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Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1)

Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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Ehre eines Tanzes erweisen?«
    Sie warf ihm einen vernichtenden Blick zu. »Damit du mit deinem Stumpf an mir herumstocherst? Nein. Aber du darfst mir meinen Weinbecher nachfüllen. Wenn du glaubst, dass dir das gelingt, ohne etwas zu verschütten.«
    »Einem Krüppel wie mir? Unwahrscheinlich.« Er ging davon und drehte eine weitere Runde um den Saal. Sie musste sich selbst nachschenken.
    Cersei wies Maes Tyrell ebenfalls ab, später dann auch Lancel. Den anderen entging dies nicht, und danach trat niemand mehr an sie heran. Unsere tüchtigen Freunde und treuen Lords. Nicht einmal den Westmännern, den geschworenen Schwertern und Gefolgsleuten ihres Vaters, konnte sie vertrauen. Nicht wenn der eigene Onkel mit dem Feind gemeinsame Sache machte …
    Margaery tanzte mit ihrer Base Alla, Megga mit Ser Tallad dem Stattlichen. Die andere Base, Elinor, trank einen Becher Wein mit dem hübschen jungen Bastard von Driftmark, Auran Wasser. Es war nicht das erste Mal, dass Wasser der Königin auffiel, ein schlanker junger Mann mit graugrünen Augen und langem, silbergoldenem Haar. Als sie ihn zum ersten Mal gesehen hatte, hatte sie einen halben Herzschlag lang fast geglaubt,
Rhaegar Targaryen sei aus der Asche wiederauferstanden. Das liegt an seinem Haar, sagte sie sich. Er sieht nicht halb so gut aus wie Rhaegar. Sein Gesicht ist zu schmal, und er hat eine Kinnspalte. Die Velaryons stammten allerdings aus einem alten valyrischen Geschlecht, und manche hatten das gleiche silbrige Haar wie die alten Drachenkönige.
    Tommen kehrte zu seinem Platz zurück und knabberte an einem Apfelküchlein. Der Stuhl ihres Onkels war leer. Die Königin entdeckte ihn endlich in einer Ecke, wo er in ein Gespräch mit Maes Tyrells Sohn Garlan vertieft war. Was haben die beiden zu besprechen? In der Weite mochte Ser Garlan als Kavalier gelten, doch sie vertraute ihm nicht mehr als Margaery oder Loras. Sie hatte die Goldmünze, die Qyburn unter dem Nachttopf des Kerkermeisters gefunden hatte, nicht vergessen. Eine goldene Hand aus Rosengarten. Und Margaery lässt mich bespitzeln. Als Senelle zu ihr kam und Wein nachschenkte, musste Cersei sich beherrschen, um sie nicht an der Gurgel zu packen und zu würgen. Erdreiste dich ja nicht, mich anzulächeln, du verräterisches kleines Miststück. Bevor ich mit dir fertig bin, wirst du um Erbarmen flehen.
    »Ich denke, Ihre Gnaden hatte genug Wein für heute Abend«, hörte sie ihren Bruder Jaime sagen.
    Nein, dachte die Königin. Aller Wein der Welt würde nicht genügen, um mich durch diese Hochzeit zu bringen. Sie erhob sich so schnell, dass sie beinahe gestürzt wäre. Jaime packte sie am Arm und stützte sie. Sie befreite sich aus seinem Griff und klatschte in die Hände. Die Musik brach ab, die Stimmen verstummten. » Lords und Ladys«, rief Cersei laut, »wenn Ihr so gut sein möchtet, mich nach draußen zu begleiten, so werden wir eine Kerze entzünden, um die Vereinigung von Rosengarten und Casterlystein und damit ein neues Zeitalter des Friedens und des Überflusses für unsere Sieben Königslande zu feiern.«
    Dunkel und verlassen stand der Turm der Hand da, und wo einst Eichentüren und Fensterläden gewesen waren, klafften
nun Löcher. Doch noch als Ruine ragte er massiv über dem äußeren Burghof auf. Während die Hochzeitsgäste aus dem Kleinen Saal kamen, gingen sie durch seinen Schatten. Als Cersei aufblickte, sah sie die Zinnen des Turms am Jägermond nagen, und einen Augenblick lang fragte sie sich, wie viele Hände von wie vielen Königen dort während der vergangenen drei Jahrhunderte ihre Wohnstatt gehabt hatten.
    Hundert Schritte vor dem Turm holte sie tief Luft, damit die Welt aufhörte, sich um sie zu drehen. »Lord Hallyn! Beginnt!«
    Hallyn, der Pyromantiker, sagte » Hmmmmmm« und winkte mit der Fackel, die er hielt, woraufhin die Bogenschützen auf den Mauern ihre Bögen spannten und ein Dutzend Brandpfeile durch die offenen Fenster schossen.
    Der Turm ging mit einem Wuuusch in Flammen auf. Binnen eines halben Herzschlags erwachte Licht in seinem Innern zum Leben, rot, gelb, orange … und grün, ein unheilvolles dunkles Grün, die Farbe von Galle und Jade und Pyromantikerpisse. »Die Substanz«, so bezeichneten die Alchimisten es, das gemeine Volk jedoch nannte es Seefeuer. Fünfzig Töpfe hatte man im Turm der Hand platziert, dazu Balken und Fässer mit Pech, und den größten Teil der weltlichen Besitztümer eines Zwergs namens Tyrion Lennister.
    Die Königin spürte die

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