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Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2)

Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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Burgen, die Mauern von Yunkai zu gelbem Staub zerfallen, und der Winter wäre gekommen, vergangen und abermals gekommen.«
    Dany lachte. Ihr gefiel das angeberische Gehabe dieses Daario Naharis. »Zieht Euer Schwert und schwört, mir damit zu dienen.«
    Im Nu hatte Daario das Arakh aus der Scheide gezogen. Seine Unterwerfung war ebenso übertrieben wie alles andere an ihm, er warf sich ihr zu Füßen und berührte ihre Zehen mit seinem Gesicht. »Mein Schwert gehört Euch. Mein Leben gehört Euch. Meine Liebe gehört Euch. Mein Blut, mein Körper, meine Lieder, sie alle besitzt nun Ihr. Ich lebe und sterbe auf Euren Befehl, holde Königin.«
    »Dann lebt«, sagte Dany, »und kämpft heute Nacht für mich.«
    »Das wäre nicht weise, meine Königin.« Ser Jorah starrte Daario kalt und hart an. »Behaltet diesen Mann unter Bewachung hier, bis die Schlacht geschlagen und gewonnen ist.«

    Darüber dachte sie kurz nach, dann schüttelte sie den Kopf. »Wenn wir durch ihn die Sturmkrähen bekommen, ist uns die Überraschung sicher.«
    »Und wenn er Euch verrät, ist die Überraschung dahin.«
    Dany blickte wieder auf den Söldner hinunter. Er schenkte ihr ein Lächeln, bei dem sie errötete und sich abwandte. »Er wird mich nicht verraten.«
    »Woher wollt Ihr das wissen?«
    Sie zeigte auf die Klumpen aus schwarzem blutigen Fleisch, das die Drachen Bissen für Bissen verzehrten. »Ich würde dies einen Beweis seiner Aufrichtigkeit nennen. Daario Naharis, bereitet Euch vor, dem yunkischen Heer in den Rücken zu fallen, wenn mein Angriff beginnt. Könnt Ihr ungesehen ins Lager zurückkehren?«
    »Wenn man mich anhält, werde ich behaupten, ich wäre auf Kundschaft gewesen, hätte jedoch nichts gesehen.« Der Tyroshi stand auf, verneigte sich und eilte hinaus.
    Ser Jorah Mormont verweilte noch. »Euer Gnaden«, sagte er, ein wenig zu unverblümt, »das war ein Fehler. Wir wissen nichts über diesen Mann …«
    »Wir wissen, dass er ein großartiger Kämpfer ist.«
    »Ein Angeber, meint Ihr.«
    »Er bringt uns die Sturmkrähen.« Und er hat blaue Augen.
    »Fünfhundert Söldner, auf deren Treue man sich nicht verlassen kann.«
    »In Zeiten wie diesen kann man sich auf niemandes Treue verlassen«, erinnerte Dany ihn. Und ich werde noch zweimal verraten werden, einmal des Goldes und einmal der Liebe wegen.
    »Daenerys, ich bin dreimal so alt wie Ihr«, sagte Ser Jorah. »Ich habe erlebt, wie falsch Männer sein können. Nur sehr wenige sind des Vertrauens würdig, und Daario Naharis gehört gewiss nicht dazu. Sogar sein Bart hat eine falsche Farbe.«
    Das ärgerte sie. »Wohingegen Ihr einen ehrlichen Bart habt, wollt Ihr das damit sagen? Seid Ihr der einzige Mann, dem ich je vertrauen soll?«

    Sein Körper versteifte sich. »Das habe ich nicht gesagt.«
    »Ihr sagt es jeden Tag. Pyat Pree ist ein Lügner, Xaro schmiedet Ränke, Belwas ist ein Prahlhans, Arstan ein Meuchelmörder … Glaubt Ihr, ich sei noch immer ein jungfräuliches Mädchen, das die unausgesprochenen Worte hinter den ausgesprochenen nicht hört?«
    »Euer Gnaden …«
    Sie ließ ihn nicht zu Wort kommen. »Ihr seid mir der beste Freund, den ich je hatte, ein besserer Bruder sogar als Viserys. Ihr seid der erste Ritter meiner Königinnengarde, der Befehlshaber meines Heeres, mein höchst geschätzter Berater, meine gute rechte Hand. Ich ehre und respektiere und schätze Euch – aber ich hege kein Verlangen nach Euch, Jorah Mormont, und ich bin Eure Versuche leid, jeden Mann der Welt von mir fernzuhalten, damit ich mich ganz allein auf Euch und nur auf Euch verlassen muss. Das wird mir nicht dienen, und meine Gefühle Euch gegenüber werden sich dadurch nicht ändern.«
    Mormont war bei ihren ersten Worten errötet, doch als sie endete, war er bereits wieder blass. Starr wie Stein stand er da. »Wie meine Königin befiehlt«, sagte er kalt und knapp.
    Dany war erhitzt genug für beide. »Das tut sie«, erwiderte sie. »Sie befiehlt es. Jetzt kümmert Euch um Eure Unbefleckten, Ser. Ihr habt eine Schlacht zu schlagen und zu gewinnen.«
    Nachdem er gegangen war, warf sich Dany auf die Kissen neben ihren Drachen. Sie hatte nicht so schroff zu Ser Jorah sein wollen, doch seine nicht enden wollenden Verdächtigungen hatten schließlich den Drachen in ihr geweckt.
    Er wird mir verzeihen, redete sie sich ein. Ich bin seine Lehnsherrin. Dany ertappte sich dabei, wie sie darüber nachdachte, ob er wohl in Hinblick auf Daario Recht behalten würde. Plötzlich fühlte

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