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Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2)

Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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Rädern.
    »Sie ist fertig, oder?«, erkundigte sich Grenn.
    »Beinahe.« Jon schob das Auge zur Seite. »Heute wird sie höchstwahrscheinlich zum ersten Mal eingesetzt. Habt ihr die Fässer gefüllt?«
    »Alle. Sie sind in der Nacht hart gefroren, Pyp hat es überprüft. «
    Grenn war bei weitem nicht mehr der große, unbeholfene, rotnackige Junge, mit dem Jon sich seinerzeit angefreundet hatte. Er war einen halben Fuß gewachsen, Brust und Schultern waren in die Breite gegangen, und seit der Faust der Ersten Menschen hatte er sich weder das Haar noch den Bart geschnitten. Nun sah er genauso zottelig und gewaltig aus wie der Auerochse, als den Ser Allisar Thorn ihn während ihrer Ausbildung immer verhöhnt hatte. Allerdings wirkte er jetzt müde. Als Jon ihn danach fragte, nickte er. »Die ganze Nacht dieser Krach von den Äxten. Ich konnte überhaupt nicht schlafen.«
    »Dann leg dich jetzt hin.«
    »Ich brauche nicht …«
    »Aber ich brauche dich ausgeruht. Mach schon, ich werde schon dafür sorgen, dass du den Kampf nicht verschläfst.« Er zwang sich zu lächeln. »Du bist der Einzige, der diese verfluchten Fässer von der Stelle bewegen kann.«
    Knurrend ging Grenn davon, und Jon wandte sich wieder dem Weitauge zu und suchte das Wildlingslager ab. Von Zeit zu Zeit flog ein Pfeil über ihn hinweg, doch er hatte sich längst angewöhnt, das zu ignorieren. Die Entfernung war weit und der Schusswinkel miserabel, die Chancen, getroffen zu werden, waren gering. Noch immer hatte er Manke Rayder nicht
entdeckt, doch Tormund Riesentod und zwei seiner Söhne erspähte er bei der Schildkröte. Die Söhne mühten sich mit der Mammuthaut ab, während Tormund an einer gebratenen Ziegenkeule nagte und Befehle brüllte. An einer anderen Stelle sah er den Leibwechsler, Varamyr Sechsleib, der mit seiner Schattenkatze zwischen den Bäumen herumspazierte.
    Als er das Rasseln der Windenketten und das eiserne Ächzen der Käfigtür hörte, wusste er, dass Hobb wie jeden Morgen mit dem Frühstück kam. Der Anblick von Mankes Schildkröte hatte Jon den Appetit verdorben. Ihr Vorrat an Öl war so gut wie erschöpft, und das letzte Fass Pech hatten sie vor zwei Nächten die Mauer hinuntergerollt. Bald würden ihnen auch die Pfeile ausgehen, und es gab niemanden, der neue herstellte. Und vorgestern Nacht war ein Rabe von Ser Denys Mallister aus dem Westen eingetroffen. Bowen Marsch hatte die Wildlinge anscheinend den ganzen Weg bis zum Schattenturm getrieben und sogar noch weiter bis in die Düsternis der Klamm. An der Schädelbrücke war er auf den Weiner und dreihundert Wildlinge gestoßen und hatte eine blutige Schlacht gewonnen. Doch der Sieg hatte einen hohen Preis gefordert. Über hundert Brüder waren gefallen, darunter Endru Tarth und Ser Aladal Wynch. Der Alte Granatapfel selbst war schwer verwundet zum Schattenturm zurückgebracht worden. Maester Mullin versorgte ihn, doch es würde noch einige Zeit dauern, bis er wieder in die Schwarze Festung zurückkehren konnte.
    Nachdem er dies gelesen hatte, hatte Jon Zei mit ihrem besten Pferd nach Mulwarft geschickt, um die Dorfbewohner zu bitten, auf der Mauer zu kämpfen. Sie war nicht wiedergekommen. Als er Mully hinterhersandte, kehrte der zurück und berichtete, das ganze Dorf sei verlassen, sogar das Bordell. Höchstwahrscheinlich war Zei ihnen den Königsweg hinunter gefolgt. Vielleicht sollten wir das Gleiche tun, überlegte Jon verdrossen.
    Er zwang sich zu essen, ob er nun Hunger hatte oder nicht. Es war schon schlimm genug, dass er nicht schlafen konnte,
da sollte er nicht auch noch aufs Essen verzichten. Außerdem ist das vielleicht meine letzte Mahlzeit. Möglicherweise die letzte für uns alle. So hatte Jon den Magen voller Brot, Speck, Zwiebeln und Käse, als er Pferds Ruf hörte: »SIE KOMMT!«
    Niemand fragte, wer »sie« war. Und Jon brauchte auch das Myrische Auge des Maesters nicht, um zu beobachten, wie sie zwischen den Zelten und Bäumen hervorkroch. »Eigentlich sieht sie gar nicht wie eine Schildkröte aus«, meinte Satin. »Schildkröten haben kein Fell.«
    »Und die meisten haben auch keine Räder«, fügte Pyp hinzu.
    »Blast das Kriegshorn«, befahl Jon, und Kegs stieß zweimal lang hinein, um Grenn und die anderen Schläfer zu wecken, die während der Nacht hatten Wache halten müssen. Wenn die Wildlinge kamen, brauchte die Mauer jeden einzelnen Mann. Und bei den Göttern, wir haben viel zu wenig Männer. Jon musterte Pyp und Kegs und Satin, Pferd und Owen

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