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Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2)

Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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gebrochen?«
    Er zögerte. »Vielleicht bin ich nicht der Richtige, um …«
    »Erzähl schon!«
    Er blickte sie voller Unbehagen an. »Meine Tante Allyria sagt, Lady Ashara und Euer Vater hätten sich in Harrenhal ineinander verliebt …«
    »Das stimmt nicht. Er hat meine Hohe Mutter geliebt.«
    »Das ist gewiss richtig, Mylady, aber …«
    »Sie war die Einzige , die er geliebt hat.«
    »Dann muss er den Bastard unter einem Kohlblatt gefunden haben«, warf Gendry von hinten ein.
    Zu gern hätte Arya noch einen Holzapfel gehabt. »Mein Vater war ein ehrenwerter Mann«, sagte sie wütend. »Und mit dir haben wir sowieso nicht geredet. Warum gehst du nicht zurück nach Steinsepte und läutest die blöden Glocken dieses Mädchens?«
    Gendry ignorierte das. »Zumindest hat dein Vater seinen Bastard aufgezogen , nicht so wie meiner. Ich kenne nicht einmal den Namen meines Vaters. Bestimmt war es irgendein stinkender Säufer, einer von den vielen, die meine Mutter aus dem Bierhaus heimgeschleppt hat. Immer, wenn sie wütend auf mich war, hat sie gesagt: ›Wenn dein Vater hier wäre, würde er dir eine ordentliche Abreibung verpassen.‹ Mehr weiß ich nicht über ihn.« Er spuckte aus. »Nun, wenn er jetzt hier wäre, würde er die Abreibung von mir bekommen. Aber er ist
tot, nehme ich an, und dein Vater ist auch tot, was spielt es also für eine Rolle, zu wem er sich ins Bett gelegt hat?«
    Für Arya spielte es eine Rolle, wenngleich sie nicht zu sagen wusste, warum. Ned versuchte, sich zu entschuldigen, weil er die ganze Aufregung ausgelöst hatte, doch sie wollte nichts mehr hören. Sie gab ihrem Pferd die Sporen und ließ die beiden allein. Anguy der Schütze ritt ein Stück vor ihnen. Sie schloss zu ihm auf und fragte ihn: »Dornische lügen, stimmt’s?«
    »Dafür sind sie berühmt.« Der Bogenschütze grinste. »Natürlich behaupten sie das Gleiche von uns Leuten aus den Marschen, nun ja. Was gibt es denn jetzt wieder für Ärger? Ned ist ein guter Junge …«
    »Er ist bloß ein dummer Lügner.« Arya verließ den Weg, sprang über einen verrotteten Baumstamm, galoppierte spritzend durch einen Bach und ignorierte die Rufe der Geächteten hinter ihr. Die wollen mir nur noch mehr Lügen erzählen. Sie dachte daran, erneut einen Fluchtversuch zu wagen, doch sie waren zu viele und kannten dieses Land zu gut. Welchen Sinn hatte es zu fliehen, wenn man sowieso wieder eingefangen wurde?
    Schließlich ritt Harwin zu ihr herüber. »Wohin wollt Ihr eigentlich, Mylady? Ihr solltet nicht davonlaufen. In diesen Wäldern gibt es Wölfe und noch schlimmere Untiere.«
    »Ich habe keine Angst«, sagte sie. »Dieser Junge Ned hat gesagt…«
    »Ja, er hat es mir erzählt. Lady Ashara Dayn. Eine alte Geschichte, gewiss. Ich habe sie einst in Winterfell gehört, da war ich kaum älter als Ihr jetzt.« Er packte ihren Zügel mit festem Griff und wendete ihr Pferd. »Ich bezweifle, dass an der Geschichte etwas dran ist. Aber selbst wenn, was soll’s? Als Ned diese dornische Lady kennen gelernt hat, lebte sein Bruder Brandon noch, und der war schließlich mit Lady Catelyn verlobt, die Ehre Eures Vaters bleibt also unbefleckt. Und es gibt nichts, was das Blut so erhitzt wie ein Turnier, und vielleicht wurden im Dunkel der Nacht tatsächlich gewisse Worte in einem Zelt geflüstert, wer weiß? Worte und womöglich auch
Küsse wurden getauscht, und vielleicht sogar mehr, aber wen stört das schon? Der Frühling war gekommen, jedenfalls haben sie das geglaubt, und keiner der beiden war einem anderen versprochen.«
    »Immerhin hat sie sich umgebracht«, wandte Arya unsicher ein. »Ned sagt, sie habe sich von einem Turm ins Meer gestürzt. «
    »In der Tat«, räumte Harwin ein, während er sie zurückführte. »Allerdings aus Trauer, würde ich sagen. Sie hatte ihren Bruder verloren, das Schwert des Morgens.« Er schüttelte den Kopf. »Lasst die Sache auf sich beruhen, Mylady. Sie sind tot, alle miteinander. Lasst die Sache auf sich beruhen … und bitte erzählt Eurer Mutter nichts davon, wenn wir Schnellwasser erreichen.«
    Das Dorf befand sich genau an der Stelle, die Kerbe beschrieben hatte. In einem grauen Stall mit Steinmauern suchten sie Schutz. Zwar hatte das Gebäude nur noch ein halbes Dach, doch damit hatte es den anderen Häusern der Ortschaft ein halbes Dach voraus. Das ist kein Dorf, es sind nur schwarze Steine und alte Knochen. »Haben die Lennisters die Bewohner getötet? «, fragte Arya, während sie Anguy half, die

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