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Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2)

Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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beliebt«, versprach er ihr. »Oder wenn Ihr lieber bleiben möchtet, könnte ich Euch vielleicht einen Platz bei Hofe für Euch finden?«
    »Als Gesellschafterin der Königin?«, fragte sie lustlos.
    Jaime erinnerte sich daran, wie sie in dem rosa Kleid ausgesehen hatte und wollte sich lieber nicht vorstellen, was seine Schwester von solcher Gesellschaft halten mochte. »Möglicherweise ein Posten in der Stadtwache …«
    »Ich diene nicht mit Eidbrüchigen und Mördern.«
    Warum habt Ihr dann überhaupt einen Schwertgurt angelegt?, hätte er sie fragen können, doch er verkniff sich diese Worte. »Wie Ihr wünscht, Brienne.« Einhändig wendete er sein Pferd und ließ sie allein.
    Das Tor der Götter stand offen, als sie die Stadt erreichten, doch entlang der Straße reihten sich zwei Dutzend Karren auf, die mit Apfelweinfässern, Äpfeln, Heuballen und einigen der größten Kürbisse beladen waren, die Jaime je gesehen hatte. Fast jeder Wagen hatte eigene Wachen, Männer mit den Wappen
kleiner Lords, Söldner in Kettenhemd und gehärtetem Leder und manchmal auch nur ein rotwangiger Bauernsohn, der einen selbst gemachten Speer mit feuergehärteter Spitze hielt. Jaime lächelte ihnen zu, während er an ihnen vorbeitrabte. Am Tor verlangten die Goldröcke von jedem Kutscher Geld, ehe sie ihn durchließen. »Was hat das zu bedeuten?«, wollte Stahlbein wissen.
    »Sie müssen für das Recht zahlen, ihre Waren in der Stadt zu verkaufen. Auf Befehl der Hand des Königs und des Meisters der Münze.«
    Jaime musterte die lange Reihe von Wagen, Karren und beladenen Pferden. »Und dennoch stehen sie Schlange, um ihre Abgaben zu zahlen?«
    »Jetzt, nachdem die Kämpfe vorüber sind, kann man hier wieder gute Geschäfte machen«, erklärte ihnen ein Müller auf dem nächsten Wagen fröhlich. »Die Lennisters regieren in der Stadt, der alte Lord Tywin vom Stein. Es heißt, er würde Silber scheißen.«
    »Gold«, berichtigte Jaime trocken. »Und Kleinfinger prägt wahrscheinlich Goldrute zu Münzen, möchte ich wetten.«
    »Der Gnom ist jetzt Meister der Münze«, berichtete der Hauptmann der Torwache. »Oder vielmehr war er es, bis sie ihn verhaftet haben, weil er den König ermordet hat.« Misstrauisch beäugte er die Nordmänner. »Wer seid Ihr?«
    »Lord Boltons Männer, die der Hand des Königs einen Besuch abstatten wollen.«
    Der Hauptmann betrachtete Nage mit seinem Friedensbanner. »Ihr seid gekommen, um das Knie zu beugen, meint Ihr. Da seid Ihr nicht die Ersten. Reitet geradewegs zur Burg, und macht ja keinen Ärger.« Er winkte sie durch und wandte sich wieder den Wagen zu.
    Falls Königsmund um seinen toten Knabenkönig trauerte, so fand Jaime wenig Anzeichen dafür. Auf der Straße der Saat betete ein Bettelbruder in fadenscheiniger Robe laut für Joffreys Seele, doch die Vorübergehenden zollten ihm nicht mehr
Beachtung, als sie einem im Winde schlagenden Fensterladen entgegengebracht hätten. Überall sah man die üblichen Menschenansammlungen, Goldröcke in ihren schwarzen Kettenhemden, Bäckerjungen, die Kuchen, Brot und heiße Pasteten verkauften, Huren, die sich mit halboffenem Mieder aus den Fenstern lehnten, Gossen, die nach ausgeleerten Nachtgeschirren stanken. Sie kamen an fünf Männern vorbei, die sich gerade abmühten, ein totes Pferd aus einer Gasse herauszuschleifen, und an einer anderen Stelle ließ ein Jongleur zur Freude eines Trupps betrunkener Tyrell-Soldaten und einer Schar kleiner Kinder Messer durch die Luft wirbeln.
    Während er mit zweihundert Nordmannen, einem Maester ohne Kette und einem hässlichen Ungeheuer von Frau an seiner Seite durch die ihm so vertrauten Straßen ritt, stellte Jaime fest, dass ihn kaum jemand eines zweiten Blickes würdigte. Er war sich nicht sicher, ob ihn das belustigen oder ärgern sollte. »Sie erkennen mich nicht«, sagte er zu Stahlbein, als sie über den Schusterplatz ritten.
    »Euer Gesicht hat sich verändert und Euer Wappen auch«, meinte der Nordmann. »Außerdem haben sie jetzt einen neuen Königsmörder.«
    Die Tore des Roten Bergfrieds standen offen, allerdings versperrte ihnen ein Dutzend Goldröcke mit ihren Spießen den Weg. Sie senkten die Piken, als Stahlbein vortrabte, aber Jaime erkannte den weißen Ritter, der sie befehligte. »Ser Meryn.«
    Ser Meryn Trant riss die halbgeschlossenen Augen auf. »Ser Jaime?«
    »Wie nett, dass sich jemand an mich erinnert. Schafft diese Männer fort.«
    Seit langer Zeit hatte sich niemand mehr so beeilt,

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