Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2)

Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
Vom Netzwerk:
Tochter.«
    »Unehelich?« Sansa war völlig entgeistert. »Ihr meint, ein Bastard?«
    »Nun, meine eheliche Tochter könnt Ihr schlecht sein. Ich habe nie geheiratet, und das ist weit und breit bekannt. Wie soll man Euch nennen?«

    »Ich … ich könnte mich nach meiner Mutter nennen …«
    »Catelyn? Ein wenig zu auffällig … Aber nach meiner Mutter, Alayne, das sollte gehen. Wie gefällt Euch der Name?«
    »Alayne ist hübsch.« Sansa hoffte nur, dass sie ihn nicht vergessen würde. »Aber könnte ich nicht die eheliche Tochter eines Ritters in Euren Diensten sein? Der vielleicht ehrenhaft in einer Schlacht gefallen ist und …«
    »Ich habe keine ehrenhaften Ritter in meinen Diensten, Alayne. Eine solche Geschichte würde nur unerwünschte Fragen nach sich ziehen, so wie eine Leiche Krähen anlockt. Sich nach den unehelichen Kindern eines Mannes zu erkundigen, ist hingegen unhöflich.« Er legte den Kopf schief. »Also, wer seid Ihr?«
    »Alayne … Stein, nicht wahr?« Auf sein Nicken hin fragte sie: »Und wer ist meine Mutter?«
    »Kella?«
    »Bitte, nein«, erwiderte sie entsetzt.
    »Ich wollte Euch nur necken. Eure Mutter war eine hohe Dame aus Braavos, die Tochter eines reichen Handelsherrn. Wir haben uns in Möwenstadt kennen gelernt, als ich dort die Aufsicht über den Hafen hatte. Sie starb bei Eurer Geburt im Kindbett und hat Euch dem Glauben anvertraut. Dazu werde ich Euch einige religiöse Bücher geben, aus denen Ihr Zitate lernen könnt. Nichts entmutigt einen unerwünschten Frager mehr als ein beständiger Strom frommen Blökens. Auf jeden Fall habt Ihr bei Eurem Erblühen erkannt, dass Ihr keine Septa werden wollt, und habt mir geschrieben. Erst da habe ich von Eurer Existenz erfahren.« Er strich sich durch den Bart. »Könnt Ihr Euch das merken?«
    »Ich hoffe es. Es ist, als würden wir ein Spiel spielen, nicht wahr?«
    »Magst du Spiele, Alayne?«
    An den neuen Namen musste sie sich erst noch gewöhnen. »Spiele? Ich … ich … nun, es kommt darauf an …«
    Grisel erschien, ehe er mehr sagen konnte, und balancierte
einen großen Teller in den Händen. Sie stellte ihn zwischen den beiden ab. Darauf lagen Äpfel und Birnen und Granatäpfel, dazu einige traurige Pampelmusen und eine riesige Blutorange. Die alte Frau hatte außerdem einen Laib Brot und ein Stück Butter gebracht. Petyr schnitt einen Granatapfel mit seinem Dolch in zwei Hälften und bot die eine Sansa an. »Ihr solltet sie versuchen, Mylady.«
    »Nein, danke, Mylord.« Granatäpfel waren so klebrig; stattdessen wählte Sansa eine Birne und biss zaghaft hinein. Die Frucht war sehr reif. Der Saft lief ihr über das Kinn.
    Lord Petyr löste mit der Dolchspitze einen Kern. »Ihr müsst Euren Vater schrecklich vermissen. Lord Eddard war ein tapferer Mann, ehrlich und treu … aber ein ganz und gar hoffnungsloser Spieler.« Er führte den Kern mit dem Messer zum Mund. »In Königsmund gibt es nur zwei Arten von Leuten. Die Spieler und die Spielsteine.«
    »Und ich war ein Spielstein?« Sie fürchtete die Antwort.
    »Ja, aber macht Euch deswegen keine Sorgen. Ihr seid fast noch ein Kind. Eigentlich ist jeder Mann am Anfang ein Spielstein und jedes Mädchen auch. Sogar manch einer von denen, die sich für Spieler halten.« Er aß einen weiteren Kern. »Cersei zum Beispiel. Sie hält sich für verschlagen, aber in Wahrheit ist sie vollkommen berechenbar. Ihre Stärke liegt in ihrer Schönheit, ihrer hohen Geburt und ihrem Reichtum. Nur das Erste davon gehört wirklich ihr selbst, und bald wird diese Schönheit vergangen sein. Dann bemitleide ich sie. Sie strebt nach Macht, hat aber keine Ahnung, was sie damit anfangen soll, wenn sie sie bekommt. Jeder will irgendetwas im Leben, Alayne. Und wenn man weiß, was ein Mann will, weiß man, wer er ist und wie man ihn bewegen kann.«
    »So wie Ihr Ser Dontos dazu bewogen habt, Joffrey zu vergiften? « Es musste Dontos gewesen sein, zu diesem Schluss war sie gekommen.
    Kleinfinger lachte. »Ser Dontos der Rote war ein wandelndes Weinfass. Eine solch gewichtige Aufgabe hätte man ihm niemals
anvertrauen können. Er hätte mich verraten oder alles verpfuscht. Nein, Dontos brauchte Euch nur aus der Burg zu bringen … und dafür zu sorgen, dass Ihr das silberne Haarnetz tragt.«
    Die schwarzen Amethyste. »Aber … wenn nicht Dontos, wer dann? Habt Ihr noch andere … Spielsteine?«
    »Ihr könntet ganz Königsmund auf den Kopf stellen und würdet nicht einen einzigen Mann mit einer Nachtigall

Weitere Kostenlose Bücher