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Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2)

Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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sagt sie sogar die Wahrheit. Ich gebe zu, sie ist nicht besonders schlau, aber selbst mein Pferd könnte sich eine bessere Ausrede einfallen lassen, wenn sie uns denn belügen wollte. Wenn Ihr jedoch darauf besteht … Ser Balon, geleitet Lady Brienne in eine Turmzelle und lasst sie dort bewachen. Danach bringt Ihr Stahlbein und seine Männer in angemessenen Quartieren unter, bis mein Vater Zeit hat, sie zu empfangen.«
    »Ja, Mylord.«
    Briennes große blaue Augen blickten zutiefst verletzt, als Balon Swann und ein Dutzend Goldröcke sie davonführten. Ihr solltet mir Kusshände zuwerfen, Mädel!, hätte er ihr am liebsten hinterhergerufen. Warum wurde jede seiner Handlungen missverstanden? Aerys. Mit Aerys hat alles begonnen. Jaime wandte dem Mädchen den Rücken zu und schritt über den Hof.
    Ein weiterer Ritter in weißer Rüstung bewachte die Türen der königlichen Septe, ein großer Mann mit schwarzem Bart, breiten Schultern und Hakennase. Als er Jaime erblickte, lächelte er säuerlich und fragte: »Und wo wollt Ihr hin, wenn man fragen darf?«
    »In die Septe.« Jaime hob den Stumpf und zeigte auf das Gebäude. »Genau in diese hier. Ich will die Königin sprechen.«

    »Ihre Gnaden sind in Trauer. Und warum sollte sie mit jemandem wie Euch sprechen wollen?«
    Weil ich ihr Geliebter und der Vater ihres ermordeten Sohns bin, hätte er am liebsten geantwortet. »Wer bei den Sieben Höllen seid Ihr?«
    »Ein Ritter der Königsgarde, und Ihr solltet Euch lieber ein wenig Respekt angewöhnen, Krüppel, oder ich schlage Euch die andere Hand auch noch ab, damit Ihr Euren Haferbrei morgens vom Teller lecken müsst.«
    »Ich bin der Bruder der Königin, Ser.«
    Der weiße Ritter schien das lustig zu finden. »Seid Ihr dem Kerker entflohen, ja? Und ein Stückchen gewachsen, M’lord?«
    »Ihr anderer Bruder, Dummkopf. Und der Lord Kommandant der Königsgarde. Jetzt tretet zur Seite, oder Ihr werdet Euch wünschen, es getan zu haben.«
    Diesmal sah der Dummkopf genauer hin. »Seid Ihr … Ser Jaime.« Er stand stramm. »Bitte um Verzeihung, Mylord. Ich habe Euch nicht erkannt. Ich habe die Ehre, Ser Osmund Schwarzkessel zu sein.«
    Wo ist da die Ehre? »Ich möchte eine Weile mit meiner Schwester allein sein. Sorgt dafür, dass niemand die Septe betritt, Ser. Sollten wir gestört werden, kostet Euch das Euren verfluchten Kopf.«
    »Ja, Ser. Wie Ihr wünscht.« Ser Osmund öffnete die Tür.
    Cersei kniete vor dem Altar der Mutter. Joffrey hatte man vor dem Fremden aufgebahrt, der die Frischverstorbenen in die andere Welt führte. Der Geruch von Weihrauch hing schwer in der Luft, und hundert Kerzen brannten und schickten hundert Gebete zum Himmel. Vermutlich wird Joff auch jedes einzelne brauchen.
    Seine Schwester blickte über die Schulter. »Wer ist da?«, fragte sie, dann: »Jaime?« Sie erhob sich mit Tränen in den Augen. »Bist du es wirklich?« Dennoch kam sie nicht zu ihm. Sie ist nie zu mir gekommen, dachte er. Immer hat sie gewartet und hat
mich zu sich kommen lassen. Sie gibt, aber nur, wenn ich darum bitte. »Du hättest eher kommen sollen«, murmelte sie, als er sie in die Arme schloss. »Warum konntest du nicht eher kommen und ihn beschützen? Mein Junge …«
    Unser Junge. »Ich bin so schnell gekommen, wie ich konnte.« Er löste sich aus der Umarmung und trat einen Schritt zurück. »Dort draußen herrscht Krieg, Schwester.«
    »Du bist so dünn. Und dein Haar, dein goldenes Haar …«
    »Das Haar wird nachwachsen.« Jaime hob den Stumpf. Sie muss es sehen. »Das hier nicht.«
    Sie riss die Augen auf. »Die Starks …«
    »Nein. Das hier war das Werk von Vargo Hoat.«
    Der Namen sagte ihr nichts. »Von wem?«
    »Die Ziege von Harrenhal. Jedenfalls für eine Weile.«
    Cersei wandte sich ab und richtete den Blick auf Joffreys Bahre. Man hatte den toten König in einen vergoldeten Harnisch gerüstet, der dem von Jaime ähnelte. Das Visier des Helms war geschlossen, doch die Kerzen spiegelten sich in dem Gold, und so glänzte der Junge im Tode strahlend und tapfer. Das Kerzenlicht weckte auch das Feuer in den Rubinen am Mieder von Cerseis Trauerkleid. Das Haar fiel ihr ungekämmt und ungebändigt auf die Schultern. »Er hat ihn umgebracht, Jaime. Genau, wie er gedroht hat. Eines Tages, wenn ich mich glücklich und sicher fühlen würde, dann würde er all meine Freude in Asche verwandeln.«
    »Das hat Tyrion gesagt?« Jaime hatte es nicht glauben wollen. Ein Mitglied der eigenen Familie zu ermorden war

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