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Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2)

Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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sogar weniger als nichts gegeben, aber dies werdet Ihr mir sagen. Was habt Ihr mit Tysha gemacht?«
    »Tysha?«
    Sogar ihren Namen hat er vergessen. »Dem Mädchen, das ich geheiratet habe.«
    »Ach ja. Deine erste Hure.«

    Tyrion zielte auf die Brust seines Vaters. »Wenn Ihr dieses Wort das nächste Mal benutzt, töte ich Euch.«
    »Dazu hast du nicht den Mut.«
    »Sollen wir es ausprobieren? Es ist ein kurzes Wort, und offensichtlich geht es Euch allzu leicht über die Lippen.« Tyrion winkte ungeduldig mit der Armbrust. »Tysha. Was habt Ihr mit ihr angestellt, nachdem Ihr mir meine kleine Lektion erteilt hattet?«
    »Ich erinnere mich nicht mehr.«
    »Denkt genau nach. Habt Ihr sie töten lassen?«
    Sein Vater schürzte die Lippen. »Dazu bestand kein Anlass, sie hatte gelernt, wo sie hingehörte, und war für ihr Tagewerk gut bezahlt worden, wenn ich mich recht entsinne. Ich nehme an, der Haushofmeister hat sie fortgeschickt. Auf den Gedanken, mich danach zu erkundigen, bin ich nie gekommen.«
    »Wohin hat er sie geschickt? «
    »Wohin auch immer Huren gehen.«
    Tyrions Finger krümmte sich. Die Armbrust ruckte gerade in dem Moment, als sich Lord Tywin erheben wollte. Der Bolzen traf ihn direkt über der Leistengegend, und mit einem Grunzen setzte sich die Hand wieder. Der Bolzen war tief eingedrungen bis zu den Federn. Blut quoll um den Schaft herum hervor und tropfte in sein Schamhaar und auf die entblößten Schenkel. »Du hast auf mich geschossen«, sagte Lord Tywin ungläubig, und seine Augen wurden im Schock glasig.
    »Ihr habt eine Situation schon immer schnell erfassen können, Mylord«, sagte Tyrion. »Deshalb seid Ihr vermutlich auch die Hand des Königs.«
    »Du … du bist nicht … nicht mein Sohn.«
    »Nun, da liegt Ihr falsch, Vater. Ich glaube sogar, ich bin eine kleinere Ausgabe von Euch. Und jetzt tut mir den Gefallen und sterbt schnell. Ich muss mein Schiff erreichen.«
    Und dieses eine Mal tat sein Vater, worum Tyrion ihn bat. Der Beweis dafür war der plötzliche Gestank, als sich die Eingeweide im Tode entleerten. Nun, wenigstens war er am richtigen
Ort dafür, dachte Tyrion. Doch der Gestank, der den Abtritt erfüllte, bewies mehr als ausreichend, dass der oft wiederholte Scherz über seinen Vater nichts als eine weitere Lüge war.
    Letzten Endes schiss Lord Tywin Lennister eben doch kein Gold.

SAMWELL
    Der König war zornig. Das bemerkte Sam sofort.
    Während die Schwarzen Brüder einer nach dem anderen eintraten und vor ihm niederknieten, schob Stannis sein Frühstück aus hartem Brot, gepökeltem Rindfleisch und gekochten Eiern von sich und betrachtete sie kalt. Die Rote Frau, Melisandre, neben ihm schien die ganze Szene zu belustigen.
    Ich habe hier nichts zu suchen, dachte Sam nervös, als der Blick aus den roten Augen auf ihn fiel. Jemand musste Maester Aemon die Treppen hinaufhelfen. Schaut mich nicht so an, ich bin nur der Bursche des Maesters. Die anderen waren Bewerber um den Posten des Alten Bären, alle außer Bowen Marsch, der seine Kandidatur zurückgezogen hatte, aber Lord Verwalter und Kastellan blieb. Sam verstand nicht, wieso Melisandre solches Interesse an ihm zu hegen schien.
    König Stannis ließ die Schwarzen Brüder außergewöhnlich lange auf den Knien verharren. »Erhebt Euch«, sagte er schließlich. Sam bot dem Maester Aemon seine Schulter, damit er aufstehen konnte.
    Das Geräusch von Lord Janos Slynts Räuspern brach das angespannte Schweigen. »Euer Gnaden, lasst mich Euch sagen, wie sehr wir uns freuen, zu Euch gerufen worden zu sein. Als ich Eure Banner von der Mauer aus entdeckte, wusste ich, das Reich ist gerettet. ›Da kommt ein Mann, der seine Pflichten niemals vernachlässigt‹, sagte ich zu unserem guten Ser Allisar. ›Ein starker Mann und ein wahrer König.‹ Darf ich Euch zu Eurem Sieg über die Wilden beglückwünschen? Die Sänger werden Euch loben, so viel weiß ich …«

    »Die Sänger sollen tun, was ihnen beliebt«, blaffte Stannis ihn an. »Erspart mir Eure Katzbuckelei, Janos, das wird Euch nichts nützen.« Er erhob sich und betrachtete sie einen nach dem anderen mit gerunzelter Stirn. »Lady Melisandre hat mir berichtet, dass Ihr noch immer keinen neuen Lord Kommandant gewählt habt. Das missfällt mir. Wie lange soll diese Torheit noch weitergehen?«
    »Herr«, antwortete Bowen Marsch in einem Tonfall, als würde er sich rechtfertigen, »niemand hat bisher zwei Drittel der Stimmen erreicht. Die Wahl dauert erst zehn Tage

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