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Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2)

Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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Hunde bellten, Frauen kreischten, und Mondbub machte eine große Schau daraus, gefährlich auf seinen Stelzen zu schwanken, bis Lord Gil eine tropfende rote Melone aus dem zertrümmerten Helm zog, woraufhin der Hirschritter den Kopf aus seiner Rüstung streckte und abermals stürmisches Gelächter den Saal erbeben ließ. Die Ritter warteten, bis Ruhe eingekehrt war, umkreisten einander, wobei sie höchst fantasievolle Beleidigungen tauschten, und wollten sich gerade zum nächsten Tjost bereitmachen, als der Hund seinen Reiter abwarf und die Sau von hinten besprang. Das riesige Schwein quiekte vor Angst, und die Hochzeitsgäste quiekten vor Lachen, insbesondere, als sich der Hirschritter auf den Wolfsritter stürzte, seine hölzernen Hosen herunterließ und heftig den Unterleib hin und her bewegte.
    »Ich ergebe mich, ich ergebe mich!«, schrie der Zwerg auf dem Boden. »Guter Ser, steckt Euer Schwert ein!«

    »Das würde ich ja tun, wenn Ihr aufhörtet, die Scheide zu bewegen!«, erwiderte der Zwerg oben zur allseitigen Belustigung.
    Joffrey prustete Wein aus beiden Nasenlöchern. Keuchend sprang er auf und hätte beinahe den großen Hochzeitskelch mit den zwei Henkeln umgestoßen. »Der Sieger«, rief er, »der Sieger steht fest!« Stille kehrte ein, als man bemerkte, dass der König sprach. Die Zwerge lösten sich voneinander und erwarteten zweifellos den königlichen Dank. »Allerdings kein wahrer Sieger«, fügte Joff hinzu. »Ein wahrer Sieger bezwingt alle Herausforderer.« Der König stieg auf den Tisch. »Wer sonst will unseren kleinen Recken herausfordern?« Mit hämischem Lächeln wandte er sich an Tyrion. » Onkel! Ihr werdet die Ehre meines Reiches verteidigen, nicht wahr? Ihr könnt das Schwein reiten!«
    Das Gelächter brandete über ihn hinweg wie eine Flutwelle. Tyrion Lennister fand sich plötzlich auf dem Tisch wieder und konnte sich nicht erinnern, dass er sich erhoben hatte und hinaufgestiegen war. Rund um ihn her sah er nur gehässige Mienen im Schein der Fackeln. Er verzog das Gesicht zum scheußlichsten Hohnlächeln, das die Sieben Königslande je gesehen hatten. »Euer Gnaden«, rief er, »ich reite das Schwein, aber nur, wenn Ihr den Hund besteigt!«
    Verwirrt blickte Joff ihn finster an. »Ich? Ich bin doch kein Zwerg. Warum ich?«
    Lauf mir nur geradewegs ins Messer, Joff. »Nun, Ihr seid der einzige Mann im Saal, den ich mit Sicherheit besiegen werde! «
    Er hätte nicht zu sagen vermocht, was süßer war: das schockierte Schweigen, die Lachsalven, die folgten, oder die blinde Wut auf dem Gesicht seines Neffen. Der Zwerg hüpfte sehr zufrieden wieder auf den Boden, und als er zurückschaute, halfen Ser Osmund und Ser Meryn Joff ebenfalls vom Tisch herab. Er sah Cersei, die ihn wütend anstarrte, und warf ihr eine Kusshand zu.

    Erleichterung machte sich breit, als die Musikanten wieder zu spielen begannen. Die kleinen Lanzenreiter führten Hund und Sau aus dem Saal, und die Gäste widmeten sich wieder ihren Tellern mit Sülze, derweil Tyrion einen weiteren Becher Wein bestellte. Plötzlich spürte er Ser Garlans Hand an seinem Ärmel. »Seht Euch vor, Mylord«, warnte der Ritter. »Der König.«
    Tyrion drehte sich auf seinem Stuhl um. Joffrey, taumelnd und mit rotem Gesicht, hatte ihn fast erreicht; Wein schwappte über den Rand des großen goldenen Hochzeitskelchs, den er mit beiden Händen trug. »Euer Gnaden«, vermochte Tyrion gerade noch hervorzubringen, ehe ihm der König den Kelch über den Kopf kippte. Der Wein überflutete ihn wie ein roter Strom. Er durchtränkte sein Haar, stach in seinen Augen und brannte in seiner Wunde, rann über seine Wangen und nässte den Samt seines neuen Wamses. »Wie gefällt Euch das, Gnom?«, spottete Joffrey.
    Tyrions Augen brannten vor Feuer. Er wischte sich das Gesicht mit dem Ärmel ab und schaute blinzelnd in die verschwommene Welt, bis er wieder klar sehen konnte. »Das war nicht recht, Euer Gnaden«, hörte er Ser Garlan leise sagen.
    »Aber nicht doch, Ser Garlan.« Tyrion wagte nicht, diese Angelegenheit noch weiter ausufern zu lassen, nicht hier, wo das halbe Reich zusah. »Nicht jeder König erweist einem demütigen Untertan die Ehre, ihm aus seinem eigenen königlichen Kelch einzuschenken. Nur schade, dass der Wein vergossen wurde.«
    »Er wurde nicht vergossen «, sagte Joffrey und war so dumm, die goldene Brücke nicht zu bemerken, die Tyrion ihm gebaut hatte. »Und ich habe Euch auch nicht eingeschenkt .«
    Plötzlich stand Königin

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