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Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1)

Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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Ritter, der je gelebt hat, habt Ihr gesagt, und er nahm seine Königin ins Bett und hat ihr ein Kind gemacht.«
    »Das glaube ich nicht«, sagte er empört. »Die Geschichte von Prinz Aemons Verrat mit Königin Naerys war eben nur eine Geschichte, eine Lüge, die sein Bruder verbreitete, als er seinen rechtmäßigen Sohn zugunsten seines Bastards beiseitedrängen wollte. Aegon wurde nicht ohne Grund der Unwerte genannt.« Er fand seinen Schwertgurt und legte ihn sich um die Hüfte. Obwohl es über dem dornischen Seidengewand sonderbar aussah, erinnerte ihn das vertraute Gewicht von Langschwert und Dolch daran, wer und was er war. »Ich werde nicht zulassen, dass man sich meiner als Ser Arys der Unwerte erinnert«, verkündete er. »Ich werde meinen Mantel nicht beflecken.«
    »Ja«, sagte sie. »Diesen hübschen weißen Mantel. Ihr vergesst, mein Großonkel trug den gleichen Mantel. Er starb, als ich noch klein war, aber ich erinnere mich noch an ihn. Groß wie ein Turm war er, und er hat mich gekitzelt, bis ich vor Lachen keine Luft mehr bekam.«
    »Ich hatte nie die Ehre, Prinz Lewyn kennen zu lernen«, sagte Arys, »aber alle stimmen darin überein, dass er ein großer Ritter war.«
    »Ein großer Ritter mit einer Mätresse. Heute ist sie eine alte Frau, in ihrer Jugend jedoch war sie eine außergewöhnliche Schönheit, sagen die Männer.«
    Prinz Lewyn? Diese Geschichte hatte Ser Arys nie gehört. Sie schockierte ihn. Terenz Toyns Verrat und die Betrügereien von Lucamor dem Lüsternen ließen sich im Weißen Buch nachlesen, doch auf Prinz Lewyns Seite gab es keinen Hinweis auf eine Frau.
    »Mein Onkel hat immer gesagt, es sei das Schwert in der
Hand eines Mannes, das seinen Wert bestimmt, nicht das zwischen seinen Beinen«, fuhr sie fort, »erspart mir also all Euer frommes Gerede von befleckten Mänteln. Es ist nicht unsere Liebe, die Euch entehrt hat, es sind die Ungeheuer, denen Ihr gedient, und die Untiere, die Ihr Brüder genannt habt.«
    Dieser Stich ging durch bis auf den Knochen. »Robert war kein Ungeheuer.«
    »Er hat den Thron über die Leichen von Kindern bestiegen«, sagte sie, »obwohl ich eingestehen will, dass er kein Joffrey war.«
    Joffrey. Er war ein hübscher Knabe gewesen, groß und stark für sein Alter, aber mehr Gutes ließ sich über ihn nicht sagen. Noch immer schämte sich Ser Arys, wenn er daran dachte, wie oft er dieses arme Stark-Mädchen auf Befehl des Jungen geschlagen hatte. Als Tyrion ihn ausgewählt hatte, Myrcella nach Dorne zu begleiten, hatte er dem Krieger zum Dank eine Kerze angezündet. »Joffrey ist tot, vom Gnom vergiftet.« Er hätte dem Zwerg eine solche Untat niemals zugetraut. »Jetzt ist Tommen König, und er ist nicht sein Bruder.«
    »Und auch nicht seine Schwester.«
    Das stimmte. Tommen war ein gutherziger kleiner Mann, der stets sein Bestes versuchte, doch als Ser Arys ihn das letzte Mal gesehen hatte, hatte er auf dem Kai gestanden und geweint. Myrcella hatte nicht eine einzige Träne vergossen, obwohl sie diejenige gewesen war, die Heim und Herd verließ, um mit ihrer Jungfräulichkeit ein Bündnis zu besiegeln. In Wahrheit war die Prinzessin tapferer als ihr Bruder, schlauer und selbstsicherer. Ihr Verstand arbeitete schneller, ihr Benehmen war gewandter. Nichts schüchterte sie ein, nicht einmal Joffrey. Die Frauen sind die eigentlich Starken. Er dachte nicht nur an Myrcella, sondern auch an ihre Mutter und an seine eigene, an die Dornenkönigin und an die hübschen, tödlichen Sandschlangen der Roten Viper. Und an Prinzessin Arianne Martell, vor allem an sie. »Ich will Euch nicht widersprechen.« Seine Stimme war belegt.

    »Ihr wollt nicht? Ihr könnt nicht! Myrcella ist besser zum Herrschen geeignet …«
    »Ein Sohn kommt vor einer Tochter.«
    » Warum? Welcher Gott hat das so eingerichtet? Ich bin die Erbin meines Vaters. Sollte ich mein Recht zugunsten meiner Brüder aufgeben?«
    »Ihr verdreht mir die Worte im Mund. Ich habe nicht gesagt, dass … In Dorne ist es anders. Die Sieben Königslande hatten nie eine Regierende Königin.«
    »Der erste Viserys verfügte, dass ihm seine Tochter Rhaenyra auf den Thron nachfolgen sollte, wollt Ihr das leugnen? Doch als der König im Sterben lag, entschied der Lord Kommandant seiner Königsgarde, dass dem nicht so sein sollte.«
    Ser Kriston Kraut. Kriston der Königsmacher hatte Bruder gegen Schwester ausgespielt und dabei die Königsgarde gespalten, wodurch es zu jenem fürchterlichen Krieg gekommen war,

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