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Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1)

Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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Passagiere teilten. Er versuchte, sich von dem Aufruhr in seinem Bauch abzulenken, indem er sich mit Goldy unterhielt, während sie ihren Sohn stillte. »Dieses Schiff bringt uns bis Braavos«, erklärte er ihr. »Dort suchen wir uns ein anderes, mit dem es nach Altsass weitergeht. Als ich noch klein war, habe ich ein Buch über Braavos gelesen. Die ganze Stadt ist in einer Lagune auf hundert kleinen Inseln erbaut, und dort gibt es einen Titanen, einen Steinmann, der über hundert Meter hoch ist. Anstelle von Pferden benutzen die Leute dort Boote, und ihre Mimen führen geschriebene Geschichten auf und nicht nur diese einfachen dummen Schwänke. Auch das Essen ist sehr gut, vor allem der Fisch. Es gibt alle Arten von Muscheln und Aalen und Austern, frisch aus der Lagune. Wir müssten ein paar Tage Aufenthalt zwischen den Schiffen haben. Dann können wir uns eine Vorstellung der Mimen anschauen und ein paar Austern essen.«
    Er dachte, darauf würde sie sich freuen. Er hätte nicht falscher liegen können. Goldy blickte ihn mit leeren matten Augen durch ein paar Strähnen ihres ungewaschenen Haares an. »Wenn du willst, M’lord.«
    »Was möchtest du denn?«, fragte Sam sie.
    »Nichts.« Sie wandte sich ab und legte ihren Sohn von der einen Brust an die andere.
    Die Bewegung des Schiffes brachte die Eier, den Speck und das geröstete Brot in Wallung, die Sam gegessen hatte, bevor sie in See gestochen waren. Auf einmal hielt er es keinen Moment länger in der Kabine aus. Er stand auf, stieg die Leiter hinauf und übergab sein Frühstück dem Meer. Die Übelkeit peinigte Sam so sehr, dass er nicht erst prüfte, aus welcher Richtung der Wind wehte, daher erbrach er sich an der falschen Reling und besudelte sich noch dazu. Trotzdem fühlte er sich hinterher erleichtert … wenn auch nicht lange.
    Das Schiff Schwarzdrossel war die größte Galeere der Wache. Sturmkrähe und Kralle waren schneller, hatte Cotter Peik Maester Aemon in Ostwacht an der See erklärt, aber es waren
Kriegsschiffe, schlanke, schnelle Raubvögel, auf denen die Ruderer auf offenen Decks saßen. Die Schwarzdrossel blieb daher die bessere Wahl für die stürmischen Gewässer der Meerenge jenseits von Skagos. »Es hat bereits Stürme gegeben«, warnte Peik sie. »Die Winterstürme sind die heftigsten, aber die im Herbst sind häufiger.«
    Die ersten zehn Tage verliefen relativ ruhig, und die Schwarzdrossel schlich, niemals außerhalb Sichtweite der Küste, durch die Seehundsbucht. Wenn der Wind wehte, wurde es kalt, doch der Salzgeruch in der Luft hatte etwas Erfrischendes. Sam konnte kaum etwas zu sich nehmen, sobald er etwas hinuntergewürgt hatte, blieb es nicht lange im Magen, abgesehen davon ging es ihm nicht allzu schlecht. Er versuchte, Goldy Mut zu machen und sie aufzuheitern, doch das erwies sich als schwierig. Sie kam nicht an Deck, gleichgültig, was er sagte, und schien es zu bevorzugen, mit ihrem Sohn im Dunkeln zu kauern. Dem Kind gefiel die Schiffsfahrt anscheinend nicht mehr als seiner Mutter. Wenn er nicht schrie, erbrach er Muttermilch. Er hatte Durchfall und beschmutzte ständig die Felle, in die Goldy ihn gewickelt hatte, um ihn warm zu halten; dementsprechend erfüllte brauner Gestank die Luft. Gleichgültig, wie viele Talgkerzen Sam anzündete, der Kotgeruch wich nicht.
    Draußen an der frischen Luft war es angenehmer, insbesondere wenn Dareon sang. Der Sänger war den Ruderern der Schwarzdrossel bekannt und spielte für sie, wenn sie arbeiteten. Er kannte all ihre Lieblingslieder: traurige wie »Der Tag, an dem sie den Schwarzen Robin hängten«, »Klagelied der Meerjungfrau« und »Herbst meiner Tage«; leidenschaftliche wie »Eiserne Lanzen« und »Sieben Schwerter für sieben Söhne«; zotige wie »Miladys Abendspeis«, »Ihre kleine Blume« und »Meggett war eine muntere Maid, eine muntere Maid war sie«. Wenn er »Der Bär und die Jungfrau hehr« sang, fielen alle Ruderer mit ein, und die Schwarzdrossel schien nur so über das Wasser zu fliegen. Dareon war nie ein guter Schwertkämpfer gewesen, wie Sam noch aus den Tagen ihrer Ausbildung unter
Allisar Thorn wusste, aber er hatte eine wunderschöne Stimme. »Über Donner gegossener Honig«, hatte Maester Aemon den Gesang einst genannt. Er spielte die Waldharfe und auch die Fiedel, er verfasste sogar eigene Lieder … wenngleich Sam sie nicht für sehr gelungen hielt. Dennoch war es schön, dazusitzen und zuzuhören, obwohl die Truhe so hart und voller Splitter war, dass Sam

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