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Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2)

Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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angelächelt, und der Müller selbst hatte gerufen: »Das Turnier liegt in der anderen Richtung, Ser!« Als hätte ich das nicht gewusst.
    König Aerys hatte viel Aufhebens um Jaimes Einsetzung gemacht. Vor dem königlichen Pavillon hatte er ihn in weißer Rüstung auf dem grünen Gras knien und das Gelübde ablegen lassen, während das halbe Reich zuschaute. Als Ser Gerold Hohenturm ihm den weißen Mantel um die Schultern gelegt hatte, hatte sich ein Jubelgeschrei erhoben, an das sich Jaime auch
nach so vielen Jahren noch sehr gut erinnern konnte. Doch in der gleichen Nacht war Aerys mürrisch geworden und hatte verkündet, es bestehe keine Notwendigkeit, sieben Königsgardisten hier in Harrenhal zu haben. So wurde Jaime befohlen, nach Königsmund zurückzukehren und die Königin und den kleinen Prinzen Viserys zu beschützen, die dort geblieben waren. Sogar als der Weiße Bulle sich erbot, diese Aufgabe zu übernehmen, damit Jaime an Lord Whents Turnier teilnehmen konnte, hatte Aerys das abgelehnt. »Hier wird er keinen Ruhm erringen«, hatte der König gesagt. »Jetzt gehört er mir, nicht Tywin. Er wird seinen Dienst nach meinem Willen verrichten. Ich bin der König. Ich herrsche, und er wird gehorchen.«
    In diesem Moment hatte Jaime es zum ersten Mal begriffen. Nicht seine Geschicklichkeit im Umgang mit Schwert und Lanze hatten ihm den weißen Mantel eingebracht, und auch nicht die tapferen Ruhmestaten, die er gegen die Bruderschaft des Königswalds vollbracht hatte. Aerys hatte ihn erwählt, um seinen Vater zu kränken und Lord Tywin seines Erben zu berauben.
    Sogar jetzt, so viele Jahre später, erfüllte ihn dieser Gedanke mit Bitterkeit. Und an jenem Tag, an dem er mit seinem neuen weißen Mantel nach Süden geritten war, um eine leere Burg zu bewachen, hatte er diese Erkenntnis beinahe nicht ertragen können. Er hätte sich den Mantel von den Schultern gerissen, wenn er gekonnt hätte, doch dazu war es zu spät. Vor den Augen des halben Reiches hatte er den Eid abgelegt, und der Dienst in der Königsgarde dauerte das ganze Leben.
    Qyburn schloss neben ihm auf. »Macht Euch die Hand zu schaffen?«
    »Eher ihr Fehlen.« Morgens war es am schwersten. In seinen Träumen war Jaime ein ganzer Mann, und jedes Mal bei Tagesanbruch lag er halbwach da und spürte, wie sich seine Finger bewegten. Es war nur ein Albtraum, flüsterte dann eine Stimme in seinem Kopf, die sich weigerte, die Wirklichkeit zu glauben. Nur ein Albtraum. Bis er die Augen aufschlug.

    »Ich habe gehört, Ihr hattet gestern Nacht Besuch«, sagte Qyburn. »Gewiss hat sie Euch Freude bereitet.«
    Jaime warf ihm einen kühlen Blick zu. »Sie hat nicht verraten, wer sie geschickt hat.«
    Der Maester lächelte bescheiden. »Das Fieber war so gut wie abgeklungen, und ich dachte, Ihr würdet Euch gern wieder ein bisschen in Übung bringen. Pia ist ein begabtes Mädchen, findet Ihr nicht? Und so … willig.«
    Das durfte man mit Fug und Recht behaupten. Sie war so flink durch die Tür herein- und aus den Kleidern herausgeschlüpft, dass Jaime immer noch zu träumen glaubte.
    Erst als die Frau unter seine Decke gekrochen war und seine gute Hand auf ihre Brust gelegt hatte, hatte er langsam Erregung verspürt. Sie war aber auch ein hübsches kleines Ding. »Ich war noch ein kleines Mädchen, als Ihr zu Lord Whents Turnier kamt und der König Euch den Mantel überreichte«, gestand sie. »Ihr habt so stattlich ausgesehen, ganz in Weiß, und alle haben gesagt, Ihr wärt ein so tapferer Ritter. Manchmal, wenn ich mit einem Mann zusammen bin, schließe ich die Augen und stelle mir vor, Ihr würdet auf mir liegen, dann spüre ich Eure glatte Haut und Eure goldenen Locken. Niemals hätte ich zu hoffen gewagt, eines Tages wirklich bei Euch zu liegen.«
    Danach war es ihm nicht leicht gefallen, sie fortzuschicken, doch Jaime hatte es trotzdem getan. Ich habe eine Frau, mahnte er sich. »Schickt Ihr jedem ein Mädchen, den Ihr zur Ader lasst?«, fragte er Qyburn.
    »Häufiger schickt Lord Vargo die Mädchen zu mir. Er lässt sie gern von mir untersuchen, ehe … Nun, lassen wir es dabei bewenden, dass er einmal leichtsinnig der Liebe gefrönt hat, und er wünscht keine Wiederholung. Aber seid beruhigt, Pia ist sehr gesund. Genauso wie Eure Jungfrau von Tarth.«
    Jaime sah ihn scharf an. »Brienne?«
    »Ja. Ein kräftiges Mädchen. Und ihre Jungfernschaft ist intakt. Zumindest war sie es gestern Nacht noch.« Qyburn kicherte.

    »Er hat sie zu Euch geschickt, um

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