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Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2)

Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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»Bist du schon wieder zum Übungshof unterwegs?«, fragte Sam, während sie den Hof überquerten. »Ist es denn klug, schon so hart zu üben, ehe dein Bein richtig geheilt ist?«
    Jon zuckte die Achseln. »Was soll ich sonst tun? Marsch hat mich von meinen Pflichten freigestellt, weil er fürchtet, ich könnte tatsächlich ein Abtrünniger sein.«
    »Nur einige wenige glauben das«, versicherte ihm Sam. »Ser
Allisar und seine Freunde. Die meisten Brüder wissen es besser. König Stannis bestimmt auch, wette ich. Du hast ihm das Horn des Winters gebracht und Manke Rayders Sohn gefangen genommen.«
    »Ich habe bloß Val und den Säugling gegen die Plünderer verteidigt, als die Wildlinge geflohen sind, und die beiden bei mir behalten, bis die Grenzer uns gefunden haben. Ich habe niemanden gefangen genommen . König Stannis hat seine Männer gut im Griff, das ist offensichtlich. Er lässt sie ein bisschen plündern, aber ich habe nur von drei Wildlingsfrauen gehört, denen man Gewalt angetan hat, und die betreffenden Männer sind kastriert worden. Ich nehme an, ich hätte auch ein paar Leute vom freien Volk auf der Flucht erschlagen müssen. Ser Allisar hat mir vorgeworfen, dass ich mein Schwert nur gezogen hätte, um unsere Feinde zu beschützen. Manke Rayder hätte ich deshalb nicht getötet, weil ich mit ihm unter einer Decke steckte, behauptet er.«
    »Das ist doch nur Ser Allisar«, widersprach Sam. »Jeder weiß, was für ein Mann er ist.« Angesichts seiner edlen Herkunft, seiner Ritterschaft und der langen Jahre, die er schon in der Wache gedient hatte, wäre Ser Allisar ein ernstzunehmender Anwärter auf den Posten des Lord Kommandanten gewesen, doch fast alle Männer, die er während seiner Zeit als Waffenmeister ausgebildet hatte, konnten ihn nicht leiden. Sein Name war natürlich ins Spiel gebracht worden, doch nachdem er am ersten Wahltag nur Sechster geworden war und am zweiten Tag noch zusätzliche Stimmen verloren hatte, hatte Thorn seine Kandidatur zurückgezogen. Er unterstützte jetzt Lord Janos Slynt.
    »Alle wissen, dass Ser Allisar ein Ritter von hoher Geburt ist, während ich der Bastard bin, der Qhorin Halbhand getötet und sich zu einer Speerfrau ins Bett gelegt hat. Den Warg nennen mich manche. Wie kann ich ohne Wolf ein Warg sein, frage ich dich?« Er verzog den Mund. »Ich träume sogar nicht einmal mehr von Geist. All meine Träume handeln von der Gruft,
von den Steinkönigen auf ihren Thronen. Manchmal höre ich Robbs Stimme und die meines Vaters, als würden sie ein Fest feiern. Aber zwischen uns ist eine Mauer, und ich weiß, für mich wird dort kein Platz bereitgehalten.«
    Die Lebenden haben keinen Platz an der Festtafel der Toten. Es brach Sam das Herz, Schweigen bewahren zu müssen. Bran ist nicht tot, Jon, wollte er sagen. Er ist bei Freunden, und sie ziehen auf einem riesigen Elch gen Norden, um in den Tiefen des Verfluchten Waldes eine Dreiäugige Krähe zu suchen. Das alles klang so verrückt, dass Sam Tarly manchmal glaubte, nur geträumt zu haben, sich das Ganze im Fieber, vor Furcht, vor Hunger nur eingebildet zu haben … Doch er wäre trotzdem sofort damit herausgeplatzt, hätte er nicht sein Wort gegeben.
    Dreimal hatte er geschworen, das Geheimnis zu bewahren; einmal Bran selbst gegenüber, einmal diesem eigentümlichen Jungen Jojen Reet und zuletzt Kalthand gegenüber. »Die Welt glaubt, der Junge sei tot«, hatte sein Retter gesagt, als sie sich trennten. »Sollen seine Gebeine in Frieden ruhen. Schließlich wollen wir nicht von Suchern verfolgt werden. Also schwöre es, Samwell von der Nachtwache. Schwöre es bei dem Leben, das du mir schuldest.«
    Kläglich trat Sam von einem Fuß auf den anderen. »Lord Janos wird nie zum Lord Kommandanten gewählt werden.« Das war der beste Trost, den er Jon anbieten konnte, und noch dazu der einzige. »Niemals.«
    »Sam, du bist ein liebenswerter Narr. Mach die Augen auf. Es zeichnet sich schon seit Tagen ab.« Jon strich sich das Haar aus den Augen. »Ich weiß vielleicht gar nichts, aber das begreife selbst ich. Und jetzt entschuldige mich bitte, ich muss jemandem ein paar sehr harte Hiebe mit dem Schwert verpassen. «
    Sam konnte nichts anderes tun, als ihm nachzublicken, wie er in Richtung Waffenkammer und Übungshof davonschritt. Dort verbrachte Jon Schnee den größten Teil seiner Zeit. Da Ser Endru tot war und Ser Allisar kein besonderes Interesse mehr
an dem Amt zeigte, hatte die Schwarze Festung keinen Waffenmeister mehr,

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