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Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1)

Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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zerstreut, die Krähen waren zu ihrem Festmahl zurückgekehrt. Ein Sänger hat sie von einem Berg gestoßen. Hatten sich die Krähen auch an Lady Catelyns Schwester gütlich getan?
    »Ihr habt die Stinkende Gans erwähnt, Mylady«, sagte Ser Hylo. »Wenn Ihr möchtet, zeige ich sie Euch …«
    »Geht zu Eurem Tor zurück.«
    Ärger huschte über sein Gesicht. Ein einfaches Gesicht, kein ehrliches. »Wenn Ihr es wünscht.«
    »Ja, ich wünsche es.«
    »Es war nur ein Spiel, um uns die Zeit zu vertreiben. Wir wollten nichts Böses.« Er zögerte. »Ben ist tot, wisst Ihr. Erschlagen am Schwarzwasser. Ferkel ebenfalls, und Will der Storch. Und Mark Mullendor hat eine Wunde erlitten, die ihn den halben Arm gekostet hat.«
    Gut, hätte Brienne am liebsten gesagt. Gut, das hat er verdient.
Doch sie erinnerte sich an Mullendor, wie er vor seinem Pavillon saß, seinen Affen mit dem kleinen Kettenhemd auf der Schulter, und wie sie einander Grimassen schnitten. Wie hatte Catelyn Stark sie genannt, damals in jener Nacht in Bitterbrück? Die Ritter des Sommers . Und nun war es Herbst geworden, und sie fielen wie die Blätter.
    Sie wandte Hylo Hatz den Rücken zu. »Podrick, komm.«
    Der Junge trottete mit den Pferden hinter ihr her. »Suchen wir jetzt dieses Wirtshaus? Die Stinkende Gans?«
    »Ich suche sie. Du gehst zum Stall am Osttor. Frag den Stallburschen, ob es ein Gasthaus gibt, in dem wir übernachten können.«
    »Ja, Ser. Mylady.« Podrick starrte zu Boden, während sie weitergingen, und gelegentlich trat er mit dem Fuß nach Steinen. »Wisst Ihr, wo das ist? Die Gans? Die Stinkende Gans, meine ich.«
    »Nein.«
    »Er hat gesagt, er würde sie uns zeigen. Dieser Ritter. Ser Kylo.«
    »Hylo.«
    »Hylo. Was hat er Euch getan, Ser? Ich meine, Mylady.«
    Der Junge mag über seine Zunge stolpern, aber dumm ist er nicht. »In Rosengarten haben ein paar Männer ein Spiel mit mir getrieben, als König Renly zu den Fahnen rief. Ser Hylo war einer von ihnen. Es war ein grausames Spiel, kränkend und unritterlich.« Sie blieb stehen. »Zum Osttor geht es da entlang. Warte dort auf mich.«
    »Wie Ihr wünscht, Mylady. Ser.«
    Die Stinkende Gans hatte kein Schild. Brienne brauchte fast eine Stunde, um die Schenke zu finden, die unter dem Stall eines Abdeckers lag. Eine Holztreppe führte hinunter in einen düsteren Keller mit niedriger Decke, und Brienne stieß sich den Kopf an einem Balken, als sie eintrat. Gänse waren nicht zu sehen. Ein paar Schemel standen herum, eine Bank hatte man an eine Wand aus Lehm geschoben. Die Tische bestanden
aus alten Weinfässern, grau und voller Wurmlöcher. Der versprochene Gestank durchdrang alles. Hauptsächlich roch es nach Wein und Feuchtigkeit und Schimmel, verriet Brienne ihre Nase, jedoch auch ein wenig nach Abtritt und Totenhof.
    Nur drei Seeleute aus Tyrosh tranken in einer Ecke und knurrten sich durch grüne und purpurrote Bärte an. Nachdem sie kurz prüfend zu ihr hinübergeschaut hatten, sagte einer etwas, und die anderen lachten. Die Eigentümerin stand hinter einer Planke, die quer über zwei Fässern lag. Sie war rund und bleich und hatte schütteres Haar, ihre riesigen weichen Brüste bebten unter einem fleckigen Kittel. Die Frau sah aus, als hätten die Götter sie aus rohem Teig erschaffen.
    Brienne wagte nicht, hier um Wasser zu bitten. Sie kaufte einen Becher Wein und sagte: »Ich suche einen Mann, den man den Flinken Dick nennt.«
    »Dick Krabb. Kommt fast jeden Abend.« Die Wirtin beäugte Briennes Kettenhemd und Schwert. »Wenn Ihr ihn umbringen wollt, tut es woanders. Wir wollen keinen Ärger mit Lord Tarly.«
    »Ich will mit ihm reden. Warum sollte ich ihm etwas Böses wollen?«
    Die Frau zuckte mit den Schultern.
    »Wenn Ihr mir zunickt, sobald er hereinkommt, wäre ich Euch sehr dankbar.«
    »Wie dankbar?«
    Brienne legte einen Kupferstern auf die Planke zwischen ihnen und suchte sich einen Platz in einer dunklen Ecke, wo sie die Treppe gut im Auge hatte.
    Sie probierte den Wein. Er schmeckte ölig, und ein Haar schwamm darin. Ein Haar, so dünn wie meine Hoffnung, Sansa zu finden, dachte sie, während sie es herausfischte. Ser Dontos nachzujagen hatte sich als fruchtlos erwiesen, und da Lady Lysa tot war, erschien das Grüne Tal auch keine wahrscheinliche Zuflucht mehr zu sein. Wo seid Ihr, Lady Sansa? Seid Ihr
nach Hause geflüchtet, nach Winterfell, oder seid Ihr bei Eurem Gemahl, wie Podrick zu vermuten scheint? Brienne wollte dem Mädchen nicht über die Meerenge

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