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Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2)

Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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mochte, doch davon tränten lediglich ihre Augen, und kurz darauf wandte sie sich ab. Auch Gendry beobachtete den Roten Priester. »Kann man da drin wirklich die Zukunft sehen?«, fragte er plötzlich.

    Thoros drehte sich zu ihm um und seufzte. »Nicht hier. Nicht jetzt. Aber ja, an manchen Tagen gewährt mir der Herr des Lichts Visionen.«
    Gendry machte ein zweifelndes Gesicht. »Mein Meister hat immer gesagt, Ihr wärt ein Säufer und Betrüger und noch dazu der schlechteste Priester, den es je gegeben hat.«
    »Das war aber nicht freundlich.« Thoros kicherte. »Wahr vielleicht, aber keineswegs freundlich. Wer war dein Meister? Kenne ich dich vielleicht, Junge?«
    »Ich war Lehrling beim Meisterwaffenschmied Tobho Mott, in der Straße des Stahls. Ihr habt immer Eure Schwerter bei ihm gekauft.«
    »Stimmt. Er hat stets das Doppelte von dem verlangt, was sie wert waren, und dann hat er sich aufgeregt, weil ich sie angezündet habe.« Thoros lachte. »Dein Meister hatte Recht. Ich war kein besonders heiliger Priester. Als jüngstes Kind von acht hat mich mein Vater dem Roten Tempel überlassen, doch ich selbst hätte diesen Weg nie gewählt. Ich habe Gebete gesprochen und Zaubersprüche aufgesagt, aber gleichzeitig habe ich Raubzüge in die Küche angeführt, und von Zeit zu Zeit haben die Oberen ein Mädchen in meinem Bett gefunden. Diese schamlosen Mädchen, ich wusste nie, wie sie dort hingelangt waren.
    Allerdings hatte ich eine Begabung für Sprachen. Und wenn ich in die Flammen starrte, nun, dann konnte ich gelegentlich etwas sehen. Trotzdem war ich eher Last als Nutzen, und deshalb schickte man mich nach Königsmund, um den Herrn des Lichts in das von den Sieben trunkene Westeros zu bringen. König Aerys liebte das Feuer, und so glaubte man, ihn bekehren zu können. Leider kannten seine Pyromantiker bessere Tricks als ich.
    König Robert dagegen mochte mich. Bei meinem ersten Buhurt mit flammendem Schwert stieg Kevan Lennisters Pferd und warf ihn ab, und Seine Gnaden lachte so schallend, dass ich fürchtete, er würde platzen.« Der Rote Priester lächelte bei der
Erinnerung daran. »Nun, gewiss war es keine Art, eine Klinge so zu behandeln, da hatte dein Meister wohl ebenfalls Recht.«
    »Feuer verzehrt.« Lord Beric stand hinter ihnen, und in seiner Stimme schwang ein Ton mit, der Thoros sofort verstummen ließ. »Es verzehrt , und wenn es erloschen ist, bleibt nichts zurück. Nichts. «
    »Beric. Mein lieber Freund.« Der Priester legte dem Blitzlord die Hand auf den Unterarm. »Was sagt Ihr da?«
    »Nichts, was ich nicht schon zuvor gesagt hätte. Sechsmal, Thoros? Sechsmal ist zu oft.« Abrupt wandte er sich ab.
    In dieser Nacht heulte der Wind beinahe wie ein Wolf, und im Westen erteilte ihm ein Rudel echter Wölfe Nachhilfe. Anguy, Kerbe und Merrit aus Mondstadt schoben Wache. Ned, Gendry und die meisten anderen schliefen bereits, als Arya die kleine bleiche Gestalt erspähte, die zwischen den Pferden hindurchschlich und deren weißes Haar wild hinter ihr wehte, während sie sich auf einen knorrigen Stock stützte. Die Frau war nicht größer als einen Meter. Im Feuerschein glühten ihre Augen so rot wie die von Jons Wolf. Der war auch ein Geist. Arya stahl sich näher heran, hockte sich hin und beobachtete sie.
    Thoros und Zit saßen bei Lord Beric, während sich die Zwergenfrau ohne Einladung am Feuer niederließ. Sie blinzelte die Männer mit Augen wie glühende Kohlen an. »Die Glut und die Zitrone sind zurück, um mir die Ehre zu geben, und sogar Seine Gnaden, der Lord der Leichen.«
    »Ein unheilvoller Name. Ich habe Euch gebeten, ihn nicht zu benutzen.«
    »Ja, das habt Ihr. Doch der Gestank des Todes haftet Euch frisch an, Mylord.« Die Alte hatte nur noch einen einzigen Zahn. »Gebt mir Wein, oder ich gehe wieder. Meine Knochen sind alt. Meine Gelenke schmerzen, wenn der Wind weht, und hier oben weht der Wind ohne Unterlass.«
    »Einen Silberhirschen für Eure Träume, Mylady«, sagte Lord Beric mit ernster Höflichkeit. »Und noch einen, wenn Ihr Neuigkeiten für uns habt.«

    »Einen Silberhirschen kann ich nicht essen, auf einem Silberhirschen kann ich nicht reiten. Einen Schlauch Wein für meine Träume und für meine Neuigkeiten einen Kuss von dem großen Ochsen im gelben Mantel.« Die kleine Frau kicherte. »Ja, einen nassen Kuss mit der Zunge. Es ist zu lange her, zu lange. Sein Mund schmeckt gewiss nach Zitronen, meiner hingegen nach Knochen. Ich bin zu alt.«
    »Ja«, beschwerte sich

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