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Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2)

Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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drei schweren Bronzeriegeln an Ort und Stelle gehalten, aber Sansa hörte den Wind draußen pfeifen und an den Kanten rütteln. Als sie die Mondsichel in der Tür entdeckte, stemmte sie die Füße in den Boden. »Die Mondpforte.« Sie versuchte sich loszureißen. »Warum zeigt Ihr mir die Mondpforte?«
    »Jetzt jammerst du wie eine Maus, aber im Garten warst du noch kühn genug, nicht? Im Schnee warst du kühn.«
    »Die Dame saß beim Nähen, an einem Regentage«, sang Marillion. »Hey-nonny, hey-nonny, hey-nonny-hey.«
    »Öffne die Pforte«, befahl Lysa. » Öffne sie, sage ich. Entweder tust du es, oder ich rufe meine Wachen.« Sie stieß Sansa vorwärts. »Deine Mutter war wenigstens tapfer. Schieb die Riegel zurück.«
    Wenn ich tue, was sie sagt, wird sie mich in Ruhe lassen. Sansa nahm einen der Bronzeriegel, zog ihn aus der Halterung und warf ihn zu Boden. Dann klirrte der zweite Riegel auf dem Marmor und schließlich der dritte. Sie hatte kaum auf die Verriegelung berührt, da flog die schwere Holztür schon nach innen und schlug mit lautem Knall gegen die Wand. Auf dem Rahmen hatte sich Schnee abgelagert, der nun hereingeweht wurde, und der kalte Windstoß ließ Sansa erzittern. Sie wollte einen Schritt zurücktreten, doch ihre Tante stand hinter ihr. Lysa packte sie am Handgelenk, drückte ihr die andere Hand zwischen die Schulterblätter und drängte sie so gewaltsam auf die offene Pforte zu.
    Jenseits davon war weißer Himmel, fallender Schnee und sonst nichts.
    »Schau nach unten«, sagte Lady Lysa. »Schau nach unten .«
    Sie versuchte sich ihr zu entwinden, doch die Finger ihrer Tante gruben sich wie Krallen in ihre Arme. Lysa stieß sie weiter vor, und Sansa schrie auf. Ihr linker Fuß trat auf eine Schneekruste und brach sie los. Vor ihr befand sich nichts außer
leerer Luft und einer Wegburg, die zweihundert Meter tiefer am Berg klebte. »Nicht!«, schrie Sansa. »Ihr macht mir Angst!« Hinten spielte Marillion noch immer auf seiner Holzharfe und sang: »Hey-nonny, hey-nonny, hey-nonny-hey.«
    »Möchtest du immer noch meine Erlaubnis zu gehen? Na?«
    »Nein.« Sansa stemmte die Füße in den Boden und wollte zurückweichen, aber ihre Tante rührte sich nicht. »Nicht so, bitte …« Sie hob eine Hand, und ihre Finger krallten sich an den Türrahmen, doch sie fand keinen Halt, und ihre Füße rutschten auf dem feuchten Marmorboden. Lady Lysa schob sie unerbittlich vorwärts. Ihre Tante war um gute vierzig Pfund schwerer. »Die Dame lag küssend auf einem Haufen Heu«, sang Marillion. Sansa drehte sich zur Seite, völlig aufgelöst vor Angst, und ein Fuß glitt hinaus in die Leere. Sie schrie auf. »Hey-nonny, hey-nonny, hey-nonny-hey.« Der Wind blähte ihre Röcke auf und biss ihr mit kalten Zähnen in die entblößten Beine. Schneeflocken schmolzen auf ihren Wangen. Sansa schlug wild um sich, erwischte Lysas dicken kastanienbraunen Zopf und umklammerte ihn fest. »Mein Haar!«, schrie ihre Tante. »Lass mein Haar los!« Sie zitterte und schluchzte. Beide schwankten am Rande des Abgrunds. Von ferne hörte Sansa die Wachen, die mit den Speeren an die Tür hämmerten und hereinwollten. Marillion unterbrach sein Lied.
    »Lysa! Was soll das?« Der Ruf durchdrang Schluchzen und Keuchen. Schritte hallten durch die Hohe Halle. » Zurück von dort! Lysa, was machst du da?« Die Wachen schlugen immer noch gegen die Tür; Kleinfinger war durch den Eingang des Lords hinter dem Podest eingetreten.
    Als Lysa sich umdrehte, lockerte sich ihr Griff gerade genug, dass Sansa sich losreißen konnte. Sie stolperte und fiel auf die Knie, und nun erst sah Petyr Baelish sie. Unwillkürlich blieb er stehen »Alayne. Was gibt es für ein Problem?«
    »Sie.« Lady Lysa packte Sansas Haar. » Sie ist das Problem. Sie hat dich geküsst. «

    »Sagt es ihr«, flehte Sansa. »Sagt ihr, dass wir nur eine Burg gebaut haben …«
    »Sei still!«, brüllte ihre Tante. »Ich habe dir nicht erlaubt zu sprechen. Deine Burg interessiert niemanden.«
    »Sie ist ein Kind, Lysa. Cats Tochter. Was hast du dir nur dabei gedacht?«
    »Ich wollte sie mit Robert vermählen. Sie kennt keine Dankbarkeit. Keinen … keinen Anstand . Dich darf sie nicht küssen. Sie nicht! Ich wollte ihr nur eine Lektion erteilen, das ist alles.«
    »Ich verstehe.« Er strich sich über das Kinn. »Jetzt hat sie es sicherlich begriffen. Nicht wahr, Alayne?«
    »Ja«, schluchzte Sansa. »Ich habe begriffen.«
    »Ich will sie hier nicht mehr sehen.« In den Augen

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