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Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2)

Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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Zit. »Zu alt für Wein und Küsse. Von mir bekommst du nur eins mit der flachen Seite meines Schwerts, altes Weib.«
    »Büschelweise fällt mir das Haar aus, und seit tausend Jahren hat mich niemand mehr geküsst. Es ist schwer, so alt zu sein. Nun, dann will ich ein Lied für meine Neuigkeiten. Tom Sieben soll es singen.«
    »Das Lied von Tom sollt Ihr bekommen«, versprach Lord Beric. Persönlich reichte er ihr den Weinschlauch.
    Die Zwergenfrau nahm einen großen Schluck, wobei ihr der Wein über das Kinn rann. Nachdem sie den Schlauch gesenkt hatte, wischte sie sich den Mund mit dem runzligen Handrücken und sagte: »Schlechter Wein für schlechte Kunde, was könnte besser passen. Der König ist tot, ist das schlecht genug für Euch?«
    Arya schlug das Herz bis zum Hals.
    » Welcher verdammte König ist tot, altes Weib?«, wollte Zit wissen.
    »Der Nasse. Der Krakenkönig, Mylords. Ich habe von seinem Tod geträumt, und er starb, und die eisernen Tintenfische fallen nun übereinander her. Oh, und Lord Hoster Tully ist auch gestorben, aber das wisst Ihr schon, nicht? In der Halle des Königs sitzt die Ziege allein und fiebernd, während der große Hund über ihn herfällt.« Die alte Frau trank einen weiteren großen Schluck Wein und drückte den Schlauch zusammen, während sie ihn an die Lippen hielt.
    Der große Hund. Meinte sie den Bluthund? Oder vielleicht seinen Bruder, den Reitenden Berg? Arya war nicht sicher. Sie
trugen das gleiche Wappen, drei schwarze Hunde auf gelbem Feld. Die Hälfte der Männer, für deren Tod sie jeden Abend betete, gehörte zu Ser Gregor Clegane: Polliver, Dunsen, Raff der Liebling, der Kitzler und Ser Gregor selbst. Vielleicht wird Lord Beric sie alle aufhängen.
    »Ich habe von einem Wolf geträumt, der im Regen heulte, aber niemand hörte seinen Kummer«, sagte die Zwergenfrau. »Ich träumte von solchem Lärm, dass ich fürchtete, mein Kopf würde platzen, von Trommeln und Hörnern und Dudelsäcken und Schreien, doch das traurigste Geräusch kam von den kleinen Glöckchen. Ich träumte von einer Jungfrau auf einem Fest, der purpurne Schlangen im Haar saßen, denen das Gift von den spitzen Zähnen troff. Und später träumte ich abermals von dieser Jungfrau, wie sie einen wilden Riesen in einer Burg aus Schnee erschlug.« Plötzlich drehte sie den Kopf herum und lächelte durch die Dunkelheit geradewegs zu Arya hinüber. »Vor mir kannst du dich nicht verstecken, Kind. Komm näher.«
    Arya lief es kalt den Rücken hinunter. Angst schneidet tiefer als ein Schwert, mahnte sie sich. Sie erhob sich und trat vorsichtig ans Feuer, wobei sie auf Zehenspitzen ging und sich bereithielt, jederzeit zu fliehen.
    Die Zwergenfrau betrachtete sie aus trüben roten Augen. »Ich kenne dich«, flüsterte sie. »Ich kenne dich, Wolfskind. Blutkind. Ich dachte, es wäre der Lord, der nach Tod riecht …« Sie begann zu schluchzen, dass es sie am ganzen Leib schüttelte. »Du bist grausam, auf meinen Hügel zu kommen, grausam. Ich habe auf Sommerhall genug Kummer leiden müssen, da brauche ich den deinen nicht mehr. Fort von hier, dunkles Herz. Fort !«
    In ihrer Stimme schwang solche Angst mit, dass Arya einen Schritt zurücktrat und sich fragte, ob die Frau dem Wahnsinn verfallen sei. »Erschreck das Kind nicht«, protestierte Thoros. »Sie tut doch niemandem etwas.«
    Zit Zitronenmantel strich über seine gebrochene Nase. »Seid Euch da nicht so sicher.«

    »Morgen früh wird sie mit uns von hier verschwinden«, versprach Lord Beric der kleinen Frau. »Wir bringen sie nach Schnellwasser zu ihrer Mutter.«
    »Nein«, sagte die Zwergin. »Das werdet Ihr nicht. Der schwarze Fisch regiert die Flüsse jetzt. Wenn Ihr die Mutter sucht, geht zu den Zwillingen. Denn dort wird es eine Hochzeit geben.« Erneut kicherte sie. »Schaut in Eure Flammen, rosa Priester, und Ihr werdet es sehen. Nicht jetzt jedoch, nicht hier, hier seht Ihr gar nichts. Dieser Ort gehört noch immer den alten Göttern … Hier verweilen sie genau wie ich, geschrumpft und geschwächt, doch längst nicht tot. Und die Flammen mögen sie gar nicht. Denn die Eiche erinnert sich an die Eichel, die Eichel träumt von der Eiche, und im Stumpf leben sie beide fort. Und sie erinnern sich daran, wie die Ersten Menschen mit Feuer in den Händen kamen.« Mit vier langen Schlucken trank sie den Wein aus, warf den Schlauch weg und zeigte mit dem Stock auf Lord Beric. »Jetzt will ich meinen Lohn, das Lied, das Ihr mir versprochen habt.«
    Also

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