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Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1)

Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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ihn.
    »Ich habe gesagt, Jon würde dir helfen. Jon ist mutig und ein guter Kämpfer, aber ich glaube, er ist inzwischen tot. Ich bin ein Feigling. Und fett. Sieh nur, wie fett ich bin. Außerdem ist Lord Mormont verwundet. Siehst du das nicht? Ich kann den Lord Kommandant doch nicht zurücklassen.«
    »Kind«, sagte die andere alte Frau, »die alte Krähe ist vor deinen Augen davongeflattert. Schau nur.«
    Mormonts Kopf lag noch immer in seinem Schoß, doch die Augen standen offen und starrten ins Leere, und die Lippen bewegten sich nicht mehr. Der Rabe legte den Kopf schief und kreischte, dann sah er Sam an. »Korn?«
    »Kein Korn. Er hat kein Korn.« Sam schloss dem Alten Bären die Augen und versuchte, sich an ein Gebet zu erinnern, doch ihm fiel nur ein: »Mutter, erbarme dich. Mutter, erbarme dich. Mutter, erbarme dich.«
    »Deine Mutter kann dir jetzt nicht helfen«, sagte die alte Frau zur Linken. »Und dieser alte tote Mann auch nicht. Nimm sein Schwert und seinen großen warmen Pelzmantel und sein Pferd, wenn du es findest. Und dann reitest du fort.«
    »Das Mädchen lügt nicht«, sagte die alte Frau auf der rechten Seite. »Sie ist mein Kind, und ich habe ihr das Lügen schon früh mit Prügel ausgetrieben. Du hast gesagt, du würdest ihr helfen. Tu, was Farny sagt, Junge. Nimm das Mädchen mit, und mach schnell.«
    »Schnell«, krächzte der Rabe, »schnell schnell schnell.«
    »Wohin?«, fragte Sam verwirrt. »Wohin soll ich mit ihr fliehen? «
    »Irgendwohin, wo es warm ist«, erwiderten die beiden Frauen wie aus einem Mund.
    Goldy weinte. »Nimm mich und den Kleinen mit. Bitte. Ich werde dein Weib sein, genauso wie ich Crasters war. Bitte, Ser Krähe. Er ist ein Junge, ganz genaus, wie Nella es vorausgesagt
hat. Wenn du ihn nicht nimmst, werden sie ihn sich holen.«
    »Sie?«, fragte Sam, und der Rabe legte den schwarzen Kopf schief und wiederholte: »Sie. Sie. Sie.«
    »Die Brüder des Kleinen«, erklärte die Frau zur Linken. »Crasters Söhne. Die Weiße Kälte erhebt sich dort draußen, Krähe, das spüre ich in meinen Knochen. Diese armen alten Knochen lügen nicht. Crasters Söhne werden bald hier sein.«

ARYA
    Ihre Augen hatten sich an die Finsternis gewöhnt. Als Harwin ihr die Kapuze vom Kopf zog, blinzelte Arya im rötlichen Licht des hohlen Berges wie eine dumme Eule.
    In der Mitte des Lehmbodens hatte man eine riesige Grube für das Feuer ausgehoben, und die Flammen stiegen lodernd und knisternd bis zur rußigen Decke. Die Wände bestanden zu gleichen Teilen aus Stein und Erde, und riesige weiße Wurzeln ringelten sich dazwischen wie tausend langsame bleiche Schlangen. Zwischen diesen Wurzeln traten Menschen hervor, während sie zuschaute; sie kamen, um einen Blick auf die Gefangenen zu werfen, aus den Schatten, aus den pechschwarzen Gängen, erschienen aus Spalten und Rissen an allen Seiten. An einer Stelle auf der anderen Seite des Feuers formten die Wurzeln eine Art Treppe, die zu einer Aushöhlung in der Erde hinaufführte. Der Mann, der dort saß, verlor sich fast im Gewirr des unterirdischen Wehrholzes.
    Zit nahm Gendry die Kapuze ab. »Was ist dies für ein Ort?«, fragte er.
    »Ein alter Ort, verborgen und geheim. Eine Zuflucht, wo weder Wölfe noch Löwen nach Beute jagen.«
    Weder Wölfe noch Löwen. Aryas Haut kribbelte. Sie erinnerte sich an ihren Traum und den Geschmack des Blutes, als sie dem Mann den Arm aus der Schulter gerissen hatte.
    Mochte das Feuer groß sein, die Höhle war größer; es ließ sich kaum abschätzen, wo sie begann und wo sie aufhörte. Die Gänge konnten nach ein paar Schritten enden oder meilenweit
in den Berg führen. Arya sah Männer und Frauen und kleine Kinder, und alle beobachteten sie misstrauisch.
    Grünbart sagte: »Hier ist der Zauberer, mageres Eichhörnchen. Jetzt wirst du Antworten auf deine Fragen bekommen. « Er zeigte auf das Feuer, wo Tom Siebensaiten stand und mit einem dünnen, hochgewachsenen Mann sprach, der Teile einer alten Rüstung über sein rosafarbenes Gewand geschnallt hatte. Das kann nicht Thoros von Myr sein . Arya hatte den Roten Priester als fetten Kerl mit glattem Gesicht und glänzendem kahlen Schädel in Erinnerung. Dieser Mann hatte ein schlaffes Gesicht und zotteliges graues Haar, das seinen ganzen Kopf bedeckte. Etwas, das Tom sagte, bewog ihn, sie anzuschauen, und Arya dachte, nun würde er zu ihr herüberkommen. Doch in diesem Augenblick erschien der Verrückte Jägersmann, stieß seinen Gefangenen hinunter ins

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