Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2)

Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
Vom Netzwerk:
Bett erreichte, zog Tyrion die Vorhänge zur Seite, und da lag sie und wandte sich ihm mit einem verschlafenen Lächeln auf den Lippen zu. Das erstarb jedoch, als sie ihn erkannte. Sie zog die Decke bis ans Kinn, als könnte sie sich so schützen.
    »Hast du jemand Größeres erwartet, Liebste?«
    Große nasse Tränen füllten ihre Augen. »Ich habe die Dinge nicht so gemeint, die ich gesagt habe, die Königin hat mich gezwungen. Bitte. Euer Vater macht mir solche Angst.« Sie setzte sich auf und ließ die Decke in den Schoß fallen. Darunter war sie nackt, abgesehen von der Kette um ihren Hals. Eine Kette aus goldenen Händen, von denen eine jeweils die nächste hielt.
    »Mylady Shae«, sagte Tyrion leise. »Während all der Zeit, die ich in der Schwarzen Zelle saß und auf den Tod wartete, habe ich mich die ganze Zeit an deine Schönheit erinnert. In Seide oder einfachem Gewand oder unbekleidet …«
    »M’lord wird bald zurück sein. Ihr solltet gehen, oder … seid Ihr gekommen, um mich mitzunehmen?«
    »Hat es dir jemals Spaß gemacht?« Er legte ihr die Hand
auf die Wange und dachte an die vielen Male zurück, die er dies schon getan hatte. An all die Male, die er die Hände um ihre Taille geschlossen, ihre kleinen festen Brüste gedrückt, ihr über das dunkle kurze Haar gestrichen, ihre Lippen, Wangen, Ohren berührt hatte. An all die Male, die er ihre geheime Süße mit einem Finger geöffnet hatte, um sie zu erkunden, und sie dabei aufgestöhnt hatte. »Haben dir meine Berührungen je gefallen ?«
    »Mehr als alles andere«, antwortete sie, »mein Riese von Lennister.«
    Das war das Schlimmste, das du sagen konntest, mein Schatz.
    Tyrion schob eine Hand unter die Kette seines Vaters und verdrehte sie. Die Glieder zogen sich zusammen und gruben sich in ihren Hals. »Denn Hände aus Gold sind immer so kalt, doch die Hand einer Frau, die ist warm … «, sagte er. Er drehte die kalten Hände noch weiter zusammen, während die warmen ihm die Tränen vom Gesicht schlugen.
    Hinterher entdeckte er Lord Tywins Dolch auf dem Nachttisch und schob ihn sich in den Gürtel. Ein Morgenstern mit Löwenkopf, eine Streitaxt und eine Armbrust hingen an der Wand. Die Streitaxt war in einer Burg zu unhandlich, den Morgenstern erreichte er nicht, weil er zu hoch hing, aber direkt unter der Armbrust stand eine große Truhe aus Holz und Eisen. Er stieg darauf, holte die Armbrust und einen Lederköcher mit Bolzen herunter, schob einen Fuß in den Bügel und drückte nach unten, bis die Sehne einrastete. Dann legte er einen Bolzen auf.
    Jaime hatte ihm mehr als einmal die Nachteile von Armbrüsten erklärt. Sollten Lum und Lester auftauchen, von wo auch immer sie ihr Gespräch führten, würde er keine Zeit zum Nachladen haben, doch wenigstens einen konnte er mit in die Hölle nehmen. Lum wäre ihm lieber. Dann musst du dein Kettenhemd selbst scheuern, Lum. Du hast verloren.
    Er watschelte zur Tür, lauschte kurz und schob sie langsam auf. In einer Steinnische brannte eine Lampe und warf
ihr fahles gelbes Licht in den leeren Gang. Nur die Flamme bewegte sich. Tyrion schlüpfte hinaus und hielt die Armbrust an sein Bein gedrückt.
    Er fand seinen Vater dort, wo er ihn vermutet hatte, sitzend in der Dunkelheit des Abtrittturms, das Schlafgewand bis zu den Hüften hochgezogen. Beim Geräusch der Schritte blickte Lord Tywin auf.
    Spöttisch verneigte sich Tyrion halb vor ihm. »Mylord.«
    »Tyrion.« Falls Tywin Lennister Angst verspürte, ließ er es sich nicht anmerken. »Wer hat dich aus deiner Zelle gelassen ?«
    »Das würde ich Euch gern verraten, aber ich habe einen heiligen Eid geschworen.«
    »Der Eunuch«, entschied sein Vater. »Dafür wird er mir mit seinem Kopf büßen. Ist das meine Armbrust? Leg sie weg.«
    »Werdet Ihr mich bestrafen, Vater, wenn ich mich weigere? «
    »Diese Flucht ist töricht. Du wirst nicht sterben, falls du das befürchten solltest. Ich beabsichtige noch immer, dich zur Mauer zu schicken, doch das konnte ich ohne Lord Tyrells Einwilligung nicht tun. Leg die Armbrust weg, dann gehen wir in meine Gemächer und besprechen alles.«
    »Wir können genauso gut hier reden. Vielleicht will ich ja gar nicht zur Mauer, Vater. Dort oben ist es verflucht kalt, und ich glaube, von Euch habe ich schon genug Kälte erfahren. Also sagt mir nur eins, und dann werde ich wieder verschwinden. Nur eine einfache Frage, so viel schuldet Ihr mir.«
    »Ich schulde dir gar nichts.«
    »Mein ganzes Leben lang habt Ihr mir

Weitere Kostenlose Bücher