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Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2)

Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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bleiben. »Wer hat euch das erzählt?«

    »Jarman Bockwell. Er ist vor vierzehn Tagen zurückgekehrt. Seine Kundschafter behaupten, sie hätten dich mit eigenen Augen gesehen, wie du in der Wildlingskolonne geritten bist und einen Schaffellmantel getragen hast.« Noye beäugte ihn. »Wenigstens der letzte Teil ist wahr.«
    »Alles ist wahr«, gestand Jon. »Was den Bericht der Kundschafter betrifft.«
    »Sollte ich mir jetzt also ein Schwert greifen und dir den Bauch aufschlitzen?«
    »Nein. Ich habe auf Befehl gehandelt. Auf Qhorin Halbhands letzten Befehl. Noye, wo sind die Soldaten?«
    »Sie verteidigen die Mauer gegen deine Wildlingsfreunde. «
    »Ja, aber wo?«
    »Überall. Harma Hundekopf ist bei Waldwacht am Teich gesichtet worden, Rasselhemd bei Langhügel, der Weiner in der Nähe von Eismark. Überall entlang der Mauer … sie sind hier, sie sind dort, sie klettern beim Königintor hoch, sie hacken auf die Tore von Grauwacht ein, sie sammeln sich vor Ostwacht … aber sobald sie einen einzigen schwarzen Mantel sehen, sind sie verschwunden. Am nächsten Tag tauchen sie woanders wieder auf.«
    Jon unterdrückte ein Stöhnen. »Ablenkungsmanöver. Manke will uns möglichst weit auseinanderziehen, verstehst du nicht?« Und Bowen Marsch hat ihm den Gefallen getan. »Das Tor ist hier. Der Angriff findet hier statt.«
    Noye trat zu ihm. »Dein Bein ist voller Blut.«
    Jon blickte stumpf an sich herunter. Der Schmied hatte Recht. Die Wunde war abermals aufgebrochen. »Eine Pfeilwunde …«
    »Ein Wildlingspfeil.« Das war keine Frage. Noye hatte nur einen Arm, doch der war dafür muskelbepackt. Er schob ihn Jon unter die Schulter, um ihn zu stützen. »Du bist weiß wie Milch und brennst wie Feuer. Ich bringe dich zu Aemon.«
    »Dazu haben wir keine Zeit. Auf der Südseite der Mauer
sind Wildlinge, sie kommen von Königinkron her, um das Tor zu öffnen.«
    »Wie viele?« Noye trug Jon halb zur Tür hinaus.
    »Hundertzwanzig, und für Wildlinge sind sie gut bewaffnet. Bronzerüstungen, ein bisschen Stahl. Wie viele Männer sind noch hier?«
    »Etwas mehr als vierzig«, antwortete Donal Noye. »Die Verkrüppelten und Gebrechlichen, dazu ein paar grüne Jungen, die noch in der Ausbildung sind.«
    »Wenn Marsch unterwegs ist, wen hat er zum Kastellan ernannt? «
    Der Waffenschmied lachte. »Ser Wynton, die Götter mögen ihn uns erhalten. Der letzte Ritter in der Burg. Die Sache ist nur die, Feist scheint es vergessen zu haben, und niemand reißt sich darum, ihn daran zu erinnern. Ich fürchte, im Augenblick bin ich gewissermaßen der Kommandant. Der Gesundeste unter den Krüppeln.«
    Wenigstens das war eine gute Nachricht. Der einarmige Waffenschmied hatte einen starken Willen, war zäh und im Kriegshandwerk erfahren. Ser Wynton Feist dagegen … nun, einst war er ein guter Mann gewesen, darüber waren sich alle einig, doch er diente seit achtzig Jahren als Grenzer und hatte längst sowohl Kräfte als auch Verstand eingebüßt. Einmal war er beim Essen eingeschlafen und beinahe in einer Schüssel Erbsensuppe ertrunken.
    »Wo ist dein Wolf?«, fragte Noye, während sie den Hof überquerten.
    »Geist. Ich musste ihn zurücklassen, als wir über die Mauer geklettert sind. Ich habe gehofft, er würde den Weg hierher finden.«
    »Tut mir leid, Junge. Bisher ist er nicht aufgetaucht.« Sie humpelten zur Tür des Maesters in dem langen hölzernen Bergfried unter dem Rabenschlag. Der Waffenschmied trat mit dem Fuß dagegen. »Klydas!«
    Einen Moment später spähte ein gebeugter kleiner Mann
mit Hängeschultern in schwarzer Kleidung durch den Türspalt. Bei Jons Anblick riss er die kleinen geröteten Augen auf. »Bring den Jungen herein und leg ihn hin, ich hole den Maester. «
    Im Kamin brannte ein Feuer, die Luft war fast stickig. Die Wärme machte Jon schläfrig. Gleich nachdem Noye ihn auf den Rücken gelegt hatte, schloss er die Augen, weil sich alles um ihn drehte. Er hörte die Raben, die sich oben im Schlag krächzend beschwerten. »Schnee«, sagte einer der Vögel, »Schnee, Schnee, Schnee.« Das war Sams Werk, erinnerte sich Jon. Hatte Samwell Tarly es heil bis nach Hause geschafft, fragte er sich, oder nur die Vögel?
    Es dauerte nicht lange, bis Maester Aemon erschien. Er bewegte sich langsam, hielt sich mit der fleckigen Hand an Klydas’ Arm fest und ging mit vorsichtigen, schlurfenden Schritten. Um seinen Hals hing schwer die Kette, goldene und silberne Glieder funkelten zwischen Eisen, Blei, Zinn und anderen

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