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Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1)

Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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haben sich die Flüchtlinge gegenseitig erschlagen, nur um an Bord zu gelangen.«
    »Und Robb Stark, was hat er inzwischen getrieben?«
    »Einige seiner Wölfe ziehen brandschatzend auf Dämmertal zu. Euer Vater hat diesen Lord Tarly geschickt, um mit ihnen aufzuräumen. Halb hatte ich mir schon überlegt, mit ihm zu gehen. Es heißt, er sei ein guter Soldat und freigebig mit Beute.«
    Der Gedanke, Bronn zu verlieren, war der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. »Nein. Dein Platz ist hier. Du bist der Hauptmann der Wache der Hand.«
    »Ihr seid nicht die Hand«, erinnerte ihn Bronn in scharfem Ton. »Das ist Euer Vater, und der hat eine eigene verfluchte Wache.«
    »Was ist mit den Männern passiert, die du für mich angeheuert hast?«

    »Einige sind an den Windentürmen gefallen. Euer Onkel, dieser Ser Kevan, hat den Rest von uns ausgezahlt und rausgeworfen. «
    »Wie freundlich von ihm«, sagte Tyrion säuerlich. »Heißt das, du hast deine Vorliebe für Gold verloren?«
    »Das wäre verdammt unwahrscheinlich.«
    »Gut«, erwiderte Tyrion, »denn wie es der Zufall will, brauche ich dich weiterhin. Was weißt du über Ser Mandon Moor?«
    Bronn lachte. »Der ist abgesoffen und ertrunken.«
    »Ich stehe tief in seiner Schuld, aber wie soll ich es ihm heimzahlen?« Er tastete über sein Gesicht und befühlte die Narbe. »Um die Wahrheit zu sagen, weiß ich fast gar nichts über den Mann.«
    »Er hatte Augen wie ein Fisch und trug einen weißen Mantel. Was wollt Ihr sonst wissen?«
    »Alles«, antwortete Tyrion, »für den Anfang.« Was er wirklich wollte, war ein Beweis, dass Ser Mandon einer von Cerseis Männern gewesen war, allerdings wagte er das nicht laut auszusprechen. Im Roten Bergfried hütete man am besten seine Zunge. In den Wänden saßen Ratten, kleine Vögel, die zu viel zwitscherten, und Spinnen. »Hilf mir auf«, verlangte er und kämpfte mit den Bettdecken. »Es ist an der Zeit, meinem Vater einen Besuch abzustatten, und längst überfällig, dass ich mich mal wieder sehen lasse.«
    »Ihr bietet ja auch einen so hübschen Anblick«, spöttelte Bronn.
    »Was macht eine halbierte Nase bei einem Gesicht wie meinem schon aus? Aber wo wir gerade von Schönheit sprechen, ist Margaery Tyrell schon in Königsmund?«
    »Nein. Sie ist allerdings unterwegs, und die Stadt liebt sie abgöttisch. Die Tyrells haben Lebensmittel von Rosengarten heraufbringen lassen und verschenken sie in Margaerys Namen. Hunderte Karren jeden Tag. Tausende Männer der Tyrells stolzieren mit kleinen goldenen Rosen auf dem Wams
herum, und keiner muss seinen Wein selbst bezahlen. Ehefrauen, Witwen oder Huren, die Frauen vergessen jegliche Tugend, wenn sie einen Milchbart mit einer goldenen Rose auf der Brust sehen.«
    Sie spucken auf mich und trinken auf die Tyrells . Tyrion ließ sich vorsichtig aus dem Bett gleiten. Seine Beine wollten unter ihm nachgeben, das Zimmer drehte sich um ihn, und er musste Bronns Arm ergreifen, damit er nicht der Länge nach in die Binsen fiel. »Pod!«, rief er. »Podrick Payn! Wo bei den sieben Höllen steckst du?« Der Schmerz nagte an ihm wie ein zahnloser Hund. Tyrion hasste Schwäche, vor allem seine eigene. Sie beschämte ihn, und Scham machte ihn wütend. »Pod, sofort hierher !«
    Der Junge rannte herbei. Als er sah, wie sich Tyrion auf Bronns Arm stützte, sperrte er den Mund auf. »Mylord. Ihr seid aufgestanden? Seid Ihr ... braucht Ihr ... braucht Ihr Wein? Traumwein? Soll ich den Maester holen? Er hat gesagt, Ihr müsst bleiben. Im Bett, meine ich.«
    »Ich bin lange genug im Bett geblieben. Bring mir ein sauberes Gewand.«
    »Ein Gewand?«
    Wie dieser Junge, der sich in der Schlacht als so besonnen und findig erwiesen hatte, zu anderen Zeiten derartig verwirrt sein konnte, überstieg Tyrions Begriffsvermögen. »Kleidung«, wiederholte er. »Ein Hemd, ein Wams, eine Hose. Für mich. Um mich anzuziehen. Damit ich diese verdammte Zelle verlassen kann.«
    Nur mit Bronn und Podricks Hilfe gelang es Tyrion, sich anzukleiden. Mochte sein Gesicht schon grauenhaft zugerichtet sein, so befand sich die übelste Wunde doch zwischen Schulter und Arm, wo ein Pfeil das Kettenhemd in die Achselhöhle gedrückt hatte. Eiter und Blut quollen immer noch aus dem verfärbten Fleisch hervor, wann immer Maester Frenken den Verband wechselte, und bei jeder Bewegung durchfuhr Tyrion ein unerträglicher Schmerz.

    Am Ende blieb es bei einer Hose und einem übergroßen Morgenmantel, der locker auf seinen

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