Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2)

Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
Vom Netzwerk:
Margaery neben Joffrey. »Mein süßer König«, flehte das Tyrell-Mädchen, »kommt und kehrt an Euren Platz zurück, der nächste Sänger wartet schon.«
    »Alaric von Eysen«, sagte Lady Olenna Tyrell, lehnte sich auf ihren Stock und beachtete den weingebadeten Zwerg nicht
mehr als ihre Enkelin. »Hoffentlich singt er den ›Regen von Castamaer‹. Seit einer Stunde habe ich es nicht mehr gehört, ich habe schon vergessen, wie es geht.«
    »Außerdem möchte Ser Addam einen Trinkspruch ausbringen«, sagte Margaery. »Euer Gnaden, bitte.«
    »Ich habe keinen Wein mehr«, verkündete Joffrey. »Wie kann ich anstoßen, wenn ich keinen Wein habe? Onkel Gnom, Ihr dürft mich bedienen. Da Ihr keinen Tjost reiten wollt, seid Ihr eben mein Mundschenk.«
    »Das wäre mir eine Ehre.«
    »Ich will Euch damit aber nicht ehren!«, schrie Joffrey. »Bückt Euch und hebt meinen Kelch auf.« Tyrion tat wie befohlen, doch als er nach dem Henkel langte, stieß Joff den Kelch mit dem Fuß zwischen seinen Beinen hindurch. »Hebt ihn auf ! Seid Ihr ebenso ungeschickt wie hässlich?« Er musste unter den Tisch kriechen, um den Kelch zu finden. »Gut, jetzt füllt ihn mit Wein.« Tyrion nahm einem Dienstmädchen einen Krug ab und füllte den Kelch zu drei Vierteln. »Nein, auf die Knie, Zwerg.« Kniend hob Tyrion den schweren Kelch und fragte sich, ob er nun zum zweiten Mal gebadet würde. Aber Joffrey ergriff den Hochzeitskelch mit einer Hand, trank einen großen Schluck und stellte das Gefäß auf den Tisch. »Jetzt dürft Ihr Euch erheben, Onkel.«
    Seine Beine verkrampften sich, als er aufstehen wollte, und beinahe wäre er gestürzt. Tyrion musste sich auf einem Stuhl abstützen. Ser Garlan half ihm. Joffrey lachte, und Cersei ebenfalls. Dann noch andere. Er sah sie zwar nicht, aber er hörte sie.
    »Euer Gnaden.« Lord Tywins Stimme klang tadellos angemessen. »Sie bringen den Kuchen herein. Euer Schwert wird gebraucht.«
    »Den Kuchen?« Joffrey nahm seine Königin an der Hand. »Kommt, Mylady, der Kuchen.«
    Die Gäste erhoben sich, brüllten und applaudierten und stießen mit den Bechern an, während der große Kuchen langsam
von einem halben Dutzend strahlender Köche durch den Saal geschoben wurde. Zwei Schritte hoch war er, knusprig und goldbraun gebacken, und aus dem Innern hörte man Gurren und Flattern.
    Tyrion zog sich auf seinen Stuhl hoch. Jetzt fehlte nur noch, dass ihm eine Taube auf den Kopf schiss und sein Tag wäre vollkommen. Der Wein hatte Wams und Unterwäsche bis auf die Haut durchnässt. Er hätte sich eigentlich umziehen müssen, doch niemand durfte das Fest verlassen, bis die Zeit für die Zeremonie des Bettens gekommen war. Bis dahin würden schätzungsweise noch zwanzig oder dreißig Gänge aufgetragen werden. König Joffrey und seine Königin warteten vor dem Podest auf den Kuchen. Joffrey zog sein Schwert, doch Margaery legte ihm die Hand auf den Arm und hielt ihn zurück. »Witwenklage ist doch nicht dafür gedacht, Kuchen in Stücke zu schneiden.«
    »Das stimmt.« Joffrey hob die Stimme. »Ser Ilyn, Euer Schwert!«
    Aus dem Dunkel im hinteren Teil des Saals trat Ser Ilyn Payn hervor. Das Gespenst beim Fest, dachte Tyrion und beobachtete, wie der hagere, harte Henker des Königs vortrat. Er war zu jung, um Ser Ilyn gekannt zu haben, ehe dieser seine Zunge eingebüßt hatte. Damals muss er ein anderer Mann gewesen sein, doch jetzt gehört das Schweigen genauso sehr zu ihm wie die hohlen Augen, das rostige Kettenhemd und das Langschwert auf seinem Rücken.
    Ser Ilyn verneigte sich vor König und Königin, griff über die Schulter und zog zwei Meter verzierten Silbers hervor, auf dem Runen glänzten. Er kniete nieder, um Joffrey die Klinge mit dem Heft voran darzubieten; rotes Feuer leuchtete aus den Rubinaugen des Griffs, einem Stück Drachenglas, das in Form eines grinsenden Schädels gestaltet war.
    Sansa rührte sich plötzlich. »Was ist das für ein Schwert?«
    Tyrions Augen brannten noch immer vom Wein. Er blinzelte und schaute erneut hin. Ser Ilyns Langschwert war lang
und breit wie Eis, doch es glänzte zu silbern – valyrischer Stahl hatte etwas Dunkles an sich, etwas Rauchiges in seiner Seele. »Was hat Ser Ilyn mit dem Schwert meines Vaters gemacht? «
    Ich hätte Eis an Robb Stark zurückschicken sollen, dachte Tyrion. Er blickte zu seinem Vater hinüber, doch Lord Tywin hatte nur Augen für den König.
    Joffrey und Margaery ergriffen das Langschwert gemeinsam und schwangen es in einem

Weitere Kostenlose Bücher