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Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2)

Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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sterben.
    Morgen allerdings … Jon blickte zur Hütte hinüber. Acht Fässer mit Kies waren geblieben, wo vorher zwölf gestanden hatten.
In diesem Augenblick wurde ihm bewusst, wie müde er war und wie sehr seine Wunde schmerzte. Ich muss schlafen. Wenigstens ein paar Stunden. Er konnte sich von Maester Aemon Traumwein holen, der würde ihm guttun. »Ich fahre hinunter zum Königsturm«, sagte er. »Ruft mich, wenn Manke wieder etwas im Schilde führt. Pyp, dir gehört die Mauer.«
    »Mir?«, fragte Pyp.
    »Ihm?«, wollte Grenn wissen.
    Lächelnd ließ er sie stehen und fuhr im Käfig nach unten.
    Der Becher Traumwein half tatsächlich. Kaum hatte er sich auf dem schmalen Bett in seiner Zelle ausgestreckt, als ihn auch schon der Schlaf übermannte. Seine Träume waren eigenartig, unzusammenhängend und voller seltsamer Stimmen, Rufe und Schreie und dem Klang eines Kriegshorns, in das lang und laut gestoßen wurde, ein einzelner tief dröhnender Ton, der lange in der Luft hing.
    Als er erwachte, war der Himmel draußen vor der Schießscharte, die sein Fenster bildete, schwarz, und vier Männer, die er nicht kannte, standen vor ihm. Einer hielt eine Laterne. »Jon Schnee«, sagte der Größte von ihnen barsch, »zieh dir die Stiefel an und komm mit.«
    Im ersten verschlafenen Moment dachte er, die Mauer sei gefallen, während er geschlafen hatte, und Manke Rayder habe mit den Riesen oder einer weiteren Schildkröte das Tor durchbrochen. Doch dann rieb er sich die Augen und sah, dass die Fremden alle Schwarz trugen. Das sind Männer der Nachtwache, erkannte Jon. »Wohin soll ich mitkommen? Wer seid Ihr?«
    Der große Mann gab den anderen einen Wink, und zwei der Eindringlinge zerrten Jon vom Bett. Die Laterne beleuchtete den Weg, und so marschierten sie eine halbe Treppenflucht hinauf ins Solar des Alten Bären. Dort stand Maester Aemon am Feuer, die Hände um den Griff seines Schwarzdornstocks gefaltet. Septon Cellador war wie üblich halb betrunken, und Ser Wynten Feist schlief im Sessel am Fenster. Die anderen Brüder waren ihm fremd. Alle außer einem.

    Untadelig gekleidet in einen pelzgesäumten Mantel und polierte Stiefel wandte sich Ser Allisar Thorn zu ihm um und sagte: »Da ist der Abtrünnige, Mylord. Ned Starks Bastard, von Winterfell.«
    »Ich bin kein Abtrünniger, Thorn«, entgegnete Jon kalt.
    »Das werden wir sehen.« In dem großen Lederstuhl hinter dem Tisch, wo der Alte Bär immer seine Briefe geschrieben hatte, saß ein großer breiter Mann mit Hängebacken, den Jon nicht kannte. »Ja, das werden wir sehen«, wiederholte er. »Du willst doch nicht etwa bestreiten, dass du Jon Schnee bist, hoffe ich? Starks Bastard?«
    » Lord Schnee nennt er sich gern selbst.« Ser Allisar war ein schlanker dünner Mann, gedrungen und sehnig, und im Augenblick waren seine harten Augen dunkel vor Freude.
    »Ihr selbst habt mich Lord Schnee genannt«, sagte Jon. Ser Allisar hatte während seiner Zeit als Waffenmeister der Schwarzen Festung den Jungen, die er ausbildete, gern Spottnamen gegeben. Der Alte Bär hatte Thorn nach Ostwacht an der See geschickt. Das müssen Männer aus Ostwacht sein. Der Vogel hat Cotter Peik erreicht, und er hat uns Hilfe geschickt. »Wie viele Männer habt Ihr mitgebracht?«, fragte er den Mann hinter dem Tisch.
    »Ich bin derjenige, der hier die Fragen stellt«, erwiderte der Mann mit den Hängebacken. »Dir wirft man Eidbruch vor, Feigheit vor dem Feind und unerlaubtes Entfernen von der Truppe, Jon Schnee. Willst du etwa bestreiten, dass du deine Brüder auf der Faust der Ersten Menschen hast sterben lassen und dich dem Wildling Manke Rayder, diesem selbst ernannten König-jenseits-der-Mauer, angeschlossen hast?«
    »Sterben lassen …?« Jon erstickte fast an den Worten.
    Nun mischte sich Maester Aemon ein. »Mylord, Donal Noye und ich haben diese Angelegenheit besprochen, als Jon Schnee zu uns zurückgekehrt ist, und uns haben seine Antworten zufriedengestellt. «
    »Also, ich bin noch nicht zufriedengestellt, Maester«, entgegnete
Hängebacke. »Zunächst werde ich mir diese Erklärungen einmal selbst anhören. Ja, das werde ich!«
    Jon hielt seine Wut mühsam im Zaum. »Ich habe sie nicht im Stich gelassen. Die Faust habe ich mit Qhorin Halbhand verlassen, um im Klagenden Pass auf Kundschaft zu gehen. Den Wildlingen habe ich mich nur auf Befehl angeschlossen. Halbhand fürchtete, Manke habe das Horn des Winters gefunden …«
    »Das Horn des Winters?« Ser Allisar kicherte. »Hat

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