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Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2)

Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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Ich wollte zu ihm hinaufgehen und ihn ansprechen, aber ich wusste nicht, was ich sagen sollte.« Ned zitterte unter seinem Mantel, einem langen durchnässten Stück Stoff von hellpurpurner Farbe. »Warst du auch bei dem Turnier? Ich habe deine
Schwester dort gesehen. Ser Loras Tyrell hat ihr eine Rose geschenkt.«
    »Das hat sie mir erzählt.« All dies schien so lange zurückzuliegen. »Ihre Freundin Jeyne Pool hatte sich in deinen Lord Beric verliebt.«
    »Er ist meiner Tante versprochen.« Ned war offensichtlich unbehaglich zu Mute. »Damals war er das jedenfalls. Bevor er …«
    … gestorben ist?, dachte sie, während Ned betreten verstummte. Die Hufe ihrer Pferde erzeugten ein schmatzendes Geräusch, wenn sie sie aus dem Schlamm hoben.
    Schließlich fragte Ned: »Du hast doch einen Bruder von unehelicher Geburt … Jon Schnee?«
    »Er ist bei der Nachtwache auf der Mauer.« Vielleicht sollte ich lieber zur Mauer ziehen und nicht nach Schnellwasser. Jon würde sich keinen Deut drum scheren, ob ich jemanden getötet habe oder ob ich mich kämme … »Jon sieht mir ähnlich, obwohl er ein Bastard ist. Er hat mir immer das Haar zerzaust und mich ›kleine Schwester‹ genannt.« Arya vermisste Jon am meisten von allen. Schon wenn sie nur seinen Namen sagte, wurde sie traurig. »Woher weißt du von Jon?«
    »Er ist mein Milchbruder.«
    »Bruder?« Arya begriff nicht. »Du bist doch aus Dorne. Wie können du und Jon Geschwister sein?«
    » Milch brüder. Keine Geschwister. Meine Hohe Mutter hatte keine Milch, als ich klein war, daher hat Wylla mich gestillt.«
    Arya verstand nicht recht. »Wer ist Wylla?«
    »Jon Schnees Mutter. Hat er dir das nie erzählt? Sie hat uns viele, viele Jahre gedient. Schon bevor ich geboren wurde.«
    »Jon hat nie gewusst, wer seine Mutter ist. Nicht einmal ihren Namen.« Arya blickte Ned misstrauisch an. »Kennst du sie? Bestimmt?« Macht er sich über mich lustig? »Wenn du mich anlügst, schlage ich dir ins Gesicht.«
    »Wylla war meine Amme«, wiederholte er feierlich. »Ich schwöre es bei der Ehre meines Hauses.«

    »Du gehörst zu einem Haus?« Das war eine dumme Frage, er war Knappe, natürlich gehörte er zu einem Haus. »Wer bist du?«
    »Mylady?« Ned wirkte verlegen, und vielleicht benutzte er deshalb plötzlich die höfliche Anrede. »Ich bin Edric Dayn, der … der Lord von Sternfall.«
    Hinter ihnen stöhnte Gendry. »Lords und Ladys«, verkündete er angewidert. Arya riss einen verfaulten Holzapfel von einem Zweig, an dem sie vorbeikamen, und warf ihn Gendry an den dicken Bullenkopf. »Au«, schimpfte er. »Das tut weh.« Er tastete die Haut über seinem Auge ab. »Was für Ladys schmeißen denn mit Holzäpfeln um sich?«
    »Die schlechten«, antwortete Arya, der es plötzlich leidtat. Sie wandte sich wieder Ned zu. »Entschuldige, ich wusste leider nicht, wer du bist. Mylord.«
    »Der Fehler liegt ganz bei mir, Mylady.« Er war sehr höflich.
    Jon hat eine Mutter. Wylla, ihr Name ist Wylla. Den Namen musste sie sich einprägen, damit sie es ihm erzählen konnte, wenn sie sich das nächste Mal begegneten. Sie fragte sich, ob er sie dann immer noch »kleine Schwester« nennen würde. So klein bin ich gar nicht mehr. Er muss sich etwas anderes einfallen lassen. Wenn sie Schnellwasser erreichten, könnte sie Jon vielleicht einen Brief schicken und ihm mitteilen, was sie von Ned Dayn erfahren hatte. »Es gab mal einen Arthur Dayn«, erinnerte sie sich, »den sie das Schwert des Morgens nannten.«
    »Mein Vater war Ser Arthurs älterer Bruder. Lady Ashara war meine Tante. Allerdings habe ich sie nie kennen gelernt. Sie hat sich vom Bleichstein-Schwert ins Meer gestürzt, bevor ich geboren wurde.«
    »Warum hat sie das getan?«, erkundigte sich Arya entsetzt.
    Ned schaute sie argwöhnisch an. Vielleicht hatte er Angst, sie würde auch ihm einem Holzapfel an den Kopf werfen. »Euer Hoher Vater hat nie von ihr gesprochen?«, fragte er. »Von Lady Ashara Dayn von Sternfall?«

    »Nein. Hat er sie gekannt?«
    »Bevor Robert König wurde. Sie hat Euren Vater und seine Brüder in Harrenhal kennen gelernt, im Jahr des Falschen Frühlings.«
    »Aha.« Arya wusste nicht, was sie darauf erwidern sollte. »Warum hat sie sich ins Meer gestürzt?«
    »Weil ihr Herz gebrochen war.«
    Sansa hätte jetzt geseufzt und eine Träne für die wahre Liebe vergossen, aber Arya fand so eine Tat töricht. Das konnte sie Ned allerdings nicht sagen, wo es doch um seine Tante ging. »Wer hat es ihr denn

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