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Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2)

Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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inzwischen gestorben, ging es ihr durch den Kopf. In jener Nacht im Wisperwald hatte Ned noch gelebt, eingesperrt in der Zelle unter Aegons Hohem Hügel, Bran und Rickon hatten sich sicher auf Winterfell befunden. Und Theon Graufreud hat an Robbs Seite gefochten und damit geprahlt, dass er beinahe die Klingen mit dem Königsmörder gekreuzt hätte. Wäre es nur so geschehen. Wenn Theon anstelle von Lord Karstarks Söhnen gefallen wäre, wie viel Böses hätte sich nicht zugetragen?
    Während sie das Schlachtfeld überquerten, bemerkte Catelyn Spuren des damaligen Gemetzels – einen Helm, der auf der Spitze lag und sich mit Regenwasser füllte, eine zersplitterte Lanze, die Knochen eines Pferdes. Über einigen der Gefallenen hatte man Steinhaufen aufgeschichtet, doch die Aasfresser hatte
das nicht abgehalten. Zwischen den Steinen leuchtete heller, bunter Stoff und glänzten Metallstücke. Einmal schaute sogar ein Gesicht zu ihr empor, in dem die Schädelknochen bereits durch das schwindende braune Fleisch drängten.
    Das veranlasste sie zu der Frage, wo Ned wohl zur Ruhe gekommen war. Die Schweigenden Schwestern hatten, eskortiert von Hallis Mollen und einer kleinen Ehrenwache, seine Gebeine nach Norden gebracht. Hatte Ned Winterfell je erreicht, um in der finsteren Gruft unter der Burg seinen Platz neben seinem Bruder Brandon einzunehmen? Oder war das Tor von Maidengraben zugeschlagen, ehe Hal und die Schwestern hatten passieren können?
    Fünfunddreißig Hundert Reiter schlängelten sich durch das Tal und durch das Herz des Wisperwaldes, dennoch hatte sich Catelyn Stark selten einsamer gefühlt. Jede Meile, die sie zurücklegten, entfernte sie weiter von Schnellwasser. Ob sie die Burg je wiedersehen würde? Oder war sie auf ewig für sie verloren wie so viel anderes auch?
    Fünf Tage später kamen ihnen plötzlich die Kundschafter entgegen und warnten, dass die Holzbrücke bei Schönmarkt von den steigenden Fluten unterspült worden war. Galbart Glauer und zwei seiner verwegeneren Männer hatten versucht, ihre Pferde bei der Widderfurt durch den aufgewühlten Blauen Arm schwimmen zu lassen. Zwei der Tiere waren dabei hinabgezogen worden und ertrunken, und so erging es auch einem der Reiter, während Glauer selbst sich an einen Felsbrocken klammern konnte, bis man ihn herauszog. »Dieser Fluss hat seit dem Frühjahr kein Hochwasser mehr geführt«, sagte Edmure. »Und wenn es weiter regnet, wird das Wasser noch höher ansteigen.«
    »Flussaufwärts gibt es eine Brücke, in der Nähe von Altsteinen«, erinnerte sich Catelyn, die dieses Land oft mit ihrem Vater durchquert hatte. »Sie ist älter und kleiner, aber wenn sie noch steht …«

    »Leider nicht mehr, Mylady«, sagte Galbart Glauer. »Sie wurde sogar vor der von Schönmarkt fortgerissen.«
    Robb sah Catelyn an. »Gibt es noch andere Brücken?«
    »Nein. Und die Furten dürften unpassierbar sein.« Sie kramte in ihrem Gedächtnis. »Wenn wir den Blauen Arm nicht überqueren können, müssen wir ihn umgehen, durch Siebenbächen und Hexensumpf.«
    »Da erwarten uns Sümpfe, schlechte oder überhaupt keine Straßen«, warnte Edmure. »Zwar werden wir langsam vorankommen, aber wir werden unser Ziel erreichen, denke ich.«
    »Lord Walder wird gewiss warten«, sagte Robb. »Lothar hat ihm von Schnellwasser einen Vogel geschickt, er weiß also, dass wir unterwegs sind.«
    »Ja, aber der Mann ist nachtragend und von Natur aus misstrauisch«, wandte Catelyn ein. »Diese Verzögerung könnte er als absichtliche Beleidigung auffassen.«
    »Sehr gut, dann werde ich ihn auch für unsere Verspätung um Verzeihung bitten. Einen armseligen König werde ich abgeben, der sich bei jedem zweiten Atemzug entschuldigt.« Robb verzog das Gesicht. »Ich hoffe nur, Bolton konnte den Trident überqueren, ehe der Regen begann. Der Königsweg führt geradewegs nach Norden, er wird schnell marschieren können. Selbst ohne Pferde sollte er die Zwillinge vor uns erreichen.«
    »Und wenn Ihr seine Männer mit Euren vereint und meinen Bruder verheiratet habt, wie geht es dann weiter?«, erkundigte sich Catelyn.
    »Nach Norden.« Robb kraulte Grauwind hinterm Ohr.
    »Über den Damm? Gegen Maidengraben?«
    Er schenkte ihr ein rätselhaftes Lächeln. »Das ist eine Möglichkeit«, sagte er, und sie hörte aus seinem Ton heraus, dass er nicht mehr preisgeben würde. Ein weiser König behält seine Pläne für sich, erinnerte sie sich.
    Altsteinen erreichten sie nach acht weiteren Regentagen, und

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