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Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2)

Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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meisten derer, die in Freiheit geboren worden waren, hatten wieder ihre Geburtsnamen angenommen, zumindest jene, die sich noch daran erinnerten. Andere nannten sich nach Helden oder Göttern, manchmal nach Waffen, Edelsteinen und sogar Blumen, weswegen einige Soldaten nach Danys Ansicht sehr eigenartige Namen führten. Grauer Wurm hingegen war Grauer Wurm geblieben. Als sie ihn nach dem Grund fragte, antwortete er: »Der Name bringt mir Glück. Jener hingegen, den dieser hier bei seiner Geburt erhielt, war verflucht, denn mit ihm wurde er zum Sklaven gemacht. Den Namen Grauer Wurm hingegen trug dieser hier an dem Tag, an dem Daenerys Sturmtochter ihn in die Freiheit entließ.«

    »Wenn die Schlacht beginnt, soll Grauer Wurm nicht nur Tapferkeit, sondern auch Weisheit zeigen«, sagte Dany. »Verschone alle Sklaven, die die Flucht ergreifen oder die Waffen niederlegen. Je weniger fallen, desto mehr können sich uns anschließen. «
    »Dieser hier wird sich daran erinnern.«
    »Ich weiß. Komm heute Mittag in mein Zelt. Ich möchte, dass du mit den anderen Offizieren dabei bist, wenn ich mit den Hauptmännern der Söldner verhandle.« Dany gab ihrer Silbernen die Sporen und ritt zum Lager.
    Innerhalb des Kreises, den die Unbefleckten gezogen hatten, wuchsen Zelte in ordentlichen Reihen aus dem Boden, und in ihrer Mitte stand ihr eigener hoher, goldener Pavillon. Neben ihrem Lager breitete sich ein zweites aus, fünfmal so groß, weitläufig und chaotisch; es wies weder Gräben, Zelte noch Wachen auf, und auch die Pferde standen nicht in ordentlicher Reihe angepflockt. Wer ein Pferd oder ein Maultier besaß, schlief aus Angst vor Diebstahl stets in seiner Nähe. Ziegen, Schafe und halb verhungerte Hunde streiften durch die Horden von Frauen, Kindern und alten Männern. Dany hatte Astapor in die Hände eines Rates aus früheren Sklaven gelegt, der von einem Heiler, einem Gelehrten und einem Priester angeführt wurde. Alles weise Männer, dachte sie, und gerecht. Trotzdem zogen es Zehntausende ehemaliger Sklaven vor, ihr nach Yunkai zu folgen, anstatt in Astapor zu bleiben. Ich habe ihnen die Stadt geschenkt, doch die meisten waren zu verängstigt, sie anzunehmen.
    Das zerlumpte Heer der Befreiten ließ ihr eigenes winzig aussehen und stellte dennoch eher eine Bürde als eine Bereicherung dar. Vielleicht einer von hundert besaß einen Esel, ein Kamel oder einen Ochsen, und die meisten trugen Waffen, die sie aus dem Lager irgendeines Sklavenhändlers entwendet hatten, doch nur einer von zehn war stark genug zum Kämpfen – und von diesen hatte keiner eine entsprechende Ausbildung genossen. Wie Heuschrecken in Sandalen fraßen sie das
Land kahl, durch das sie zogen. Trotzdem konnte sich Dany nicht überwinden, sie fortzuschicken, wie Ser Jorah und ihre Blutreiter ihr rieten. Ich habe ihnen gesagt, sie seien frei. Jetzt kann ich nicht plötzlich behaupten, sie hätten nicht die Freiheit, sich mir anzuschließen. Ihr Blick schweifte über den Rauch, der sich von den Feuern erhob, und sie unterdrückte einen Seufzer. Einerseits befehligte sie vielleicht die besten Fußsoldaten der Welt, anderseits aber auch die schlechtesten.
    Arstan Weißbart stand am Eingang ihres Pavillons, während der Starke Belwas mit gekreuzten Beinen daneben im Gras saß und aus einer Schale Feigen aß. Auf dem Marsch hatten die beiden die Aufgabe, sie zu beschützen. Sie hatte Jhogo, Aggo und Rakharo nicht nur zu ihren Blutreitern, sondern auch zu ihren Kos ernannt, und im Augenblick brauchte sie die drei dringender bei der Führung ihrer Dothraki als zu ihrem persönlichen Schutz. Ihr Khalasar war winzig, bestand lediglich aus etwa dreißig berittenen Kriegern, von denen die meisten Knaben ohne Zöpfe oder gebeugte alte Männer waren. Andere Reiter hatte sie jedoch nicht, und deshalb war sie auf diese angewiesen. Die Unbefleckten mochten die beste Infanterie der Welt sein, wie Ser Jorah behauptete, doch sie brauchte auch Kundschafter und eine berittene Eskorte.
    »Yunkai will Krieg«, berichtete Dany Arstan Weißbart im Inneren des Pavillons. Irri und Jhiqui hatten den Boden mit Teppichen bedeckt, derweil Missandei ein Weihrauchstäbchen entzündete, dessen Duft die staubige Luft versüßte. Drogon und Rhaegal schliefen ineinander verschlungen auf Kissen, doch Viserion hockte auf dem Rand der leeren Badewanne. »Missandei, welche Sprache sprechen diese Yunkai’i? Valyrisch?«
    »Ja, Euer Gnaden«, sagte das Kind. »Einen anderen Dialekt als den von

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