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Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1)

Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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Liebende, ein Fleisch, so nahe, wie zwei sich nur sein können. Unsere Kleider machen uns zu anderen Menschen. Ich wäre lieber aus Fleisch und Blut als aus Seide und Juwelen, und Ihr … Ihr seid nicht Euer weißer Mantel, Ser.«
    »Doch«, erwiderte Ser Arys. »Ich bin mein Mantel. Und dies muss enden, um Euret- und um meinetwillen. Wenn wir entdeckt werden …«

    »Die Männer werden Euch glücklich preisen.«
    »Die Männer werden mich einen Eidbrecher nennen. Wenn nun jemand zu Eurem Vater geht und ihm erzählt, wie ich Euch entehrt habe?«
    »Mein Vater mag vieles sein, aber niemand hat je behauptet, er sei ein Narr. Der Bastard von Göttergnad hat mir die Unschuld genommen, als wir beide vierzehn waren. Wisst Ihr, was mein Vater getan hat, als er davon erfuhr?« Sie nahm die Bettdecke in die Faust und zog sie bis zum Kinn, um ihre Blöße zu verbergen. »Nichts. Mein Vater ist sehr gut darin, nichts zu tun. Er nennt es Nachdenken . Sagt mir die Wahrheit, Ser, ist es meine Unehre, die Euch Sorgen macht, oder Eure eigene?«
    »Beides.« Der Vorwurf traf ihn. »Deshalb muss dies unser letztes Treffen sein.«
    »Das habt Ihr früher schon gesagt.«
    Ja, und ich habe es auch so gemeint. Nur bin ich schwach, sonst wäre ich jetzt nicht hier. Das konnte er ihr nicht sagen; sie gehörte zu jener Sorte Frau, die Schwäche verachtete, so viel spürte er. Sie trägt mehr von ihrem Onkel als von ihrem Vater in sich. Er wandte sich ab und fand sein gestreiftes Seidenuntergewand auf einem Stuhl. Sie hatte den Stoff bis zum Nabel eingerissen, als sie es ihm vom Leib gezerrt hatte. »Das ist ruiniert«, klagte er. »Wie kann ich das noch tragen?«
    »Mit der Vorderseite nach hinten«, schlug sie vor. »Wenn Ihr Eure Robe angelegt habt, wird niemand den Riss sehen. Vielleicht kann es Eure kleine Prinzessin für Euch nähen. Oder soll ich Euch ein neues in die Wassergärten schicken?«
    »Schickt mir keine Geschenke.« Das würde nur Aufmerksamkeit erregen. Er schüttelte das Untergewand aus und zog es verkehrt herum über den Kopf. Die Seide fühlte sich kühl auf der Haut an, obwohl sie an den Kratzern am Rücken klebte. Immerhin konnte er so zum Palast zurückkehren. »Es muss ein Ende haben mit dieser … dieser …«
    »Ist das ritterlich, Ser? Ihr kränkt mich. Allmählich fange ich an zu denken, all Eure Worte von Liebe waren Lügen.«

    Euch könnte ich niemals anlügen. Ser Arys war, als habe man ihm eine Ohrfeige versetzt. »Warum sollte ich meine Ehre aufgegeben haben, wenn nicht aus Liebe? Wenn ich bei Euch bin, dann … dann kann ich kaum denken. Ihr seid alles, wovon ich je geträumt habe, aber …«
    »Worte sind Wind. Wenn Ihr mich liebt, verlasst mich nicht.«
    »Ich habe ein Gelübde abgelegt …«
    »… nicht zu heiraten und keine Kinder zu zeugen. Nun, ich habe meinen Mondtee getrunken, und Ihr wisst, ich kann Euch niemals heiraten.« Sie lächelte. »Obwohl ich mich überreden lassen könnte, Euch zu meinem Liebhaber zu nehmen.«
    »Jetzt verspottet Ihr mich.«
    »Ein wenig vielleicht. Glaubt Ihr, Ihr seid der einzige Ritter der Königsgarde, der je eine Frau geliebt hat?«
    »Es gab stets Männer, denen es leichter gefallen ist, ein Gelübde abzulegen, als es einzuhalten«, räumte er ein. Ser Boros Blount war in der Seidenstraße kein Unbekannter, und Ser Preston Grünfeld pflegte regelmäßig das Haus eines bestimmten Tuchhändlers aufzusuchen, wenn dieser nicht daheim war, doch Arys würde seine Geschworenen Brüder nicht beschämen, indem er über ihre Schwächen redete. »Ser Terenz Toyn wurde mit der Mätresse seines Königs im Bett gefunden«, sagte er stattdessen. »Es sei Liebe, schwor er, und doch kostete es ihn und sie das Leben und führte zum Untergang seines Hauses und zum Tod des edelsten Ritters, der je gelebt hat.«
    »Ja, und was ist mit Lucamor dem Lüsternen, mit seinen drei Frauen und sechzehn Kindern? Dieses Lied bringt mich immer zum Lachen.«
    »Die Wahrheit ist nicht so lustig. Solange er lebte, hat ihn niemand Lucamor den Lüsternen genannt. Sein Name war Ser Lucamor Kraft, und sein ganzes Leben bestand aus einer Lüge. Als seine Falschheit entdeckt wurde, kastrierten seine Geschworenen Brüder ihn, und der Alte König schickte ihn
zur Mauer. Die sechzehn Kinder blieben weinend zurück. Er war kein wahrer Ritter, nicht mehr als Terenz Toyn …«
    »Und der Drachenritter?« Sie warf die Decke zur Seite und schwang die Füße über die Bettkante auf den Boden. »Der edelste

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