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Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1)

Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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gewesen, die den Eingang in das Gewölbe gefunden hatte.
    »Du warst zu lange fort.« Jojen Reet war dreizehn, nur vier Jahre älter als Bran. Er war auch nicht viel größer, kaum mehr als zwei Zoll, höchstens drei, aber wegen seiner feierlichen Art zu sprechen, erschien er wesentlich älter und weiser, als
er wirklich war. In Winterfell hatte die Alte Nan ihn »kleiner Großvater« genannt.
    Bran sah ihn stirnrunzelnd an. »Ich wollte gerade essen.«
    »Meera kommt gleich mit dem Essen zurück.«
    »Ich habe Frösche satt.« Meera war ein Froschfresser aus der Eng, daher konnte Bran ihr wohl eigentlich nicht vorwerfen, dass sie so viele Frösche fing, und trotzdem ... »Ich wollte den Hirsch essen.« Einen Augenblick lang erinnerte er sich an den Geschmack, an das Blut, das herzhafte rohe Fleisch, und das Wasser lief ihm im Munde zusammen. Ich habe den Kampf gewonnen. Ich habe gewonnen.
    »Hast du die Bäume markiert?«
    Bran errötete. Jojen trug ihm jedes Mal auf, bestimmte Dinge zu tun, wenn er das dritte Auge öffnete und in Sommers Leib schlüpfte. Die Rinde eines Baumes zu zerkratzen, einen Hasen zu fangen und ihn nicht zu fressen, sondern ihn mitzubringen, einige Steine in einer Linie aufreihen. Dumme Sachen. »Ich hab’s vergessen«, sagte er.
    »Du vergisst es immer.«
    Das stimmte. Er wollte die Dinge tun, um die Jojen ihn bat, doch sobald er ein Wolf war, fand er sie nicht mehr so wichtig. Stets gab es Wichtigeres zu sehen und zu riechen, die ganze grüne Welt, in der man jagen konnte. Und er konnte laufen! Es gab nichts Schöneres als Laufen, höchstens, hinter einem Stück Wild herzuhetzen. »Ich war ein Prinz, Jojen«, erzählte er dem älteren Jungen. »Der Prinz der Wälder.«
    »Du bist ein Prinz«, erinnerte ihn Jojen leise. »Daran erinnerst du dich doch, nicht. Sag mir, wer bist du?«
    »Das weißt du doch.« Jojen war sein Freund und sein Lehrer, und trotzdem hätte Bran ihn manchmal gern einfach geschlagen.
    »Ich möchte, dass du es mir sagst. Wer bist du?«
    »Bran«, antwortete er verdrießlich. Bran der Krüppel. »Brandon Stark.« Der verkrüppelte Junge. »Der Prinz von Winterfell. « Winterfell, das abgebrannt war und in Schutt und Asche
lag, dessen Bewohner vertrieben oder ermordet waren. Der Glasgarten war zertrümmert, und durch die Risse der Mauern strömte heißes Wasser, dessen Dampf zur Sonne aufstieg. Wie kann man der Prinz eines Ortes sein, den man vielleicht niemals wiedersieht?
    »Und wer ist Sommer?«, bohrte Jojen weiter.
    »Mein Schattenwolf.« Er lächelte. »Der Prinz des Grünen Waldes.«
    »Bran, der Junge, und Sommer, der Wolf. Demnach seid ihr zu zweit, oder?«
    »Zu zweit«, seufzte er, »und eins.« Er hasste Jojen, wenn er mit diesen dummen Spielchen anfing. In Winterfell wollte er, dass ich meine Wolfsträume träume, und jetzt, nachdem ich weiß, wie es geht, holt er mich ständig wieder zurück.
    »Vergiss das nicht, Bran. Erinnere dich an dich selbst, oder der Wolf wird dich verzehren. Wenn du dich zu ihm gesellst, genügt es nicht, in Sommers Leib zu laufen, zu jagen und zu heulen.«
    Mir ist es genug, dachte Bran. Ihm gefiel es in Sommers Leib besser als in seinem eigenen. Was nutzt es schon, den Leib wechseln zu können, wenn du nicht in dem Leib leben kannst, der dir gefällt?
    »Vergisst du es auch ganz bestimmt nicht? Und beim nächsten Mal markierst du einen Baum. Irgendeinen Baum, vollkommen gleichgültig, welchen, solange du es nur tust.«
    »Bestimmt. Ich werde daran denken. Am besten gehe ich gleich zurück, wenn du willst. Diesmal werde ich es nicht vergessen.« Aber zuerst fresse ich meinen Hirsch und kämpfe noch ein bisschen mit diesen kleinen Wölfen.
    Jojen schüttelte den Kopf. »Nein. Am besten bleibst du hier und isst. Mit deinem eigenen Mund. Ein Warg kann nicht von dem leben, was sein Tier frisst.«
    Woher willst du das denn wissen?, schoss es Bran voller Groll durch den Kopf. Du bist kein Warg, und du hast keine Ahnung, wie es ist.

    Hodor sprang plötzlich auf und hätte sich beinahe den Kopf am Tonnengewölbe der Decke gestoßen. »HODOR!«, rief er und rannte zur Tür. Meera drückte sie auf, kurz bevor er sie erreichte, und betrat ihre Zuflucht. »Hodor, hodor«, verkündete der riesige Stallbursche und grinste.
    Meera Reet war sechzehn, eine erwachsene Frau, und dennoch nicht größer als ihr Bruder. Alle Pfahlbaumenschen wären so klein, hatte sie Bran auf seine Frage hin erklärt, warum sie nicht größer sei. Sie hatte braune

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