Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2)

Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
Vom Netzwerk:
ihnen Flüche hinterher, und einer oder zwei warfen sogar Steine. Clegane ignorierte Geschosse und Worte gleichermaßen, und kurze Zeit später befanden sie sich im Dämmerlicht unter den Bäumen. Das Rauschen des Flusses blieb allmählich hinter ihnen zurück. »Die Fähre wird nicht vor morgen umkehren«, sagte er. »Und dieser Haufen wird von niemandem mehr papierne
Versprechungen annehmen. Wenn deine Freunde uns folgen wollen, müssen sie verdammt gute Schwimmer sein.«
    Arya sank in sich zusammen und schwieg. Valar morghulis, dachte sie verdrossen. Ser Ilyn, Ser Meryn, König Joffrey, Königin Cersei. Dunsen, Polliver, Raff der Liebling, Ser Gregor und der Kitzler. Und der Bluthund, der Bluthund, der Bluthund.
    Als der Regen aufhörte und die Wolkendecke aufbrach, zitterte und nieste sie so sehr, dass Clegane Halt machte und sogar versuchte, ein Feuer zu entfachen. Das Holz, das sie sammelten, war leider zu nass. Nichts davon war trocken genug, um sich anzünden zu lassen. Schließlich trat er das Holz angewidert zur Seite. »Bei den verdammten sieben Höllen«, fluchte er. »Ich hasse Feuer.«
    So saßen sie auf nassen Steinen unter einer Eiche und lauschten dem gemächlichen Tröpfeln des Wassers, das von den Blättern ablief, während sie ein kaltes Abendessen aus Zwieback, schimmeligem Käse und geräucherter Wurst zu sich nahmen. Der Bluthund schnitt das Fleisch mit seinem Dolch in Scheiben, und er kniff drohend die Augen zusammen, als er Arya dabei erwischte, wie sie das Messer anstarrte. »Denk nicht mal dran.«
    »Habe ich ja gar nicht«, log sie.
    Er schnaubte nur, um ihr zu zeigen, was er davon hielt, dennoch reichte er ihr eine dicke Scheibe Wurst. Arya knabberte daran und beobachtete ihn derweil unablässig. »Deine Schwester habe ich nie geschlagen«, sagte der Bluthund. »Aber dich werde ich verprügeln, wenn du mich dazu zwingst. Hör einfach auf, ständig darüber nachzudenken, wie du mich umbringen kannst. Das würde dir sowieso nicht weiterhelfen.«
    Darauf wusste sie keine Antwort. Sie nagte an ihrer Wurst und starrte ihn kalt an. Hart wie Stein, ging es ihr durch den Kopf.
    »Wenigstens schaust du mir ins Gesicht. Das muss ich dir hoch anrechnen, kleine Wölfin. Wie gefällt dir denn mein Antlitz? «

    »Überhaupt nicht. Es ist verbrannt und hässlich.«
    Clegane bot ihr mit der Spitze des Dolchs ein Stück Käse an. »Du bist nichts als eine kleine Närrin. Was würde es dir einbringen, wenn du wirklich entkämst? Dann würde dich nur jemand erwischen, der noch schlimmer ist als ich.«
    »Stimmt nicht «, widersprach sie. »Es gibt niemanden, der schlimmer ist.«
    »Du hast meinen Bruder noch nicht kennen gelernt. Gregor hat einmal einen Mann getötet, bloß weil er schnarchte. Einen von seinen eigenen Leuten.« Er grinste, wobei sich die verbrannte Seite seines Gesichts verzerrte und sich der Mund seltsam und schrecklich verzog. Auf dieser Seite hatte der Bluthund keine Lippen und nur den Stumpf eines Ohrs.
    »Ich kenne Euren Bruder.« Vielleicht war der Reitende Berg tatsächlich schlimmer, jetzt, wo Arya darüber nachdachte. »Ihn und Dunsen und Polliver und Raff den Liebling und den Kitzler. «
    Der Bluthund war überrascht. »Und wie ist Ned Starks kostbares kleines Töchterchen zu der Ehre gekommen, solche Leute kennen zu lernen? Gregor bringt seine Lieblingsratten niemals mit an den Hof.«
    »Ich kenne sie aus einem Dorf.« Sie aß den Käse und nahm sich einen Zwieback. »Aus dem Dorf am See, wo sie Gendry, mich und Heiße Pastete erwischt haben. Und Lommy Grünhand auch, aber Raff der Liebling hat ihn umgebracht, weil sein Bein verletzt war.«
    Cleganes Mund zuckte. »Euch erwischt? Mein Bruder hat dich erwischt ?« Darüber musste er bitter lachen, halb dröhnend und halb fauchend. »Gregor hatte keine Ahnung, wen er da in den Fingern hatte, wie? Sonst hätte er dich schreiend und um sich schlagend nach Königsmund zurückgebracht und Cersei in den Schoß geworfen. Oh, ist das köstlich, verflucht köstlich. Ganz gewiss erzähle ich ihm diese Geschichte, ehe ich ihm das Herz aus dem Leib schneide.«
    Es war nicht das erste Mal, dass er davon redete, den Berg
zu töten. »Aber er ist doch Euer Bruder«, wandte Arya misstrauisch ein.
    »Hast du nie einen Bruder gehabt, den du umbringen wolltest? « Er lachte erneut. »Oder vielleicht eine Schwester?« Offenbar las er etwas in ihrem Gesicht, denn er beugte sich vor. »Sansa. Stimmt’s? Die Wölfin will den hübschen Vogel töten.

Weitere Kostenlose Bücher