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Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2)

Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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ihn von sich gestoßen. Sie hat ihn ausgelacht . Er sah so verletzt aus, dass ich glaubte, mir würde es das Herz zerreißen, und hinterher hat er so viel getrunken, dass er unter den Tisch gefallen ist. Onkel Brynden hat ihn hinauf ins Bett getragen, ehe mein Vater ihn so finden konnte. Aber daran erinnerst du dich nicht, oder?« Sie blickte wütend auf sie herab. »Oder?«
    Ist sie betrunken oder verrückt? »Ich war damals noch nicht geboren, Mylady.«

    »Du warst noch nicht geboren. Aber ich schon, also versuch nicht, mir einzureden, was wahr ist und was nicht. Ich weiß, was wahr ist. Du hast ihn geküsst!«
    »Er hat mich geküsst«, beharrte Sansa abermals. »Ich wollte niemals …«
    »Sei still, ich habe dir nicht erlaubt zu sprechen. Du hast ihn verlockt, genau wie deine Mutter in jener Nacht in Schnellwasser mit ihrem Lächeln und ihrem Tanz. Glaubst du, das hätte ich vergessen? Das war die Nacht, in der ich mich in sein Bett geschlichen habe, um ihn zu trösten. Ich habe geblutet, aber es war der süßeste Schmerz, den man sich vorstellen kann. Er hat mir damals gesagt, dass er mich liebte, aber er nannte mich Cat, kurz bevor er wieder einschlief. Trotzdem bin ich bei ihm geblieben, bis der Himmel heller wurde. Deine Mutter hat ihn nicht verdient. Sie hat ihm nicht einmal ihre Gunst geschenkt, als er gegen Brandon Stark kämpfte. Ich hätte ihm meine Gunst geschenkt. Ich habe ihm alles gegeben. Jetzt gehört er mir. Nicht Catelyn und nicht dir.«
    Sansas ganze Entschlossenheit war vor der Attacke ihrer Tante zusammengebrochen. Lysa Arryn machte ihr ebenso viel Angst wie früher Königin Cersei. »Er gehört Euch, Mylady«, sagte sie und versuchte, dabei demütig und zerknirscht zu klingen. »Habe ich jetzt Eure Erlaubnis, mich zu entfernen?«
    »Nein, die hast du nicht.« Der Atem ihrer Tante roch nach Wein. »Wenn du irgendjemand anders wärst, würde ich dich verbannen. Dich hinunter zu Lord Nestor in die Mondtore oder zurück auf die Vier Finger schicken. Wie würde es dir gefallen, dein Leben an dieser rauen Küste zu verbringen, umgeben von Schlampen und Schafsdung? Das hatte mein Vater mit Petyr vor. Alle glaubten, es sei wegen dieses törichten Duells mit Brandon Stark gewesen, aber das stimmte nicht. Vater hat gesagt, ich sollte den Göttern dafür danken, dass ein so großer Lord wie Jon Arryn mich befleckt nehmen würde, doch ich wusste, es ging nur um die Schwerter. Ich musste Jon heiraten, oder mein Vater hätte mich ebenso verstoßen wie
seinen Bruder, doch es war Petyr, für den ich bestimmt war. Ich erzähle dir das alles nur, damit du verstehst, wie sehr wir einander lieben und wie lange wir gemeinsam gelitten und voneinander geträumt haben. Wir haben zusammen ein Kind gemacht, ein liebes kleines Kind.« Lysa legte die Hände flach auf den Bauch, als wäre das Kind noch immer darin. »Als sie es mir weggenommen haben, habe ich mir geschworen, dass ich das nie wieder geschehen lassen würde. Jon wollte meinen süßen Robert nach Drachenstein schicken, und dieser Säufer von einem König hätte ihn Cersei Lennister überlassen, doch das habe ich nicht zugelassen, und genauso wenig lasse ich mir meinen Petyr Kleinfinger von dir wegnehmen. Verstehst du mich, Alayne oder Sansa oder wie immer du dich nennst? Verstehst du, was ich dir sage?«
    »Ja. Ich schwöre, niemals wieder werde ich ihn küssen oder … oder verlocken.« Das wollte ihre Tante hören, dachte Sansa.
    »Jetzt gibst du es also doch zu? Du warst es, wie ich es mir dachte. Du bist genauso wollüstig wie deine Mutter.« Lysa packte sie am Handgelenk. »Komm mit mir. Ich möchte dir etwas zeigen.«
    »Ihr tut mir weh.« Sansa krümmte sich. »Bitte, Tante Lysa, ich habe nichts getan. Ich schwöre es.«
    Ihre Tante ignorierte ihre Proteste. »Marillion !«, rief sie. »Ich brauche dich, Marillion. Ich brauche dich!«
    Der Sänger hatte sich diskret im hinteren Teil des Saales aufgehalten, doch auf Lady Arryns Ruf hin eilte er herbei. »Mylady. «
    »Spiel uns ein Lied. Sing ›Die Falschen und die Gerechten‹. «
    Marillions Finger strichen über die Saiten. »Der Lord, er kam geritten, an einem Regentage, hey-nonny, hey-nonny, hey-nonny-hey …«
    Lady Lysa zerrte an Sansas Arm. Es galt, entweder zu gehen oder geschleppt zu werden, und so entschied sich Sansa dafür
zu gehen, die halbe Halle entlang zwischen den zwei Säulen hindurch zu einer weißen Wehrholztür in der Marmorwand. Die Tür war fest verschlossen und wurde von

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