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Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1)

Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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inmitten von Sternen. In der Ferne heulten Wölfe. Eines der Pferde wieherte nervös. Andere Geräusche hörten sie nicht. Diesen Ort hat der Krieg noch nicht erreicht, dachte Jaime. Er war froh, hier zu sein, froh, zu leben, froh, sich auf dem Heimweg zu Cersei zu befinden.
    »Ich übernehme die erste Wache«, teilte Brienne Ser Cleos mit, und schon bald schnarchte Frey leise.
    Jaime saß an den Stamm einer Eiche gelehnt da und fragte sich, was Cersei und Tyrion wohl gerade taten. »Habt Ihr Geschwister, Mylady?«, fragte er.

    Brienne kniff misstrauisch die Augen zusammen. »Nein. Ich war meines Vaters einziger S... einziges Kind.«
    Jaime kicherte. » Sohn wolltet Ihr sagen. Betrachtet er Euch als einen Sohn? Gewiss seid Ihr eine eigenartige Tochter.«
    Wortlos wandte sie sich von ihm ab und umklammerte den Griff ihres Schwertes. Was für ein unglückliches Wesen ist sie doch. Auf sonderbare Weise erinnerte sie ihn an Tyrion, selbst wenn zwei Menschen auf den ersten Blick nicht unterschiedlicher sein konnten. Vielleicht war es dieser Gedanke an seinen Bruder, der ihn sagen ließ: »Ich wollte Euch nicht beleidigen, Brienne. Vergebt mir.«
    »Eure Verbrechen sind jenseits jeglicher Vergebung, Königsmörder. «
    »Wieder dieser Name.« Jaime drehte in Gedanken versunken seine Ketten hin und her. »Warum zürnt Ihr mir so? Euch habe ich nie ein Leid zugefügt, jedenfalls nicht dass ich wüsste.«
    »Aber anderen. Jenen, die zu schützen Ihr geschworen hattet. Die Schwachen, die Unschuldigen ... «
    »Den König?« Irgendwann lief es immer auf Aerys hinaus. »Maßt Euch nicht an, zu beurteilen, wovon Ihr nichts versteht, Mädel.«
    »Mein Name ist ...«
    »... Brienne, ja. Hat Euch schon einmal jemand gesagt, dass Eure Langweiligkeit Eurer Hässlichkeit in nichts nachsteht? «
    »Ihr werdet mich nicht provozieren, Königsmörder.«
    »Oh, ich könnte, wenn ich nur wollte.«
    »Warum habt Ihr den Eid geleistet?«, fragte sie. »Weshalb habt Ihr den weißen Mantel angelegt, obwohl Ihr vorhattet, alles zu verraten, wofür er steht?«
    Warum? Was konnte er sagen, das sie vielleicht begreifen könnte. »Ich war ein Knabe. Fünfzehn. Für jemanden, der so jung ist, war es eine große Ehre.«
    »Das ist keine Antwort«, erwiderte sie höhnisch.

    Die Wahrheit würde Euch nicht gefallen. Natürlich war er der Königsgarde aus Liebe beigetreten.
    Ihr Vater hatte Cersei an den Hof gerufen, als sie zwölf war, denn er hoffte, sie mit mit einem Prinzen der königlichen Familie zu verheiraten. So lehnte er alle Bitten um ihre Hand ab und behielt sie lieber bei sich im Turm der Hand, während sie älter und weiblicher und noch schöner wurde. Zweifellos wartete er darauf, dass Prinz Viserys erwachsen wurde, oder darauf, dass Rhaegars Frau im Kindbett starb. Elia von Dorne war nicht gerade die Gesündeste.
    Jaime hatte inzwischen vier Jahre als Knappe von Ser Somner Rallenhall verbracht und sich gegen die Bruderschaft des Königswaldes seine Sporen verdient. Doch auf dem Weg zurück nach Casterlystein hatte er Königsmund einen kurzen Besuch abgestattet, hauptsächlich, um seine Schwester wiederzusehen. Cersei nahm ihn zur Seite und erzählte ihm flüsternd, Lord Tywin beabsichtige, ihn mit Lysa Tully zu verheiraten, er habe sogar schon Lord Hoster in die Stadt eingeladen, um über die Mitgift zu verhandeln. Aber wenn Jaime das Weiß anlegte, könnte er stets in ihrer, Cerseis, Nähe sein. Der alte Ser Harlan Grandison war im Schlaf gestorben, was für jemanden, der einen schlafenden Löwen im Wappen führte, nur angemessen war. Aerys würde sich einen jungen Mann an seiner Stelle wünschen, warum also nicht einen brüllenden Löwen statt eines schlafenden?
    »Vater wird niemals zustimmen«, wandte Jaime ein.
    »Der König wird ihn nicht fragen. Und nachdem es beschlossen ist, kann Vater nicht mehr widersprechen, nicht in aller Öffentlichkeit. Aerys hat Ser Ilyn Payn die Zunge herausreißen lassen, weil er behauptet hat, in Wirklichkeit regiere die Hand die Sieben Königslande. Er war der Hauptmann der Wache der Hand, und trotzdem hat Vater keinen Versuch gewagt, einzuschreiten! In dieser Sache wird er sich ebenfalls nicht einmischen.«
    »Aber«, sagte Jaime, »was ist mit Casterlystein ... «

    »Willst du eine Burg? Oder willst du mich?«
    An diese Nacht erinnerte er sich, als wäre es gestern gewesen. Er hatte sie mit ihr in einem alten Gasthaus in der Aalgasse verbracht, wo sie vor allen wachsamen Augen verborgen waren.

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