Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1)

Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
Vom Netzwerk:
Anwesenheit hat sie ermutigt. Benimmt sich eine Frau wie eine Marketenderin, kann sie sich nicht beschweren, wenn sie wie eine behandelt wird. Ein Kriegsheer ist kein Ort für eine Jungfrau. Wenn Euch Eure Tugend oder die Ehre Eures Hauses auch nur ein wenig wert ist, werdet Ihr diese Rüstung ablegen, heimkehren und Euren Vater anflehen, einen Gemahl für Euch zu finden.«
    »Ich bin gekommen, um zu kämpfen«, beharrte sie. »Um ein Ritter zu sein.«
    »Die Götter haben Männer für den Kampf geschaffen und Frauen, um Kinder zu gebären«, erwiderte Randyll Tarly. »Der Krieg einer Frau findet im Kindbett statt.«
    Jemand kam die Kellertreppe herunter. Brienne schob ihren Wein zur Seite, als ein zerlumpter, knochiger Mann mit scharfen Gesichtszügen und schmutzigem braunen Haar in die Gans hinunterstieg. Er warf den Seeleuten aus Tyrosh einen kurzen und Brienne einen längeren Blick zu, dann ging er zu der Planke. »Wein«, sagte er, »und zwar nicht den mit der Pferdepisse drin, bitte schön.«
    Die Frau sah Brienne an und nickte.
    »Ich spendiere Euch den Wein«, rief sie, »wenn Ihr auf ein Wort Zeit für mich habt.«
    Der Mann wandte sich ihr mit misstrauischem Blick zu. »Ein
Wort? Ich kenne eine ganze Menge Wörter.« Er setzte sich ihr gegenüber auf einen Schemel. »Sagt mir, welches M’lady hören möchte, und der Flinke Dick wird es sagen.«
    »Ich habe gehört, Ihr hättet einen Narren zum Narren gehalten.«
    Der zerlumpte Mann nippte am Wein und dachte nach. »Könnte schon sein. Oder auch nicht.« Er trug ein ausgeblichenes, zerschlissenes Wams, von dem man das Abzeichen irgendeines Lords abgerissen hatte. »Wer will das wissen?«
    »König Robert.« Sie legte einen Silberhirschen auf das Fass zwischen ihnen. Auf der einen Seite prangte Roberts Kopf, auf der anderen der Hirsch.
    »Tatsächlich?« Der Mann nahm die Münze, ließ sie kreiseln und lächelte. »Ich schau einem König gern beim Tanzen zu, hey-nonny hey-nonny hey-nonny-ho. Könnte sein, dass ich Euren Narren gesehen habe.«
    »War ein Mädchen bei ihm?«
    »Zwei Mädchen«, antwortete er ohne Zögern.
    » Zwei Mädchen?« Könnte das andere Arya gewesen sein?
    »Also«, sagte der Mann, »ich habe die beiden Süßen nicht zu Gesicht bekommen, aber er wollte Überfahrt für drei.«
    »Überfahrt wohin?«
    »Zur anderen Seite des Meeres, wenn ich mich recht erinnere.«
    »Entsinnt Ihr Euch, wie er ausgesehen hat?«
    »Wie ein Narr.« Er schnappte sich die kreiselnde Münze vom Tisch, als sie langsamer wurde, und ließ sie verschwinden. »Wie ein verängstigter Narr.«
    »Weshalb verängstigt?«
    Er zuckte die Achseln. »Hat er nicht gesagt, aber der alte Flinke Dick kennt den Geruch von Angst. Er kam fast jeden Abend her, hat den Seeleuten Wein ausgegeben, machte Possen, sang seine Lieder. Nur sind eines Nachts ein paar Männer mit diesem Jäger auf der Brust reingekommen, und Euer Narr wurde weiß wie Milch und hielt den Mund, bis sie weg waren.
« Er schob seinen Schemel näher zu ihr. »Dieser Tarly lässt seine Soldaten an den Kais herumschleichen, damit sie jedes Schiff im Auge behalten, das kommt oder abfährt. Wenn ein Mann einen Hirsch will, geht er in den Wald. Will er ein Schiff, geht er zum Hafen. Euer Narr hat sich nicht getraut. Also habe ich ihm meine Hilfe angeboten.«
    »Was für Hilfe?«
    »Hilfe, die mehr als einen Silberhirschen kostet.«
    »Erzählt es mir, und Ihr bekommt noch einen.«
    »Lasst mal sehen«, gab er zurück. Sie legte einen zweiten Silberhirschen auf das Fass. Er ließ ihn kreiseln, lächelte und schnappte ihn sich. »Ein Mann, der nicht zu den Schiffen gehen kann, will, dass die Schiffe zu ihm kommen. Ich habe ihm gesagt, ich kenne einen Ort, wo das passieren könnte. Einen versteckten Ort, sozusagen.«
    Brienne bekam eine Gänsehaut auf dem Arm. »Eine Schmugglerbucht. Ihr habt den Narren zu Schmugglern geschickt.«
    »Ihn und diese beiden Mädchen.« Er kicherte. »Nur, also, da, wo ich ihn hingeschickt habe, kommen schon seit einer Weile keine Schiffe mehr vorbei. Sagen wir mal, seit dreißig Jahren.« Er kratzte sich die Nase. »Was bedeutet Euch dieser Narr?«
    »Die beiden Mädchen sind meine Schwestern.«
    »Ach ja? Arme kleine Dinger. Hatte selbst mal eine Schwester. Ein mageres Ding mit Knubbelknien, dann hat sie zwei Titten gekriegt und einen Ritter zwischen ihre Beine gelassen. Als ich sie das letzte Mal gesehen habe, war sie nach Königsmund unterwegs, um sich ihren Lebensunterhalt auf dem

Weitere Kostenlose Bücher