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Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2)

Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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klopfte ihm auf die Schulter. »Es tut uns allen leid.«
    Jon hatte Theon Graufreud nie gemocht, doch er war ihres Vaters Mündel gewesen. Erneut fuhr ihm ein stechender Schmerz durchs Bein, und er musste sich wieder hinlegen. »Irgendetwas stimmt an dieser Geschichte nicht«, entgegnete er. »Bei Königinkron habe ich einen Schattenwolf gesehen, einen grauen Schattenwolf … grau … und er kannte mich. « Wenn Bran tot war, konnte ein Teil von ihm dann in seinem Wolf fortleben wie Orell in seinem Adler?
    »Trink das.« Grenn hielt ihm einen Becher an die Lippen. Jon trank. Sein Kopf füllte sich mit Wölfen und Adlern und dem Lachen seiner Brüder. Die Gesichter derer, die um ihn herumstanden, verschwammen und verschwanden. Sie können nicht tot sein. Niemals würde Theon so etwas tun. Und Winterfell … grauer Granit, Eiche und Eisen, Krähen, die um die Türme kreisen, Dampf, der von den heißen Quellen im Götterhain aufsteigt, die Steinkönige auf ihren Thronen … Wie konnte Winterfell zerstört sein?

    Die Träume holten ihn zu sich, und plötzlich war er wieder zu Hause und planschte in den heißen Tümpeln neben einem riesigen weißen Wehrholzbaum, der das Gesicht seines Vaters trug. Ygritte war bei ihm, lachte ihn aus, legte ihre Felle eines nach dem anderen ab, bis sie so nackt war wie an ihrem Namenstag, und wollte ihn küssen, doch er wehrte sich, denn unter den Augen seines Vaters war ihm dies unmöglich. Er war das Blut von Winterfell, ein Mann der Nachtwache. Ich werde keinen Bastard zeugen, erklärte er ihr. Niemals. Niemals. »Du weißt gar nichts, Jon Schnee«, flüsterte sie, und ihre Haut löste sich im heißen Wasser auf, das Fleisch schälte sich von den Knochen, bis nur noch Schädel und Skelett blieben. Dickflüssig und rot brodelte der Tümpel.

CATELYN
    Der Grüne Arm war zu hören, lange bevor sie ihn zu Gesicht bekamen, ein endloses Grollen wie das Knurren eines großen Tieres. Der Fluss strömte brodelnd dahin und hatte im Vergleich zum vergangenen Jahr, als Robb hier sein Heer geteilt und gelobt hatte, zum Preis für die Überquerung eine Frey zu heiraten, noch einmal die Hälfte an Breite gewonnen. Damals hat er Lord Walder und seine Brücke gebraucht, und jetzt braucht er sie noch dringender. Catelyns Herz war von bösen Ahnungen erfüllt, als sie das vorbeiziehende trüb grüne Wasser betrachtete. Es gibt keine Furt hier, hinüberschwimmen ist unmöglich, und es dauert vielleicht einen ganzen Mond, bis das Wasser wieder fällt.
    Als sie sich den Zwillingen näherten, setzte Robb seine Krone auf und rief Catelyn und Edmure an seine Seite. Ser Raynald Westerling trug sein Banner, den Schattenwolf der Starks auf eisweißem Grund.
    Die Torhaustürme ragten wie Geister aus dem Regen auf, dunstig graue Erscheinungen, die immer festere Gestalt annahmen, je näher sie heranritten. Die Festung der Freys bestand nicht aus einer Burg, sondern aus zweien – Spiegelbilder aus nassem Stein auf beiden Seiten des Wassers, die durch eine große Bogenbrücke verbunden waren. In ihrer Mitte erhob sich der Wasserturm, unter dem der Fluss rasch hindurchfloss. An den Ufern hatte man Kanäle ausgehoben, die die Burggräben bildeten und so jede der Zwillingsburgen zu einer Insel machten. Die Überschwemmung hatte die Gräben in flache Seen verwandelt.
    Auf der anderen Seite des reißenden Wassers konnte Catelyn
mehrere tausend Mann sehen, die um die östliche Burg herum lagerten und deren Banner wie ertrunkene Katzen schlaff von den Lanzen vor ihren Zelten hingen. Der Regen machte es unmöglich, Farben oder Formen zu erkennen. Die meisten waren grau, schien es ihr, obwohl unter einem solchen Himmel die ganze Welt grau erschien.
    »Sei vorsichtig, Robb«, warnte sie ihren Sohn. »Lord Walder hat eine dünne Haut und eine scharfe Zunge, und manche seiner Söhne sind zweifelsohne nach ihrem Vater geraten. Du darfst dich nicht provozieren lassen.«
    »Ich kenne die Freys, Mutter. Und ich weiß auch, wie übel ich ihnen mitgespielt habe und wie sehr ich sie brauche. Ich werde so liebenswürdig sein wie ein Septon.«
    Catelyn rutschte unbehaglich in ihrem Sattel hin und her. »Falls man uns bei unserer Ankunft Erfrischungen anbietet, lehne auf keinen Fall ab. Nimm, was angeboten wird, und iss und trink, so dass alle es sehen können. Falls nichts gereicht wird, so bitte um Brot und Käse und einen Becher Wein.«
    »Ich bin eher nass als hungrig …«
    »Robb, hör mir zu. Nachdem du sein Brot und sein Salz

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