er selbst sei ebenfalls von niederer Geburt, von einer Wildlingsfrau und einer vor langer Zeit verstorbenen Krähe gezeugt.
    »Craster muss seine eigenen Leute versorgen«, meinte Riese. »All diese Frauen. Er hat uns gegeben, was er erübrigen konnte.«
    »Das glaubst du ihm doch nicht etwa? Sobald wir von hier aufgebrochen sind, holt er einen Krug Met hervor, setzt sich an den Tisch und isst Schinken und Honig. Und auslachen wird er uns, während wir draußen im Schnee verhungern. Er ist ein verdammter Wildling, das ist er. Und keiner von denen ist ein Freund der Wache.« Er stieß mit dem Fuß gegen Bannens Leiche. »Frag doch den hier, wenn du mir nicht glaubst.«

    Bei Sonnenuntergang verbrannten sie den Leichnam des Grenzers in dem Feuer, für das Grenn den ganzen Tag über Holz gehackt hatte. Tim Stein und Garth aus Altsass trugen die nackte Leiche und ließen sie zweimal zwischen sich schwingen, ehe sie sie in die Flammen warfen. Die überlebenden Brüder verteilten seine Kleidung, seine Waffen, seine Rüstung und seine anderen Habseligkeiten unter sich. In der Schwarzen Festung bestattete die Nachtwache ihre Toten mit einer anständigen Zeremonie. Allerdings waren sie nicht in der Schwarzen Festung. Und Asche kommt nicht als Wiedergänger zurück.
    »Sein Name war Bannen«, sagte der Lord Kommandant, während die Flammen ihn verzehrten. »Er war ein tapferer Mann und ein guter Grenzer. Er kam zu uns aus ... woher stammte er?«
    »Unten aus der Gegend von Weißwasserhafen«, rief jemand.
    Mormont nickte. »Er kam zu uns aus Weißwasserhafen und hat stets seine Pflicht erfüllt. Seinen Eid hielt er, so gut er es vermochte, er ritt weit ins Land jenseits der Mauer und kämpfte tapfer. Einen wie ihn werden wir niemals wieder sehen.«
    »Und jetzt ist seine Wache zu Ende«, skandierten die Schwarzen Brüder feierlich.
    »Und jetzt ist seine Wache zu Ende«, wiederholte Mormont.
    »Ende«, krächzte der Rabe. »Ende.«
    Von dem Rauch war Sam übel geworden, und seine Augen hatten sich gerötet. Als er ins Feuer blickte, glaubte er zu sehen, wie Bannen sich aufsetzte, die Hände zu Fäusten ballte und gegen die Flammen zu kämpfen schien, die ihn verzehrten, doch das dauerte nur einen Augenblick lang, dann verhüllte der Rauch

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