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Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1)

Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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«
    »Eines Mantels wegen.«
    »Wegen des schwarzen Wollmantels eines Verschworenen Bruders der Nachtwache«, sagte der König-jenseits-der-Mauer. »Eines Tages erlegten wir auf der Streife einen hübschen großen Elch. Während wir ihn ausweideten, hat der Geruch des Blutes eine Schattenkatze aus ihrem Versteck gelockt. Ich habe sie verjagt, doch zuvor konnte sie noch meinen Mantel in Fetzen reißen. Siehst du? Hier, hier und hier?« Er kicherte. »Außerdem hat mir das Vieh den Arm aufgerissen, und ich habe übler geblutet als der Elch. Meine Brüder fürchteten, ich würde sterben, ehe sie mich zu Maester Mullin nach Schattenturm zurückbringen könnten, also trugen sie mich zu einem Wildlingsdorf, in dem wir eine alte, weise Frau kannten, die sich ein wenig auf die Kunst des Heilens verstand. Zufällig war sie gestorben, aber ihre Tochter nahm sich meiner an. Sie wusch meine Wunden, flickte mich zusammen, fütterte mich mit Haferbrei und verabreichte mir Tränke, bis ich wieder reiten konnte. Und sie flickte auch die Risse in meinem Mantel mit scharlachrotem Seidenstoff aus Asshai, den ihre Großmutter einst im Wrack einer Kogge gefunden hatte, das an der Eisigen Küste angespült worden war. Das war ihr größter Schatz und ihr Geschenk an mich.« Er legte sich den Mantel wieder um die Schultern. »Aber im Schattenturm hat man mir einen neuen Wollmantel aus dem Lager gegeben, schwarz, vollständig schwarz, und mit schwarzem Garn genäht, damit er zu meinen schwarzen Hosen und meinen schwarzen Stiefeln, meinem schwarzen Wams und meinem schwarzen Kettenhemd passte. Der neue Mantel wies keine Risse und Löcher auf ... und vor allem kein Rot. Die Männer der Nachtwache kleiden sich in Schwarz , erinnerte mich Ser Denys Mallister streng, als hätte ich das vergessen. Mein alter Mantel sei reif für den Ofen, sagte er.

    Am nächsten Morgen bin ich aufgebrochen ... zu einem Ort, wo ein Kuss kein Verbrechen war und an dem ein Mann den Mantel tragen durfte, den er sich aussucht.« Er schloss die Schnalle und setzte sich wieder. »Und du, Jon Schnee?«
    Erneut trank Jon einen großen Schluck Met. Es gibt nur eine einzige Geschichte, die er vielleicht glauben wird. »Du hast erzählt, du warst in jener Nacht in Winterfell, als mein Vater mit König Robert getafelt hat.«
    »Das habe ich erzählt, und es stimmt.«
    »Dann hast du uns alle gesehen. Prinz Joffrey und Prinz Tommen, Prinzessin Myrcella, meine Brüder Robb und Bran und Rickon und meine Schwestern Arya und Sansa. Du hast gesehen, wie sie den Mittelgang entlangschritten, alle Blicke auf sich zogen und ihre Plätze an dem Tisch vor dem Podest einnahmen, auf dem der König und die Königin saßen.«
    »Daran erinnere ich mich.«
    »Und hast du gesehen, wo man mich hingesetzt hatte, Manke?« Er beugte sich vor. »Hast du gesehen, wohin sie den Bastard gesetzt haben?«
    Manke Rayder blickte Jon lange ins Gesicht. »Ich glaube, wir sollten dir am besten einen neuen Mantel suchen«, sagte der König und streckte ihm die Hand entgegen.

DAENERYS
    Über das stille blaue Wasser hinweg hörte man den langsamen, gleichmäßigen Schlag der Trommeln und das leise Rauschen der Ruder der Galeeren. Die große Kogge ächzte in ihrem Kielwasser, die schweren Leinen spannten sich. Die Segel der Balerion hingen schlaff von den Masten. Trotzdem war Daenerys Targaryen, während sie ihre Drachen beobachtete, die einander durch den wolkenlos blauen Himmel jagten, glücklicher als jemals zuvor.
    Ihre Dothraki nannten das Meer giftiges Wasser und misstrauten jeglicher Flüssigkeit, die ihre Pferde nicht trinken konnten. An dem Tag, an dem die drei Schiffe in Qarth die Anker gelichtet hatten, hätte man glauben mögen, sie segelten geradewegs in die Hölle hinein und nicht nach Pentos. Ihre tapferen jungen Blutreiter starrten mit weit aufgerissenen Augen zur schwindenden Küste hinüber, wobei jeder der drei entschlossen war, keine Furcht zu zeigen, bevor es nicht die beiden anderen täten, derweil ihre zwei Zofen Irri und Jhiqui sich bei jeder kleinen Woge würgend über die Reling beugten. Der Rest von Danys kleinem Khalasar hielt sich unter Deck auf und zog die Gemeinschaft der nervösen Pferde der entsetzlichen landlosen Welt um das Schiff herum vor. Als sie vor sechs Tagen plötzlich in schlechtes Wetter gerieten, hörte sie ihr Volk jedes Mal durch die Luken, wenn die Balerion rollte und schlingerte; die Pferde stampften und wieherten, die Reiter beteten mit dünner, zitternder

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