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Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2)

Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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inmitten des Verhängnisses von Valyria hätte den Gästen vielleicht gefallen, wenn Collio sie nicht in Hochvalyrisch vorgetragen hätte, das der Großteil der Gäste nicht verstand. Aber »Bessa die Bardame« versöhnte sie mit zotigen Versen. Pfauen wurden in ihrem Federkleid serviert, am Stück gebraten und mit Datteln gefüllt, während Collio einen Trommler herbeirief, sich vor Lord Tywin tief verneigte und den »Regen von Castamaer« anstimmte.
    Wenn ich sieben Versionen davon ertragen muss, gehe ich am Ende noch ins Flohloch und entschuldige mich bei dem Eintopf. Tyrion wandte sich an seine Gemahlin. »Nun, wer hat Euch besser gefallen?«
    Sansa sah ihn verwirrt an. »Mylord?«
    »Die Sänger. Welcher gefiel Euch besser?«
    »Es … es tut mir leid, Mylord, ich habe nicht recht zugehört. «
    Gegessen hatte sie auch nichts. »Sansa, ist etwas nicht in Ordnung?« Er stellte die Frage, ohne nachzudenken, und kam sich sofort vor wie ein Narr. Ihre ganze Familie ist ermordet worden, sie ist mit mir verheiratet, und ich frage sie, ob etwas nicht in Ordnung ist.
    »Nein, Mylord.« Sie wandte den Blick von ihm ab und gab wenig überzeugend vor, sich für Mondbub zu interessieren, der Ser Dontos mit Datteln fütterte.
    Vier Meisterpyromantiker beschworen Tiere aus lebenden Flammen herauf, die einander mit feurigen Krallen zerfetzten, während die Diener Schüsseln mit einer Mischung aus Rinderbrühe und gekochtem Wein austeilten, die mit Honig gesüßt und mit abgezogenen Mandeln und Kapaunstückchen bestreut war. Danach folgte ein Aufmarsch der Dudelsackspieler, dressierte Hunde und Schwertschlucker mit gebutterten Erbsen, gehackten Nüssen und Schwanenbraten in einer Soße aus Safran und Pfirsich. (»Nicht schon wieder Schwan«, murmelte Tyrion und erinnerte sich an das Essen mit seiner Schwester am
Vorabend der Schlacht.) Ein Jongleur ließ ein halbes Dutzend Schwerter und Äxte in der Luft wirbeln, während zischend heiße Spieße mit Blutwurst an die Tische gebracht wurden, eine Zusammenstellung, die Tyrion überaus klug, wenn auch ein wenig geschmacklos fand.
    Die Herolde stießen in ihre Fanfaren. »Um die goldene Laute singt nun«, rief einer von ihnen, »Galyeon von Cuy!«
    Galyeon war ein großer Mann mit breitem Brustkorb und schwarzem Bart, kahlem Kopf und dröhnender Stimme, die den Thronsaal bis in die letzte Ecke ausfüllte. Er brachte nicht weniger als sechs Musiker mit, die für ihn spielten. »Edle Lords und schöne Ladys, ich singe heute Abend nur ein einziges Lied für Euch«, verkündete er. »Und zwar das Lied vom Schwarzwasser und wie das Reich gerettet wurde.« Der Trommler begann mit einem langsamen, Unheil verkündenden Takt.
    »Der dunkle Lord brütete droben im Turm«, begann Galyeon, »in einer Burg schwarz wie die Nacht.«
    »Schwarz war sein Haar, schwarz seine Seele«, sangen die Musikanten im Chor. Eine Flöte setzte ein.
    »Blutgier und Neid war’n sein liebstes Gericht, und Bosheit sein süßester Trunk«, fuhr Galyeon fort. »Einst herrschte mein Bruder über Sieben Königslande, sprach er zu seiner Vettel von Weib, ich nehm, was war sein, und mache es mein und stoß seinem Sohn den Dolch in den Leib.«
    »Ein tapferer Junge mit goldenem Haar«, fielen die Musiker ein, und Harfe und Fiedel begannen zu spielen.
    »Wenn ich jemals wieder Hand werde, hänge ich als Erstes alle Sänger auf«, erklärte Tyrion ein wenig zu laut.
    Lady Leonette neben ihm lachte, und Ser Garlan beugte sich vor und sagte: »Eine kühne Tat, die nicht besungen wird, ist deshalb nicht weniger kühn.«
    »Der dunkle Lord rief seine Krähen, und sie schwärmten um ihn dunkel und dicht. Gierend nach Blut gingen sie an Bord …«
    »… und spalteten dem armen Tyrion das Gesicht«, beendete Tyrion den Vers.

    Lady Leonette kicherte. »Vielleicht solltet Ihr Sänger werden, Mylord. Ihr reimt genauso gut wie dieser Galyeon.«
    »Nein, Mylady«, widersprach Ser Garlan. »Mylord Lennister wurde für große Taten geboren, nicht, um darüber zu singen. Wären seine Kette und sein Seefeuer nicht gewesen, hätte der Feind den Fluss überqueren können. Und hätten Tyrions Wildlinge nicht die meisten von Lord Stannis’ Kundschaftern getötet, hätten wir ihn niemals überraschen können.«
    Tyrion empfand eine absurde Dankbarkeit für diese Worte, die dazu beitrugen, ihn zu beschwichtigen, derweil Galyeon endlose Verse über die Kühnheit des Knabenkönigs und seiner Mutter, der goldenen Königin, zum Besten

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