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Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2)

Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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aufschlagen, bringen wir ihnen genug Wein und Bier, damit sie auf die Gesundheit von Lord Edmure und seiner
Braut trinken können. Wir haben drüben drei große Festzelte aufgestellt, um Euren Leuten Schutz vor dem Regen zu bieten.«
    »Euer Hoher Urgroßvater ist zu freundlich. Meine Männer werden dankbar sein. Sie haben einen langen nassen Ritt hinter sich.«
    Edmure Tully drängte sein Pferd vor. »Wann werde ich meine Verlobte kennen lernen?«
    »Sie erwartet Euch in der Burg«, versprach Edwyn Frey. »Ihr werdet ihr verzeihen, wenn sie ein wenig scheu wirkt, das weiß ich. Das arme Mädchen konnte sich kaum mehr gedulden. Doch vielleicht sollten wir dieses Gespräch irgendwo fortsetzen, wo wir vor dem Regen geschützt sind?«
    »Gewiss.« Ser Ryman stieg auf und zog Petyr Pickel hinter sich auf den Pferderücken. »Wenn Ihr mir bitte folgen würdet, mein Großvater erwartet Euch.« Er wendete den Zelter in Richtung der Zwillinge.
    Edmure gesellte sich zu Catelyn. »Der Späte Lord Frey hätte uns auch persönlich willkommen heißen können«, beschwerte er sich. »Ich bin sein Lehnsherr und sein zukünftiger Schwiegersohn, und Robb ist sein König.«
    »Wenn du erst einmal einundneunzig bist, Bruder, bist du vermutlich auch nicht mehr sehr erpicht darauf, im Regen herumzureiten. « Dennoch überlegte sie, ob das die ganze Wahrheit war. Für gewöhnlich ließ sich Lord Walder in einer überdachten Sänfte tragen, die ihn vor dem Regen geschützt hätte. Eine absichtliche Beleidigung? Falls dem so war, würde es nur die erste von vielen weiteren sein.
    Am Torhaus gab es neues Ungemach. Grauwind sträubte sich mitten auf der Zugbrücke weiterzugehen, schüttelte sich den Regen aus dem Fell und heulte das Fallgitter an. Robb pfiff ihn ungeduldig zu sich. »Grauwind. Was ist denn? Grauwind, hierher.« Aber der Schattenwolf fletschte nur die Zähne. Er mag diesen Ort nicht, dachte Catelyn. Robb musste sich vor den Wolf hocken und ihm gut zureden, ehe sich das Tier
dazu bewegen ließ, unter dem Fallgitter hindurchzugehen. Inzwischen waren der Lahme Lothar und Walder Strom dazugekommen. »Es ist nur der Lärm des Wassers, vor dem er sich fürchtet«, sagte Strom. »Tiere halten sich von überfluteten Flüssen lieber fern.«
    »Ein trockener Zwinger und eine Hammelkeule, dann wird er sich schon beruhigen«, ergänzte Lothar fröhlich. »Soll ich unseren Hundemeister rufen?«
    »Er ist ein Schattenwolf, kein Hund«, erwiderte Robb, »und Menschen, denen er nicht vertraut, kann er leicht gefährlich werden. Ser Raynald, bleibt bei ihm. Ich möchte ihn in dieser Laune nicht mit in Lord Walders Halle nehmen.«
    Geschickt gelöst, entschied Catelyn. Robb verbirgt auch den Westerling vor Lord Walders Augen.
    Die Gicht und die brüchigen Knochen hatten dem alten Walder Frey schwer zugesetzt. Er erwartete sie auf seinem hohen Sitz, auf Kissen gestützt und mit einer Hermelinrobe zugedeckt. Sein Stuhl bestand aus schwarzer Eiche, die Lehne war wie zwei Türme gestaltet, die durch eine gewölbte Brücke verbunden waren. In dem schweren Sessel wirkte der alte Mann wie ein groteskes Kind. Lord Walder hatte etwas von einem Geier an sich, aber noch mehr von einem Wiesel. Sein kahler, von Altersflecken übersäter Kopf ragte zwischen schmalen Schultern auf und saß auf einem langen, rosafarbenen Hals. Locker hing die Haut unter dem fliehenden Kinn, die Augen tränten und waren trüb, dabei bewegte der Lord in unaufhörlichen Saugbewegungen den zahnlosen Mund wie ein Kind an der Mutterbrust.
    Die achte Lady Frey stand neben Lord Walders hohem Sitz. Zu seinen Füßen saß eine jüngere Ausgabe seiner selbst, ein gebeugter dünner Mann von fünfzig Jahren, dessen kostbares Gewand aus blauer Wolle und grauem Satin seltsamerweise von einer Krone und einem Kragen mit kleinen Messingglöckchen ergänzt wurden. Die Ähnlichkeit zwischen ihm und seinem Lord war bemerkenswert, wenn man von den Augen
absah, denn Lord Freys waren klein, dunkel und voller Misstrauen, die des anderen dagegen groß, freundlich und leer. Catelyn erinnerte sich, dass einer von Lord Walders Brut vor Jahren einen schwachsinnigen Sohn gezeugt hatte. Während ihrer früheren Besuche hatte der Lord vom Kreuzweg stets darauf geachtet, ihn zu verbergen. Hat er schon immer eine Narrenkrone getragen, oder soll Robb dadurch verspottet werden? Diese Frage wagte sie sich nicht zu stellen.
    Freys Söhne, Töchter, Kinder, Enkel sowie deren Gemahle, Ehefrauen und Diener

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