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Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1)

Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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Partien
gegen ihn. Trystan störte das anscheinend wenig. Die beiden Kinder hätten unterschiedlicher nicht sein können, er mit seiner Olivenhaut und dem glatten schwarzen Haar, sie blass wie Milch und mit einem Schopf wallender goldener Locken; hell und dunkel, wie Königin Cersei und König Robert. Er betete, dass Myrcella an ihrem dornischen Knaben mehr Freude finden würde als ihre Mutter an ihrem Sturmlord.
    Sie allein zu lassen bereitete ihm Unbehagen, obwohl sie in der Burg eigentlich sicher sein müsste. Es gab nur zwei Türen, die in Myrcellas Gemächer im Sonnenturm führten, und Ser Arys hatte vor jeder zwei Männer aufgestellt; Rotröcke der Lennisters, Männer, die mit ihm aus Königsmund gekommen waren, kampferprobt, zäh und treu bis zum Äußersten. Myrcella hatte außerdem ihre Zofen und Septa Eglantine bei sich, und Prinz Trystan wurde von seiner persönlichen Leibwache Ser Vasko vom Grünblut beschützt. Niemand wird sie behelligen, redete er sich ein, und in vierzehn Tagen sind wir abgereist und in Sicherheit.
    Das hatte Fürst Doran versprochen. Obwohl es Arys schockiert hatte, wie alt und gebrechlich der Fürst von Dorne wirkte, zweifelte er nicht an dessen Wort. »Es tut mir leid, dass ich Euch bislang nicht empfangen und Prinzessin Myrcella kennen lernen konnte«, hatte Martell gesagt, nachdem Arys in sein Solar vorgelassen worden war, »aber ich hoffe, meine Tochter Arianne hat Euch hier in Dorne herzlichst empfangen, Ser.«
    »Das hat sie, mein Fürst«, hatte er geantwortet und gebetet, dass er sich nicht durch Erröten verraten würde.
    »Unser Land ist rau und arm, und doch hat es seine Schönheiten. Es betrübt mich, dass Ihr bisher außer Sonnspeer nichts von Dorne gesehen habt, allerdings fürchte ich, außerhalb dieser Mauern wäre es weder für Euch noch für die Prinzessin sicher. Wir Dornischen sind ein heißblütiges Volk, das rasch in Zorn gerät und nur langsam verzeiht. Es würde mein Herz erfreuen, wenn ich Euch versichern könnte, dass nur die Sandschlangen
allein den Krieg wollen, aber ich werde Euch keine Lügen auftischen, Ser. Ihr habt das gemeine Volk in den Straßen gehört, es verlangt lauthals, ich solle zu den Speeren rufen. Die Hälfte meiner Lords stimmt mit ihm überein, fürchte ich.«
    »Und Ihr, mein Fürst?«, hatte der Ritter zu fragen gewagt.
    »Meine Mutter hat mich vor langer Zeit gelehrt, dass nur Verrückte Kriege führen, die sie nicht gewinnen können.« Falls die Unverblümtheit der Frage Fürst Doran beleidigt hatte, verbarg er es gut. »Dennoch ist dieser Frieden zerbrechlich … so zerbrechlich wie Eure Prinzessin.«
    »Nur ein Ungeheuer könnte einem kleinen Mädchen etwas zuleide tun.«
    »Meine Schwester Elia hatte ebenfalls ein kleines Mädchen. Ihr Name war Rhaenys. Sie war auch eine Prinzessin.« Der Fürst seufzte. »Diejenigen, die Prinzessin Myrcella ein Messer in den Leib rammen wollen, hegen keinen Groll gegen sie, nicht mehr, als Ser Amory Lorch gegen Rhaenys gehegt hat, als er sie umbrachte - falls tatsächlich er es war. Sie wollen mich lediglich zum Handeln zwingen. Denn wenn Myrcella in Dorne ermordet würde, solange sie unter meinem Schutz steht, wer würde meinen Beteuerungen, dass ich damit nichts zu tun habe, dann noch Glauben schenken?«
    »Niemand wird Myrcella ein Leid zufügen, solange ich lebe.«
    »Ein edles Gelübde«, sagte Doran Martell und lächelte schwach, »doch Ihr seid nur ein Mann, Ser. Ich hatte gehofft, meine halsstarrigen Nichten in Gewahrsam zu nehmen würde die Wogen ein wenig glätten, aber wir haben die Schaben nur zurück unter die Binsen getrieben. Jede Nacht höre ich sie flüstern und ihre Klingen wetzen.«
    Er hat Angst, begriff Ser Arys in diesem Moment. Sogar seine Hand zittert. Der Fürst von Dorne fürchtet sich. Ihm fehlten die Worte.
    »Ich muss mich entschuldigen, Ser«, sagte Fürst Doran. »Ich
bin gebrechlich und schwach, und manchmal … Sonnspeer, mit seinem Lärm und Schmutz und Gestank ermüdet mich. Sobald es die Pflicht erlaubt, beabsichtige ich zu den Wassergärten zurückzukehren. Und dann nehme ich Prinzessin Myrcella mit.« Ehe der Ritter protestieren konnte, hob der Fürst die Hand, deren Fingergelenke rot und geschwollen waren. »Ihr werdet mich begleiten. Und ihre Septa, ihre Zofen und ihre Wachen. Die Mauern von Sonnspeer sind stark, aber unter ihnen liegt die Schattenstadt. Selbst innerhalb der Burg kommen und gehen jeden Tag Hunderte von Menschen. Die Gärten sind meine

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